unwealthywarrior
Judith: winkt zurück @night_day_booklover
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Sie betete, dass es heute nicht zum Einsatz kommen musste. „Ben? Donna? Seid ihr das?“ es war ein leises Flüstern, links von Donna. Sie zuckte zusammen, aber Ben legte ihr die Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung. Das ist er. Komm, lass uns reingehen.“ Ein junger Mann, vielleicht zwanzig, trat vor. Donna wischte ihre Hände an ihrer Hose ab. Lass uns reingehen. Dann gab es kein Zurück mehr. Dennoch nickte sie zustimmend. „Lasst uns reingehen.“ Der Mann trat einen Schritt zurück, um sie hereinzulassen, und folgte ihnen anschließend. Erst als sie einen Schritt hinein gemacht hatte, dachte Donna das erste Mal daran, welche Konsequenzen David für seinen Verrat davontragen könnte. Sofort nagte das schlechte Gewissen an ihr, gepaart mit Angst und Schweiß. Ihr blieb nichts anderes übrig, als diesen Gedanken beiseite zu schieben und weiterzugehen. Durch den Türbogen gelangte man in einen dunklen Gang, an dessen Ende Donna Stimmen zu vernehmen glaubte. „Geht nicht ganz nach vorne, sondern biegt vorher rechts durch die morsche Holztür ab. Wartet, bis es still wird und der Redner beginnt, alle aufzurufen. Mit etwas Glück werdet ihr hinter den anderen vorbeikommen. Sie dürfen euch nicht sehen, habt ihr verstanden?“ David warf ihnen einen letzten Blick zu, wandte sich um und machte sich wieder auf den Weg Richtung Ausgang. Sie waren jetzt auf sich allein gestellt.
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Der Plan war einfach: in diesem Gebäude befanden sich ungefähr hundert Personen, einer davon war David. David war ein Freund von Murphy, und ihr Verbündeter, wenn man es so nennen wollte. Er war dafür zuständig, sie ins Gebäude zu schleusen. Das wars, mehr konnte David nicht für sie tun. Danach mussten sie sich selbst zurechtfinden. Oder, besser gesagt, die Taschenuhr finden. Und das war der schwierigere Teil des Plans. Mit schnellen Schritten überquerten Donna und Ben den Weg zwischen dem Waldrand und dem eingestürzten Gebäude. Der Kies unter ihren Füßen knirschte gefährlich laut und das verräterische Geräusch wurde gefährlich laut von der Hauswand zurückgeworfen. Donna hielt links Ausschau nach weiteren Anzugträgern oder anderen Menschen, Ben rechts. Mit rasenden Herzen und schwitzigen Händen erreichten sie die Hauswand, an der sie mit pfeifendem Atem stehen blieben und sich mit dem Rücken anlehnten. Das Moos an den Wänden durchnässte ihre Jacke sofort, am Vortag hatte es geregnet. Ben wischte sich den Schweiß von der Stirn, der im schwachen Mondschein glitzerte. „Wie viel Zeit haben wir noch?“, schnaufte Donna, bemüht, nicht zu laut zu reden oder zu atmen. Ben hob sein Handgelenk fast bis zur Nasenspitze, um erkennen zu können, wie lange sie noch bis zu ihrem Einlass hatten. „Drei Minuten.“, gab er knapp zur Antwort und stützte sich mit den Händen auf die Oberschenkel. Donna hoffte bloß, dass bis dahin kein neuer Gast aufkreuzte, ihre Hand wanderte zu ihrer Hosentasche, wo sich das Klappmesser befand.
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