Ein Dorf namens New Malden

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Blaulicht. Sirenen. Jenny wurde aus ihrem Schlaf gerissen und setzte sich erschrocken von dem Lärm auf ihrem Bett auf. Schnell warf sie die Decke, welche sie zuvor gewärmt hatte zur Seite und schaute aus dem Fenster. Polizeiautos waren zu sehen und die Menschen des Dorfes hatten eine Menschenmenge gebildet. Warum um alles in der Welt tauchte die Polizei mitten in der Nacht in ihrem kleinen Dorf New Malden auf? Jenny gähnte müde und plötzlich stürmte jemand in ihr Zimmer. „ Jenny! Jenny! Du wirst mir nicht glauben, aber der Serienmörder X ist wieder aufgetaucht. In unserem Dorf! Und weißt du wen er getötet hat?" Verwundert schaute Jenny ihre aufgebrachte kleine Schwester an die aufgeregt weiter rief:„ Du weißt es nicht! Es ist Maggie, die Lebensmittelverkäuferin die mir letztens ein Eis geschenkt hat." Maggie war eine sehr liebe Frau gewesen und war im ganzen Dorf bekannt. Zwar kannte jeder im Dorf New Malden jeden aber sie war hier wohl bekannt. Wenn jemand Tante Maggie nicht kannte, dann musste er wie Dornröschen lange, lange geschlafen haben. Jenny fragte:„ Woher weißt du das?",, Hat die Vermiterin gesagt", antwortete ihre Schwester kurz und war so schnell wie sie gekommen war auch wieder verschwunden. Nun war Jennys Neugierde geweckt und sie ging aus ihrem Zimmer die alte, knarrende und nussbraune Treppe hinunter, sodass sie in den kleinen Flur gelangte. Sie warf sich eine Jacke über und ging mit Pantoffel und Schlafanzug aus der Haustür. Als sie draußen war sah sie, dass sich schon ungefähr das halbe Dorf versammelt hatte und alle ihre Hälser reckten um von dem Geschehen vor Jennys Nachbarhaus einen Blick zu erhaschen. Der Vorgarten war mit einem Sicherheitsband umspannt und plötzlich löste sich ihre Schwester aus der Menge und ergriff Jennys Hand. Sie führte Jenny zu dem Tatort der inzwischen von Forensiker inspiziert wurde. Doch die Polizisten drängten die Zuschauer von dem Tatort fort und das einzige was Jenny erhaschen konnte war ein Hammer in dem ein rotes X eingerizt war. Das Markenzeichen des Mörders. Jenny interessierten Tatorte und Kriminalfälle sehr, dass sie nach ihrem Abitur, das sie bald abschließen würde, den Beruf eines Kriminalpolizisten anstrebte. Einige Angehörige der Verstorbenen weinten, trösteten und ermutigten einander, sodass Jenny sich fragte:„ Warum gibt es Menschen die unschuldige Menschen töten? Wer kann so grausam sein?" Jenny schüttelte verdrießlich ihren Kopf. Doch plötzlich fing es wieder an, aus strömen zu regnen und ein helles Licht durchzuckte den grauen, mit Wolken zugezogenen Himmel. Die Menschenmenge löste sich auf und viele liefen erschrocken auseinander. Das laute Krachen des Donners folgte und Jenny flüchtete mit ihrer Schwester ins Trockene. Zum Glück war die Spurensuche schon beendet und Jenny sah zu wie die Polizeiautos zurück fuhren woher sie auch gekommen waren. Jenny war neugierig. Wer ist dieser Mörder X? Immer wieder hörte man in den Nachrichten diesen Namen und auch in der Lokalzeitung war er das Thema Nummer eins. Doch als Jenny gedankenversunken auf den niederfallenden Regen starrte, erblickte sie plötzlich eine Person, welche schwarz gekleidet war und eine Kaputze auf hatte. Auffallend war seine schnelle Gangart und Jenny war nun hellwach. Ohne nachzudenken, von Neugierde gepackt, lief sie der Person hinterher. Das Rufen ihrer Schwester, dass sie doch gefälligst wieder zurückkommen sollte, überhörte sie und ohne auf den Regen zu achten lief sie ihm hinterher. Als er um die Ecke gebogen war folgte auch sie. Doch als auch sie um die Ecke gebogen war, ganz plötzlich, wurde sie an die Wand gedrückt. Das Gesicht der Person, die Jenny verfolgt hatte war nun ganz dicht an ihrem und seine Hände drückten ihre Schultern an die Wand. Sein Gesicht war von der Kälte rot angelaufen und seine blauen Augen schauten sie prüfend und interessiert an. Jenny blinzelte verwundert und ihre Blicke trafen sich. Der Mann war ungefähr in Jennys Alter und entfernte seine Kaputze. Sein blondes Haar, welches sorgfältig zurückgekämmt war färbte sich von dem Regen hellbraun und er fragte interessiert:„ Warum verfolgt mich ein so hübsches, hilfloses Mädchen mitten in der regenden und eisigen Nacht? Hast du nicht Angst das ich vielleicht Mörder X sein könnte auf der Flucht vor Polizisten? " Er grinste und blickte in Jennys furchlose Augen. Nun war sie dankbar das sie gut schauspielern konnte, antwortete und war überrascht über ihre feste Stimme:„ Du sahst verdächtig aus, deswegen bin ich dir gefolgt. Es tut mir leid." Aber man sah keine Reue in ihrem schönen Gesicht. Der Mann ließ sie los und fragte während er das durchnässte Mädchen mit der Jacke und dem Schlafanzug darunter näher betrachtete:„ Was ist dein Name?" Sie antwortete:„ Ich kann dir nicht vertrauen. Es könnte ja sein dass du der Mörder X bist, deswegen werde ich dir meinen Namen nicht verraten." Sie sagte dies so überzeugt, dass der Mann lachte und murmelte:„ Äußerst interessant." Plötzlich zog er sich, als ob ihn jemand unsichtbares gerufen hatte seine Kaputze wieder über und verschwand in der dunklen Nacht und dem starken Regen. Er sagte und Jenny konnte es nur noch schwer vernehmen, da der Regen seine Stimme fast übertönte:„ Du hättest mich nie treffen sollen." Jenny atmete auf. Sie hatte sich erschrocken und davor Angst gehabt was er ihr antun würde, aber hatte es nicht vor ihm gezeigt. Was bedeutete der letzte Satz den er gesagt hatte? Erschöpft von dieser aufregenden Nacht ging sie völlig durchnässt von dem unaufhörlich auf den Boden prasselnden Regen den Weg zurück zu ihrem Haus.

,, Interessantes Mädchen", murmelte ein Mann als er sie im Haus verschwinden sah. ,,Dich werde ich mir als nächstes vornehmen."

Ihre Schwester kam Jenny entgegengelaufen und umarmte sie fest während sie schluchzend sagte:„ Geh niemals wieder allein fort! Der Regen und der Blitz ist so gefährlich und ich hatte solch ein Angst um dich. Bitte, bitte! " Als erstes nahm Jenny sie an die Hand und die beiden Mädchen betraten das Haus wo sie ein Apartment miteinander teilten. Jenny kniete sich zu ihrer Schwester um ihr in die Augen zu sehen. Sie streichelte die Kleine sanft und sagte vom ganzen Herzen und beschämt von ihrer leichtsinnigkeit:„ Ich verspreche dir, dass ich dich nicht mehr allein lassen werde. Es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin. Das war sehr schlecht von mir." Als Jenny ihre Schwester umarmte sagte diese:„ Mama und Papa haben uns schon allein gelassen. Ich hoffe das du nicht auch fortgehst." Jenny löste sich von der Umarmung und blickte ihrer Schwester tief in die Augen während sie sprach:„ Leonie, du weißt ganz genau das sie nicht absichtlich fortgegangen sind.",,Ja", sagte sie,, sie sind bestimmt in den Himmel gegangen." Jenny umarmte ihre Schwester wieder ganz fest, aber wurde traurig als sie an das schreckliche Ereignis das ihren Eltern widerfahren war und die Zeit die sie durchgemacht hatte zurückdachte. Nur ihre Schwester und sie waren übrig geblieben. Still ging ein Jedes der beiden die Treppe zu ihrem Apartment hinauf und beide legten sich zu Bett um die Zeit zum Schlafen zu nutzen, die sie nach dieser nächtlichen Aufregung noch übrig hatten.
Jenny schlief beunruhigt ein.

Diesmal war es der laute, rüttelnde und springende Wecker der Jenny aus ihrem unruhigen Schlaf aufweckte. Schnell schaltete sie ihn aus, sprang förmlich aus dem Bett und ging zu ihrem Fenster. Die Sonne ergoß ihre Sonnenstrahlen auf das Zimmer und dieses erleuchtete in einer warmen, goldenen und weichen Farbe. Jenny öffnete das Fenster und blickte hinaus auf das offene Feld, welches sich hinter dem Haus ausbreitete. Die goldenen Ähren glänzten und der Wind strif sie zur Seite und erreichte auch Jenny deren ungekämmte mittellange, braunen Haare wild umher wehten. In dem Himmel war keine einzige Wolke zu entdecken und die Vögel flogen um die Wette. Eins, zwei, drei kleine Spatzen flogen spielerisch von einem Ast zum anderen und man hörte nur den Wind, das Zirpen der Grillen und Vogelgezwitscher. Jenny konnte sich noch gut erinnern als sie auch aus dem Fenster geschaut hatte, aber nicht die Landschaft sondern dem Treiben in der Stadt zugeschaut hatte. Jener Tag an dem sie vergeblich auf ihre Eltern gewartet hatte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber schnell wischte sie diese aus ihrem Gesicht und schloß das Fenster wieder. Erfrischt und noch etwas schläfrig zog sie sich ein Kleid über und kämmte ihre gewällten Haare, die sie anschließend zu einem Zopf zusammenband. Als sie aus ihrer Zimmertür hinausging, sah sie das die Tür gegenüber noch nicht geöffnet war und das musste heißen das ihre Schwester also noch nicht aufgewacht war. Mit einem froh gestimmten Gemüt, welches dem schönen Wetter zu verdanken war, begab sie sich in das Nebenzimmer. Hier stand ein Tisch der für Vier Menschen einen Sitzplatz bot und gegenüber eine kleine aber doch recht gemütlich aussehende Küche. An der Wand über dem Tisch hing ein Bild von Jennys Familie. Fünf an der ganzen Zahl. Sie blickte ihre Eltern, die so friedlich und glücklich lächelten, traurig an und dann blieben ihre Augen an dem großen Jungen der zwischen ihr und ihrer Schwester saß hängen. Manuel. Wo er gerade sein mochte? Ging es im im Militär gut? Doch um keine gedrückte Stimmung zu bekommen wandte Jenny sich der Küche zu und holte zwei, weiße Eier aus dem Kühlschrank, der sehr mager gefüllt war, schlug sie auf und ließ diese auf dem Herd und der Pfanne zu Spiegeleier bruzeln. Während sie so vor sich hinbruzelten deckte sie den Tisch und schaltete, mit der auf der Küchenablage liegenden Fernbedienung, den kleinen Fernseher an, der an der Wand direkt neben der Tür hing an. Als Jenny die fertigen Spiegeleier auf den Tisch stellte und das Brot aufgeschnitten hatte blickte sie auf ihre mit Schlafanzug gekleidete und Augen reibende Schwester an die, die Küche betrat. Jenny begrüßte sie freudig und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange. Doch plötzlich horchten beide auf, denn nun wurden die Nachrichten ausgestrahlt:„ Heute Nacht um Mitternacht wurde wieder ein Opfer gefunden. Die Beweise weisen darauf hin das der Serienmörder X schon das vierte Mal jemanden umgebracht hat. Die Polizisten sind ratlos und alle Ermittlungen scheinen umsonst. Die Tatwaffe war, wie gewöhnlich von Mörder X zu erwarten, eine Axt und auf das Opfer war ein rotes X gesprüht. Das Opfer befand sich in einem Dorf namens New Malden...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2020 ⏰

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