11.

798 28 0
                                    

Perplex stand ich von dem Boden auf, rieb mir meinen schmerzenden Po und machte mich auf die Suche nach Brooke. Ich hörte knirschende Geräusche aus ihrem Zimmer, weshalb ich mich dazu entschied bei ihr an die Tür zu klopfen.

„Herein?", rief sie. Als ich ihr Zimmer betrat, schaute sie plötzlich besorgt in meine Richtung. „Hast du einen Geist gesehen?", sie prustete los. „Nein?", gab ich ihr unsicher als Antwort. „Was hat Carter wieder angestellt? Du bist ja von Kopf bis Fuß nass", kichernd hielt sie sich ihre Hand vor den Mund. „Es eskalierte zu einer Wasserschlacht", ich grinste sie schief an, woraufhin sie in schallendes Gelächter ausbrach.

Nach nicht allzu langer Zeit, trudelten nun auch die anderen Mädchen ein, auch ein paar männliche Stimmen konnte man aus der Küche wahrnehmen. Wir hatten uns im Wohnzimmer einquartiert, wo wir uns Kissen und Decken auf den Boden legten und uns alle auf diese setzten.

„Das ist Haylie. Sie ist seit Kurzem erst hierher gezogen", stellte mich Brooke ihren Freundinnen vor. Diese stellten sich ebenfalls freundlich mit ihren Namen vor. Zara, Becca, Jane, Liv, Maureen, Vic und zu allerletzt Davina. Jede einzelne von der Mädchengruppe war nett. Wir kamen alle gemeinsam schnell in den Gesprächsfluss, wo wir lachten, grinsten und auch erschreckt schauten.

Es klopfte an der Tür und die gesamte Jungsgruppe starrte in unsere Runde. „Dürfen wir uns zu euch gesellen?", fragte Carter grinsend. Die Mädels aus unserem Kreis strahlten alle verliebt in deren Richtung und nickten hastig.

Ich dagegen zog mir meinen viel zu großen Hoodie bis über meine Knöchel und starrte unsicher in die größer werdende Gruppe. Einer von diesen setzte sich sogar neben mich, was mir gar nicht recht war.

„Hey", ertönte eine Stimme von der linken Seite. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und schaute in teddybraune Augen, die mich interessiert anschauten. „Hey", nuschelte ich als Antwort. „Ich bin Mason", stellte er sich mir freundlich vor. Der Geruch nach Rauch stieg mir in die Nase, er gehörte eindeutig zu einem der Bad Boys. „Haylie", antwortete ich ihm schüchtern und wendete meinen Blick von ihm ab.

„Wollen wir irgendetwas spielen, um die Runde ein wenig aufzulockern?", schlug ein blonder Junge aus dem Nichts vor. Alle stimmten ein, auch Carter und Vroni, die gerade erst wieder in den Raum kamen, außer mir – ich enthielt mich einfach der Sache.

„Gut, dann spielen wir jetzt Wahrheit oder Pflicht", schlug erneut der blonde Junge vor, woraufhin alle zufrieden jubelten. Ich seufzte jedoch nur auf und zog mir meine Beine noch näher an den Körper.

„James, Wahrheit oder Pflicht?", der Junge, der anscheinend James hieß, überlegte nicht lange und antwortete mit Pflicht. „Gut, dann..", Blondie schaute durch die Runde und blieb bei Brooke hängen. „Dann verpass Brooke einen Knutschfleck". James stand von seinem Platz auf, schreitete zu Brooke rüber und kniete sich vor sie. Sie schaute ihn grinsend an, anscheinend fand sie diesen James gut. Sie lehnte ihren Kopf zur Seite, woraufhin er seine Lippen an ihren Hals legte und daran saugte, bis sich ein dunkelroter Fleck an ihrem Hals bildete und er sich sanft von ihr löste.

An Carters Blick konnte ich erkennen, dass ihm das so gar nicht passte. Als er seinen Blick an mich wendete, blickte er mit seinen eisigen Augen in meine. Verunsichert senkte ich meinen Blick und drehte meinen Kopf zu James, der nun dran war. Er schaute ebenfalls durch die Runde und blieb bei Jane hängen.

Nach ein paar Runden hörte ich schon gar nicht mehr zu. Keiner wollte das Strebermädchen nehmen, weshalb ich auch sehr erleichtert war. Ich war komplett in meine Gedanken versunken, bis mir jemand vor der Nase herum schnippste und ich die Person verdutzt anschaute. Ich blickte wieder in die teddybraunen Augen neben mir.

„Haylie, Wahrheit oder Pflicht?", fragte er mich lächelnd. Ich dachte genau über meine Antwort nach. Ich glaubte, dass bisher keiner Wahrheit genommen hatte, deshalb gab ich ihm eine Antwort, womit glaube ich keiner gerechnet hatte. „Pflicht?", sagte ich vorsichtig. Ich wollte einfach nicht weiterhin als die Langweilerin gesehen werden.

Life As A VirginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt