Nun stehen wir hier, das Leben vor uns; hinter uns; um uns. Bis hierhin gerannt; gegangen; geschlichen. Was ist bloß aus uns geworden? Während wir Tag für Tag lebten, verloren wir uns mit jedem mehr in dem Chaos in unseren Köpfen. Haben uns im Kreis gedreht; verrückt gemacht; verändert. Erkennen uns selbst nicht mehr, wenn wir in den Spiegel schauen. Blicken uns an, fragen uns, wer die Menschen dort sind. Das sind nicht wir, das waren nie wir. Werden nie wir sein. Das Lachen ist aus unseren Gesichter gewichen; die Augen ausgewaschen von all den Tränen, die wir weinten. Die Stimme matt und leer, von all dem Schreien. Haben die Messer gezückt, in der Hand, klammern uns dran, klammern uns drum. Sind alleine, sind verlassen und finden das Ende nicht. Sehen keine Zukunft mehr; keinen Sinn; kein Ausweg. Waren einst glücklich; fröhlich. Waren ausgelassen; ausgeglichen. Das Leben hat mit Steinen geworfen; getroffen; mitten rein. Mitten ins Herz, gegen den Kopf. Sind untergegangen unter den Lasten; sind abgestürzt, weil wir uns nicht mehr halten konnten. Die Sicherheit ist verschwunden; und trotzdem nicht frei. Was haben wir noch zu verlieren? Alles dahin, alles was wert hatte; wichtig war; etwas bedeutete. Weg; sich versteckt hinter Lügen. Das ist nicht das, wonach wir strebten in jungen Jahren. Ist nicht das, was wir wünschten; wollten; kriegen sollten. Was uns zustand; wir verdienten; hätten haben können. Sind verloren; sind alleine.
  • JoinedAugust 4, 2017



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