Was tust du, wenn deine Welt zusammenbricht?
Wenn du alles verlierst, was dir wichtig ist, und keine Chance hast, es zurückzubekommen. Wenn du niemanden mehr hast, der dir zuhört, der in schlechten Zeiten für dich da ist und dich herauszieht, wenn du in Schwierigkeiten steckst.
Du fühlst dich, als würdest du in ein tiefes Loch fallen. Dunkel, nass, kalt. Du bist ganz allein in diesem tiefen Loch und kommst ohne Hilfe nicht heraus. Du brauchst jemanden, der oben steht und ein Seil herunterwirft, das lang genug ist, um bis zum Boden zu reichen. Ein Seil, an dem du dich festhalten kannst. Aber das Seil allein reicht nicht. Denn die Person, die dir helfen will, muss stark genug sein, dich herauszuziehen. Sie muss stark genug sein, um nicht unter deinem Gewicht auszurutschen und ebenfalls in dieses tiefe Loch zu fallen.
Dann wäret ihr zu zweit. Ihr könntet euch gegenseitig helfen. Einer könnte die Kraft aufbringen und den anderen auf die Schultern heben, damit er aus dem Loch klettern kann. Aber sei vorsichtig. Denn sobald die Person aus dem Loch heraus ist, könnte sie fliehen. Sie fliehen, um nicht wieder hineinzufallen. Sie lassen dich allein. Allein in diesem tiefen Loch.
Ein Loch aus Wut, Trauer, Selbsthass und so vielen anderen Gefühlen, die das Loch füllen. Sie füllen es immer weiter, bis zum Rand. Doch anstatt überzulaufen, verengen sie sich. Denn das Loch ist plötzlich von einem unsichtbaren Deckel verschlossen. Du fängst an, an deinen Gefühlen zu ersticken. Du kannst nicht mehr atmen, und die Enge lässt Panik in dir aufsteigen. Und dann, nach einiger Zeit des Erstickens, schlägt die Panik plötzlich in Wut um. Unkontrollierbare Wut, mit solcher Wucht, dass der unsichtbare Deckel zerspringt.
Du explodierst