~ SINN ~

Sinnlos ist es, keine Frage.
Rinnend, rinnig,
sinnig ist die hohe Wahrheit.
Sinnlosigkeit ist gleich festgeschrieben
- flüssig in der Logik. 

Festgeschrieben, lang geblieben,
hat ausgedient, ist weggetrieben,
rinnt nicht mehr und ist unsinnig. 
»Doch warte!«, rufe ich, 
»Warte nicht auf Sterne! Sternenwarte lieber nicht, nicht sternenwarten.«
Gibt keinen Sinn.
Sinn machen, ihn selber machen,
wäre wohl sinnvoller.

Voller Sinn mache ich mir Sinn.
Los getreten, bringt's ins Rollen,
sinnlos ist jetzt der Gedanke
der Sinnlosigkeit; Losgelassen von der Kette.
Sinn ist los.

Empfinden will ich Sinnlichkeit.
Sinnvoll wäre Sinn zu machen,
zu wachen über die Ersinnung,
wach zu bleiben im Prozess.

»Denn wenn du deinen Sinn nicht selber machst, gibt ihn dir ein Fremder.«

Und die Sinne geben Sinne. 
Sinne sind gleich Sinnlichkeit
- weiten Raum und Zeit.

Mikroskop legt Daten dar,
Augen nehmen Farben wahr. 
Keine Daten, nur Farben
- ist schöner so.

Schicklich ist gleich sinnlich sein.
Jeder Sinn macht Sinnchen eigens,
um sich Sinn zu geben. 

Meine Augen wollen Farben leben.
Ich will
riechen, hören, schmecken, fühlen
- Nase, Ohren, Zunge, Haut. 

Wollen tanzen, küssen, sinnen. 
Sich selbst den eigenen Sinn gewinnen.

* * * * * * *
"Die größte Gnade, die uns die Natur hat zuteilwerden lassen, ist wohl das Unvermögen des menschlichen Geistes, all seine Inhalte miteinander in Beziehung zu setzen." ~ H. P. Lovecraft