Und hier bin ich: Habe meinen ersten Monat in einem Job hinter mir, in dem ich endlich selbst was tun konnte, hinter mir und kann mir nicht vorstellen, wieder zurück nach Berlin zu gehen. Ehrlich. Vor wenigen Wochen war meine kleine Wohnung der beste Ort dieser Welt, dort konnte ich ich sein. Dinge tun, die ich tun wollte, wann immer ich wollte. Ich bin immer wieder erstaunt was für eine komische Atmosphäre die Institution Schule doch hat. Ein Gebäude voll gestopft mit Menschen, deren Persönlichkeit in etwa so gefestigt ist wie ein geschmolzener Eiswürfel. Niemand weiß so richtig was er will und jeder ist auf der rastlosen Suche nach irgendeinem Anhaltspunkt. Mir ist nie aufgefallen wie wundervoll und anstrengend das zugleich ist. Die wundervolle Seite entdecke ich sofort: Ich habe es immer geliebt in Phasen stecken zu bleiben, wie andere in einem defekten Fahrstuhl. Ich liebte und liebe das Gefühl, dass ich etwas in so vernarrt bin, dass ich mir niemals vorstellen kann, irgendetwas anderes zu mögen. Sei es eine Sorte Kekse, einen Song oder Künstler, eine Bluse oder ein Wetter. Sogar einen Menschen, aber das ist ein völlig anderes Thema. Jedenfalls liebe ich diese allumfassende Euphorie die mich gepackt hat, wenn ich mich einer Träumerei hingegeben habe. Und ich erlebe diese Phasen noch immer, aber anders. Den anstrengenden Part habe ich erst entdeckt. Und das bereits in der ersten Woche meiner neuen Arbeit. Die Menschen die mir begegneten wissen wer sie sind, was sie können und sie haben absolut kein Problem damit zu sein, wie sie sind. Unabhängig davon, wie unpopulär einige Facetten ihres Ichs erscheinen mögen. Das Team in das ich gekommen bin ist perfekt so wie es ist. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass es ein besseres gibt, denn ich habe in so kurzer Zeit so viel gelernt, das absolut nichts mit unserer Arbeit zu tun hat. Dafür bin ich so dankbar. So unendlich.