Vanessa

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[Freitag, 9 Tage bis zum Spiel]

Zum Glück scheint heute die Sonne. Ich hasse Regen. Dann kann man draußen nämlich nichts machen. Und in meinem Fall ist es Lesen. Nachdem Leon mich aus dem Team geschmissen hatte, brauchte ich ein neues Hobby. Also habe ich mich fürs lesen entschieden. Das komplette Gegenteil vom aktiven Fußball.
Also schnappe ich mir meinen Rucksack, packe etwas zu essen und etwas zu trinken ein und natürlich das Buch und mache mich zu Fuß auf den Weg zum Fluss.
Da würde sowieso keiner sein. Was soll man auch. Unebene Wege und einige Schlammlöcher.
Auf den Weg sehe ich ein Mädchen auf einem Fahrrad, welche gelangweilt durch die Gegend fährt.

„Hey. Hallo!", rufe ich und winke, um auf mich aufmerksam zu machen.

Das Mädchen scheint mich bemerkt zu haben, da sie in meine Richtung fährt. Lächelnd bleibt sie vor mir stehen.

„Hay." Sie lächelt schüchtern.

„Hey. Ich bin Sloane. Bist du neu hier?", frage ich, obwohl es ja ziemlich offensichtlich scheint.

„Ja, ich bin neu hier. Ich bin übrigens Vanessa", sagt sie und reicht mir ihre Hand.

„Schön dich kennenzulernen, Vanessa. Soll ich dir ein wenig die Stadt zeigen?", frage ich, erwidere den Händedruck und schaue sie mit einem Lächeln an.

„Das wäre toll. Bis jetzt kenne ich nur die Schule und mein zu Hause", lacht sie und steigt von ihrem Rad.

Gemeinsam gehen wir Nebeneinander her und ich lotse sie zu einer kleinen abgelegenen Eisdiele. Joachim, der Vater von Leon und Marlon, ist ein guter Freund meiner Familie.

„Sloane. Schön dich zusehen. Groß bist du geworden", begrüßt der Vater und Eisdielen Besitzer mich mit einer Umarmung und lächelt dann Vanessa hinter mir an. „Hallo, ich bin Joachim", stellt er sich vor.

„Vanessa, hallo", sagt sie leise und setzt sich neben mich an die Theke.

„Was kann ich euch bringen? Das geht natürlich aufs Haus", lacht er und sieht uns beide fragend an.

„Ich nehme nur eine Kugel Erdbeere im Hörnchen", sage ich und lächle aufgeregt.

„Und für mich eine Kugel Schokolade im Becher." Vanessa sieht von den Eissorten zu mir und ich nicke.

„Gute Wahl", sage ich bestätigend und nicke.

„Dann lasst es euch schmecken." Joachim reicht uns unser Eis und geht wieder in die Ecke seines Landes und fängt an, an einem Bild zu malen.

„Sag mal, Sloane. Kennst du eigentlich die Wilden Kerle?", fragt mich Vanessa plötzlich und ich verschlucke mich an meiner Waffel.

„Die Wilden Kerle?", frage ich nochmal nach und sehe den Blick von Joachim. „Ja, die kenne ich. Warum fragst du?"

„Ich würde gerne bei ihnen im Team mitspielen. Ich bin ein großer Fußball Fan und möchte später mal, dass erste Mädchen in einer Männernationalmannschaft sein", erklärt sie mir stolz.

„Nicht das ich dir deinen Traum nicht gönne, aber die Wilden Kerle nehmen keine Mädchen in ihre Mannschaft auf", erkläre ich und stehe auf.

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt