Kapitel 10

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Soo hier ist das 10. Kapitel! Ich hab da so ne Idee gehabt und ich hoffe sie kommt an :D Na auf jeden Fall freue ich mich wie immer über Votes und Kommentare und dann wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!^^

Daniel

Sonntag Vormittag. Ich war bei meinem besten Freund, in meiner Heimatstadt. Inzwischen war es auch etwa eine Woche her, dass mein großer Bruder wieder bei uns ist. Mein Vater war erst etwas gereizt deswegen, doch kriegt er ja eh nicht so viel von George mit. Ich schleppte die vollgestopfte Sporttasche vom Bahnhof nach Hause. Als ich ankam, kramte ich den Schlüssel raus und schloss auf. Endlich wieder zuhause! Klar, ich bin total gerne bei meinem bestern Freund und ich wollte da auch eigentlich gar nicht weg... aber ich bin total müde! Ich warf die Sporttasche neben die Kommode in die Ecke und zog Jacke und Schuhe aus. Als ich die fremden, doch recht kleinen Schuhe deben dem kleinen Schuhregal stehen sah, zog ich eine Augenbraue hoch. Hat mein Bruder jemanden abgeschleppt oder so? Natürlich bestätigte sich mein Gedanke, als ich an der Treppe vorbei ging, denn von oben kamen vielsagende Geräusche. Ich glaube, jeder kann sich bei solchen Geräuschen schon denken, was sie da oben treiben! Mein Blick fiel auf die Uhr. Na jeder frühstückt anders, was?

Ich stiefelte in die Küche und holte mir einen Vanille Pudding aus dem Kühlschrank. Gott, wie ich diese Puddings liebe! Auf dem Vanille Zeugs war nämlich noch Schokosahne drauf. Ich könnte mich da rein legen! Ich ließ mich aufs Sofa im Wohnzimmer fallen und fing an zu Essen. Die Geräusche von oben wurden lauter. Ich verdrehte die Augen. Ganz ehrlich... ich habs lieber so, als wenn sie ganz leise wären und ich dann rein platze. Als ich kleiner war, ist mir das nämlich passiert. Und ihr könnt mir glauben, als ich das gesehen habe, wurde mir schlecht! Ich schüttelte mich angewidert, bevor ich meinen Pudding weiter aß. Seufzend legte ich meine Füße auf den Couchtisch. Mein Blick wanderte zu dem Foto meiner Mutter. Sie hatte mir oft gesagt, wie enttäuscht sie von meinem Bruder war und, dass ich bloß nie so werden soll, wie er. 

Die Geräusche da oben verstummten und es dauerte nicht lang, bis ich Schritte auf der Treppe hörte. "Können wir gerne mal wiederholen", hörte ich die Stimme meines Bruders. Ich verdrehte nur die Augen. Ich hörte die Haustür wieder zu fallen und mein Bruder setzte sich zu mir. "Ging es noch lauter?", murrte ich und stellte den leeren Puddingbecher auf den Tisch. "Tut mir leid, das war ich nicht", meinte er nur. Dann fing er breit an zu grinsen. "Dein Johnny ist aber echt gut im Bett!"

Meine Laune sank noch mehr in den Keller. Ich sah ihn an. "Er ist nicht mein Johnny", murrte ich. Es fühlte sich so an, als würde irgendwer mein Herz einfach auseinander reißen. Er hat mit Johnny... Aber Moment mal! Wieso finde ich das eigentlich so schlimm? Ich will nichts von dem Knirps! Wir sind nur Freunde. Und schwul bin ich auch nicht. Zähneknirschend stand ich auf und stapfte in mein Zimmer. Gleich bemerkte ich, dass an meinem Zimmer irgendwas nicht stimmte. Als ich dann das Kondom neben dem Mülleimer liegen sah, bestätigte sich mein Verdacht. Dieses Arschloch!, dachte ich und ließ mich trotzdem auf mein Bett sinken. Das ist echt widerlich! Er hat doch sein eigenes Zimmer hier... Ich nahm das Kissen, um den Bezug abzunehmen, da fiel mir auf, dass es nach Johnny roch. Ich hielt inne und ließ seufzend ich mein Gesicht in das Kissen sinken. Wieso riecht dieser Typ nur so gut? Das ist mir Neujahr schon aufgefallen, als wir im Kino waren. 

"Du stehst doch auf ihn, hab ich recht?", hörte ich Georges Stimme. Ich sah auf. Er stand im Türrahmen und zog an seiner Zigaterre. Noch immer trug er nur seine schwarzen Boxershorts und seine Haare waren total zerzaust. "Nein!", brummte ich und warf mein Kopfkissen wieder auf seinen Platz. "Und das ist echt widerlich, dass ihr es in meinem Bett getrieben habt!"

Er lachte. "Komm runter, Kleiner. Mein Bett quietscht voll! Das wollte ich dem Jungen echt nicht antun", grinste er dreckig. "Und dann müsst ihr es in meinem Bett tun? Hättet ihr außerdem nicht zu ihm gehen können?!"

Er kam auf mich zu und ließ sich neben mich fallen. "Und du bist dir sicher, dass du nicht auf Johnny stehst?", fragte George mich. "Ja, ich bin mir sicher! Ich bin nicht schwul."

Mein großer Bruder zog wieder an seiner Zigarette. Ich sah dem Rauch nach und schwieg. "Er scheint aber auf dich zu stehen", kam es nach einer Weile leise von ihm. Ich sah ihn fragend an. "Wie meinst du das?", fragte ich etwas irritiert. 

"Na ja... Findest du es etwa normal, dass er deinen Namen schreit, wenn er mit mir rummacht?", fragte mein Bruder und stand auf. George verließ mein Zimmer. Das kann doch aber unmöglich sein Ernst sein! Spinnt er denn jetzt total? Außerdem hat Johnny mir doch erst gesagt, dass das letztens nichts zu bedeuten hatte! Und wenn schon... Er steht ganz sicher nicht auf mich. Oder bin ich so blind, dass ich das nicht bemerke?

Mit einem Schrei warf ich mein Kopfkissen gegen meinen großen Schrank. Ich zog meine Beine an und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Langsam weiß ich echt nicht mehr, was ich glauben soll! Mein Bruder bringt alles durcheinander! Und warum zum Teufel hat er mit Johnny geschlafen?! Das wollte einfach nicht in meinen Kopf rein. 

So viele Fragen, auf die ich keine Antwort wusste. Mein Blick wanderte zu meinem Schrank. Langsam stand ich auf und öffnete die Schranktür. Kurz sah ich zum Flur, bevor ich eine Flasche mit was selbstgemischtem zwischen meinen Klamotten hevor zog. Es war etwas hochprozentiges, was mein bester Freund selbst machte.

Ich setzte mich wieder auf mein Bett und drehte die Flasche auf, bevor ich einen großen Schluck nahm. Irgendwie brauchte ich das jetzt! Scheiß auf den Kater, den ich morgen haben werde. 

Es dauerte nicht lang, bis die Flasche leer war und ich total betrunken. Ich sah alles verschwommen. Langsam stand ich auf und torkelte ins Wohnzimmer, wo mein Bruder saß und an meiner Konsole zockte. "Na Kleiner, hast dich wieder abreagiert?", fragte er belustigt und zog an seiner Zigarette. 

"Hm...", kam es nur von mir. Ich nahm ihm die Zigarette aus dem Mund und zog selbst dran. Irritiert sah mein großer Bruder mich an. "Seit wann rauchst du?", fragte er. Ich sah ihn nicht an. "Kann dir doch egal sein", lallte ich. Meine Zunge fühlte sich so schwer an irgendwie. 

Ich hörte ihn seufzen. "Sorry, wenn dich das ganze so mitgenommen hat. Wollte dich doch nur testen, Kleiner."

"Nenn mich nicht immer Kleiner. Ich bin nicht mehr klein", kam es wieder lallend von mir. "Aber wehe du sagst Dad, dass ich schon wieder was getrunken hab! Der bringt mich um, klar?"

Ich grinste ihn breit an. "Oh Mann, was mache ich jetzt mit dir? Er bringt uns beide um, wenn er dich so sieht, glaub mir!", sagte er und sah auf die Uhr. "Dan? Wo ist Dad überhaupt?"

"Weiß ich doch nicht. Ich bin doch selbst heute Morgen erst wiedergekommen", lallte ich und lehnte mich an seine Schulter. Es dauerte nicht lang, bis ich einfach einschlief. Ich merkte nur noch, wie man mich hoch hob und in mein Bett legte, welches noch immer so gut nach Johnny roch. Mir schlich ein Lächeln über die Lippen. Vielleicht... hab ich das ganze ja doch nur geträumt?

Together [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt