→ ein kleines schwarzes / für den, der zeit und lust mitbringt
Patsch - Patsch - Patsch
Hätte er hier nur auf den Zug gewartet, wäre er längst gegangen. Der Wind peitschte den beißenden Regen über die Gleise, um diese Uhrzeit zur noch vereinzelt mit verlorenen und gestörten Seelen gespickt. Er wäre heute Nacht für beide Sorten offen.
Der Schirm, mattschwarz wie Mantel, Haar und Iriden, war keine Konkurrenz für die nasse Erkältung in Tropfenform, die sich sicher schon in seinen Lungen breit gemacht hatte.
Patsch - Patsch - Patsch
Er wollte weg von hier. Er brauchte nur die Augen zu schließen, schon meinte er, die Wärme seines Kamins an seiner Haut und den Geruch des vermissten Metalls in seiner Nase zu spüren. Nein, zum Spaß war er wahrlich nicht hier. Doch eine Alternative fiel ihm partout nicht ein, egal, wie viel Zeit er hier im schummrigen Licht der Bahnsteigslaternen verbrachte. Und hin und wieder konnte das hier doch auch Spaß machen, nicht? Es kam wohl ganz auf die Person an.
Patsch - Patsch - Patsch
Speaking of: Er hatte keine Vorlieben. Viele seiner Kollegen meinten immerhin, sich den Luxus einer Wahl zu genehmigen.
"Ich mag die Mauerblümchen. Die, die auf der Suche nach jemandem sind, der sie begehrt." - Töricht.
Auf einem der entfernten Gleise fuhr ein Zug ein, die weibliche Stimme kündigte ihn an. Zwei der verlorenen Seelen stiegen ein, der Zug fuhr ab. Ein Kreislauf, den er wohl heute Nacht schon an die zwanzig Mal beobachtet hatte. Ohne Ziel ruhten seine Augen in der Ferne der Stadt.
Platsch - Klick - Platsch
Seine Augen suchten bereits nach dem Ursprung des fremden Geräusches, während seine Ohren es gerade erst richtig wahrnahmen.
Platsch - Klick - Platsch
"Fck!", durchschnitt das erboste Flüstern den White Noise der Nacht. Jedes Klicken brachte ein kleines Licht mit sich, das für einen kurzen Moment ein hübsches Gesicht erleuchtete.