„Darf ich dir etwas erzählen?“
Der Kopf des Jungen hob sich, seine Augen waren weiterhin auf Himmel fixiert und sie konnte es nicht lassen, ihn dabei zu beobachten, wie er die einzelnen Sterne betrachtete. 
„Alles.“
War ihre Antwort, die sie völlig bewusst und nicht nur aus reiner Neugier gefragt hat. Das kleine, zarte Mädchen was neben dem Jungen lag, besaß keine neugierige Persönlichkeit. Sie besaß die Eigenschaft, Menschen warten zu lassen, sie nicht zu drängen, sondern ihr Vertrauen auch in einem längeren Zeitstrahl zu gewinnen. Die Eigenschaften, Hobbys oder Erinnerungen die sie erfuhr, dienten für sie nicht als etwas Neues, was sie erfuhr. Nein, es erzählte für sie eine Geschichte eines weiteren Engels, denn alle Leute, die sie liebte, waren Engel.
„Meine Mutter hat mir, als ich 5 Jahre alt war, immer gesagt, dass glücklich zu sein das wichtigste im Leben sei. Und als ich dann in die Schule kam, wurde ich gefragt, was ich werden will, wenn ich groß bin. Weißt du was ich aufschrieb?“
Die braunhaarige, weibliche Gestalt schüttelte ihren Kopf und ein kleines Lächeln schlich auf ihre Lippen.
„Ich schrieb „glücklich“ auf. Die Lehrer sagten zu mir, dass ich den Auftrag falsch verstanden hätte. Ich sagte Ihnen, dass sie das Leben falsch verstanden hätten.“
Sie strich sich letztendlich ihre Haarsträhne aus dem Gesicht und legte ihren Kopf ein wenig schief, sodass ihre Kopfhaut seine Schulter berührte und er schloss die Augen, empfand diese kleine Geste als angenehm. 
„Jetzt will ich nur noch befreit werden. Aber ich weiß nicht, wie es weiter geht.“
Die Stimme des Jungen schien immer leise zu werden, als würde etwas seine Kraft langsam entziehen. Für ihn fühlte es sich so an, als werden seine Lippen taub und seine Kehle zugeschnürt. Ein unangenehmer Geschmack tauchte in seinem Mund auf, aber er verzog keine Miene, sondern genoss die kleine Berührung des kleinen Körpers neben ihm. Er nahm ihre Stimme wahr.
“Aber wie weit gehen wir, wenn wir nicht mehr weiter wissen?”