2018.
Das Jahr hat so gut angefangen -
ich habe "Zeitlos" beendet, eine Kurzgeschichte beim Ideenzauberaward eingereicht und tatsächlich gewonnen.
Dann kam sehr lange nichts.
Ich weiß nicht warum, aber...
Nein, ich sollte es anders formulieren. Eigentlich weiß ich genau, was mich blockiert.
Es ist einerseits das Leben, das mich fordert. Nicht die Schule, nicht die zahlreichen Hobbys. Es sind eher die Konflikte, die ich versage zu schlichten, die Behinderungen im Alltag, und alles, was sich seit März verändert hat. Ich bin den Großteil des Jahres nun Einzelkind.
Nie zuvor hatte ich solche Freiheiten, nie zuvor hatte ich solche Langeweile.
Ich musste feststellen, dass meine sozialen Fertigkeiten gehörig Nachhilfe benötigten und dass ich in jüngster Vergangenheit eigentlich ganz anders auf Menschen gewirkt habe, als ich gedacht hatte. Im Endeffekt gab mir dieses Jahr auch sehr viel Zeit zum Reflektieren.
Und genau diese Introspektion ist es, die mich eigentlich wirklich blockiert.
Es ist wie ein Abgrund, in den man fällt. Ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben soll. Harmlos beginnt es meist; ich liege im Bett, auf dem Rücken, und denke darüber nach, wie ich in achtzig Jahren so liegen werde, tot, für immer. Ich kriege Angst, mag mich dem nicht stellen. Im Rückschluss will ich das Leben umarmen, eine Bucketlist erstellen, obwohl ich noch so viel Zeit habe. Und in der Realität zieht alles vorbei, die Sekunden vergehen schneller und ein Jahr ist schon wieder vorbei.
Ein Versuch, diese Energie zu bündeln, scheiterte an meinem Projekt "Vogelstunden". Vielleicht kommt da irgendwann etwas, wenn ich bereit bin, mich den Fragen zu stellen, die ich vorhatte darin zu behandeln. Ich glaube der Grund dafür, dass ich nicht weiterschreiben konnte, war, dass ich die Antworten nicht besitze und nicht glaube jemals besitzen zu können.
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