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Schneeflocken rieselten auf uns herunter.
Der leichte Wind streifte unsere Gesichter,als wir im Schnee lagen.

Er sah mich an und fragte,ob mir kalt war.

Als ich bejahte,rutschte er näher und legte seine Jacke um mich.

"Danke.",sagte ich lächelnd.

Wir lagen minutenlang einfach im Schnee und schauten in den trostlosen Himmel.
Irgendwann brach er dann das Schweigen.

"Was wünscht du dir,Liv?"

Diese Frage brachte mich echt zum nachdenken.
Ich drehte mich zu ihm um.

"Ich wünsche mir eigentlich nur,hier mit dir für immer bleiben zu können.Und du?"

Er wandte den Blick ab ,setzte sich auf und seufzte.

"Ich... kann nicht."

"Was kannst du nicht?"

Und plötzlich war er weg.

Verschwunden.

Mitten in der Nacht wachte ich auf,und konnte mich an jedes Detail des Traumes errinern.

Ich knipste meine Lampe an und sah auf die Uhr.

3:47

Ich war hellwach.

Leise zog ich die Schublade des Nachttisches auf und holte mein Lieblingsbuch raus und las drin.

Doch es waren nur leere Worte,ich konnte mich nicht auf die Geschichte konzentrieren.

Obwohl es wirklich nur ein Traum war fragte ich mich immer noch was er meinte mit "Ich kann nicht".Der Traum fühlte sich einfach zu real an.

Ich zerbrach mir noch eine Weile den Kopf,bis ich einschlief.

Am Morgen schickte meine Mutter mich zum Bäcker,Brötchen holen.

Ich lief am Supermarkt vorbei,und dann zum Bäcker der in seiner roten Verkleidung sehr unauffällig war.

Ich trat ein,und stellte mich gleich in der Schlange an.
Meine Lieblings-Verkäuferin war sogar da.
Während ich wartete,schaute ich mich um.

Ein Paar mit seinem Kind saß an einem Tisch und versuchten es zu beruhigen.
Zwei Mädchen,ungefähr in meinem Alter,waren schon top aufgestylt und redeten ganz aufgeregt über eine Party.
Ich fühlte mich ein wenig minderwertig,ohne Schminke und im Gammellook.

Das Telefon an der Kasse klingelte,und eine andere Verkäuferin ging ran.

"Hallo?Nein,Josh,lass mich in Ruhe.",sie seufzte genervt.
"Ich kann nicht!",sagte sie und knallte den Hörer wütend auf die Ablage.
"Der nächste bitte!"

Kaum war ihr das "Ich kann nicht" entfahren,drehte sich ein Typ vor mir ruckartig um und sah mich geschockt an.
Seine eisblauen Augen fixierten mich,und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Irgendwann drehte er sich wieder um,und trat unruhig vom einen Fuß auf den anderen.

Was verdammt nochmal hatte es mit dem "Ich kann nicht" auf sich??

Als ich meine Brötchen vom Tresen nahm und bezahlte,sah ich mich nach dem Jungen vor mir um.
Draussen stand er und schien auf jemanden zu warten.

Ich nahm meine Brötchen und ging raus.
Der Regen klatschte mir ins Gesicht und ich zog meine Kapuze tiefer.
Mir wurde sogar ein wenig flau im Magen als ich an meinem blau äugigen Freund vorbei lief.

Plötzlich hielt er mich fest und mein Herz setzte für einen Moment aus.
Er drückte mir einen Zettel in die Hand.

"Es ist wichtig.Tut mir Leid das ich dich so erschreckt habe."

Ich sah ihn nur geschockt an und schüttelte den Kopf und zwang mir ein Lächeln auf,das so viel wie 'Schon gut' bedeuten sollte.

Den Zettel fest umschlossen in meiner Hand lief ich den Weg nach Hause.

Ich wollte mir ihn erst zuhause anschauen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 23, 2016 ⏰

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