Chiara Scelsi als Eylül Öztürk
Die Identität
Wie musste man sich fühlen wenn man bedroht wird? Die meisten Menschen würden Angst zeigen. Andere wiederum würden Mut zeigen. Eylüls Herz raste doch mit ihrer Mimik versuchte sie ihre Angst zu verheimlichen. Auf merkwürdige Art fühlte sowohl Angst als auch Mut in diesem Moment. Sie sammelte die Spucke in ihrem Mund und ließ sie raus, direkt in das Gesicht ihres Entführers.
Sein Griff an ihrem Kinn wurde für einige Sekunden fester doch er versuchte sich zu beherrschen und ließ sie los. Aus der Brusttasche seines Jacketts zog er sein Taschentuch heraus und wischte sich über sein Gesicht. Eylül war bereits umzingelt und hatte keine Möglichkeit zu rennen. „Lass mich sofort gehen!" Er lachte sarkastisch und setzte dann eine ernste Mimik auf. „Ich habe dich nicht hier her bringen lassen um dich sofort zurück zu bringen."
Eylül kochte vor Wut. „Was willst du von mir?", zischte sie. Der Mann, ihr gegenüber, grinste und antwortete nicht. „Woher wusstest du, dass ich in diesem Auto war?" Er drehte seinen Kopf ganz leicht nach hinten und sprach zu einem der Männer. „Bringt sie ins Haus.", sagte er und ignorierte Eylül. Sie atmete tief durch.
„Wer bist du?", fragte sie nun. Er sah zu ihr. „Wenn du noch einmal versuchst zu fliehen, dann werde ich dein Albtraum.", sagte er und lief in die entgegengesetzte Richtung zum Haus. Zwei der Männer packten sie am Arm und zerrten sie wieder zurück zum Haus aus dem sie geflohen ist.
Mit all ihrer Kraft versuchte sie sich zu befreien, doch erfolglos. Ihr flossen Tränen der Verzweiflung über das Gesicht und sie fluchte. So sehr hatte sie noch nie geflucht. Sie wusste bis zu diesem Moment nicht einmal, dass sie diese Wörter kannte.
Im Haus angekommen, brachten die Männer sie in das Zimmer in dem Eylül aufwachte und schlossen die Tür ab. Sie nahm einen Gegenstand nach dem anderen und warf es schreiend gegen die Wände. Eylül konnte nicht mehr stehen und sackte, weinend, zu Boden. Das Zimmer war eingerichtet aber dennoch so leer, dass ihr Schluchzen von den Wänden geschallt wurde. Sie rührte sich nicht vom Fleck.
Irgendwann hatte sie aufgehört zu weinen, eventuell lag es daran, dass sie verstand, dass es nichts bringen würde. Sie wusste nicht wie lange sie auf dem Boden war aber als sie sich aufrecht hinsetzte, sah sie wie der Morgen graute.
Ihr Gesicht versteckte sie in ihren Händen und versuchte zu denken. Sie erinnerte sich nicht, jemals so verzweifelt zu sein. Ihre Hände führte sie in ihre Haaransätze und zog daran während sie überlegte. Es musste eine Fluchtmöglichkeit geben. Die Fenster waren verriegelt und außerdem standen Männer draußen darunter Wache. Sie musste einen anderen Ausweg finden.
Sie sah die Scherben der Gegenstände, die sie gegen die Wand warf, an und überlegte ob sie das wirklich tun könnte. Eine der größten Scherben nahm sie zwischen die Finger und warf sie schluchzend wieder weg. Sie versteckte ihr Gesicht und hoffte, dass das ein schlimmer Traum sei.
Was war passiert und wie schnell war es passiert, dass sie in Erwägung zog sich selbst zu verletzen? Dass war nicht Eylül.. Eylül liebte das Leben und verabscheute die Trauer. Nach dem sie tief durchatmete um sich zu beruhigen stand sie auf und lief in das kleine Badezimmer, welches im Zimmer war und wusch sich das Gesicht.
Im kleinen Spiegel sah sie das kleine Pflaster auf der rechten Seite ihrer Stirn. Eylül ging es gut, doch sie sorgte sich eher für Harun. Ob es ihm auch gut ging und ob er wirklich im Krankenhaus ankam?
Als es an der Tür zum Zimmer klopfte, entschloss Eylül sich dazu nicht aus dem Badezimmer zu kommen. Sie lauschte den Geräuschen und hörte wie sich die Tür öffnete und jemand dem Badezimmer näher kam. Die Person klopfte an der Tür.
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Secim Senin
RomanceEylül Öztürk, nach Ihrem Psychologie Studium, besetzt sie die Stelle als neue Psychologin in einem privaten und sehr luxuriösen Krankenhaus mit genauso luxuriösen Patienten. Nach der Begegnung mit ihrem ersten Fall, Bahar Kaplan, ändert sich ihr Leb...