Kapitel 29

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Focus-Bazzi

Während ich und Jess die Treppen runter gehen, bemerke ich sofort schon meinen Bruder, der an der Wand angelehnt auf seinem Handy rum tippt und dabei ungeduldig mit dem rechten Fuß auf den Boden tapst.

Als er uns bemerkt hebt er sofort den Blick und schaut mich genervt an, während er Jess kurz aufmerksam mustert und dabei sein Handy in die Hosentasche steckt.
„Wird ja auch mal Zeit. Ich dachte schon Jess hätte dich mit eines der Kleidern stranguliert und wäre aus dem Fenster gesprungen." ist das erste was er von sich gibt.

Meine beste Freundin neben mir grinst leicht, während ich nur genervt mit den Augen rolle.
"Sie wäre nicht aus dem Fenster gesprungen, sondern hätte auf dich gewartet, um dich ebenso zu ermordet." kontere ich und gehe an ihm vorbei zur Haustür, um sie aufzumachen.

"Wir müssen jetzt los, sonst kommen wir zu spät." lasse ich meinen Bruder wissen, der in dem Moment etwas zu Jess sagt, die ihn daraufhin auf die Schulter schlägt. Als er den Blick nun endlich zu mir wendet, schaut er mich genervt an und kommt ein paar Schritte auf mich zu.

"Wenn ich dich darauf hinweisen darf, bist du diejenige, die gefühlt Stunden zum fertig machen gebraucht hat. Also hast du hier schonmal kein Recht zu meckern." kontert er und lehnt sich mit seiner Schulter an die Wand.
"Also wollen wir jetzt?" fragt er und stößt sich von der Wand ab. Zustimmend nicke ich und verabschiede mich von Jess. Dazu bedanke ich mich nochmal für ihre Hilfe.

Ich bemerke, dass sie noch was sagen möchte, jedoch nichts rausbekommt und letztendlich nur den Kopf schüttelt und runter auf den Boden guckt. Da ich schon befürchte, dass sie das Thema mit meiner Mutter wieder ansprechen möchte, drehe ich mich schnell um und verschwinde aus der Tür. Zielstrebig marschiere ich auf Jack's Auto und öffne die Beifahrertür, um einzusteigen.

Dabei bemerke ich, wie wackelig sich meine Beine anfühlen und meine leicht zitternden Hände, die auf meinen Oberschenkel ruhen. Links neben mir öffnet sich die Fahrertür und mein Bruder setzt sich ins Auto. Gleich danach steckt er den Autoschlüssel ins Zündloch und startet den Wagen.

Die Fahrt verläuft relativ ruhig. Außer die üblichen Fragen, wie alles läuft und ob ich klar komme, reden ich und Jack nicht, sondern lauschen nur der Musik. Mein Bruder wirkt selbst heute sehr angespannt und in seinen Gedanken verloren.

Nach nicht einmal 10 Minuten kommen wir auch schon beim Anwesen der Rivers an und parken neben das Auto von unserem Vater. Neben unserem parken noch 4 andere Autos, was mich ein wenig verwirrt, weil ich geglaubt hatte, wir wären die einzigen, die eingeladen wurden. Jedoch erkenne ich eins davon. Das von Lucas.

„Hätte nicht gedacht, dass noch andere eingeladen sind." murmele ich und spreche damit meinen Gedanken laut aus.
„Soweit Ich weiß, sind noch drei andere Familien hier." klärt er mich auf, während er noch einmal seine Krawatte richtet und mit einem letztem kurzen Blick zu mir, aussteigt.

Noch ein letztes Mal nehme ich einen tiefen Atemzug und versuche meine zitternden Hände zu beruhigen. Danach steige ich langsam aus und knalle die Tür zu. Mein Bruder neben mir guckt mich genervt an.

„Ich habe dir schon tausend mal gesagt, dass du die Autotür nicht so knallen sollst. Mein Auto ist kein Panzer." meckert er und betrachtet noch einmal kurz die Tür, um zu gucken, ob ich sie möglicherweise beschädigt habe.

Belustigt gucke ich ihn an, wie er sich wieder zu mir umdreht.
„Knall noch einmal so die Tür zu und ich knalle deinen Kopf dagegen!" sagt er grimmig und geht an mir vorbei.
„Willst du da stehen bleiben oder kommst du nun endlich?" ruft er mir noch grimmiger von den Treppen, die zu den riesigen Eingangstüren führen, zu.

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