Loving you never was in the plan • Larry Stylinson

• 4 • Orangenplantage I

Den Donnerstag nutze ich komplett zum Schreiben, nachdem ich ausgeschlafen und danach ausgiebig gefrühstückt hatte. Zuerst las ich mir durch, was ich am Dienstag bis spät in die Nacht geschrieben hatte und überarbeitete es dann und wusste dabei auch schon, dass ich es noch ein paar Mal Überarbeiten müsste, bis es mir wirklich gefallen würde. Aber ich stand ja auch noch ganz am Anfang und deswegen war es erst Mal okay, so wie es in dem Moment war. Ich machte mir Stichpunkte zu der Planung von meiner Geschichte, wie ich sie gerne Aufbauen würde und wie sie verlaufen soll. Dann ging ich die Charaktere durch, welche ich für die Story plante.

So kreativ und aktiv war ich schon lange nicht mehr gewesen und ich war mehr als zufrieden mit mir, als der Tag sich dem Ende neigte, welchen ich mit meinem Laptop auf der Terrasse verbracht hatte.

Ich ging in die Küche und machte mich daran einen Salat zu kreieren. Was das Kochen anging, war ich noch nie wirklich ein Meister gewesen, aber die einfachsten Sachen wie Nudeln oder Pizza im Backofen, bekam ich Gott sei Dank hin und ein Salat konnte ja auch nicht so schwierig sein.

Ich wusch das Gemüse erst gründlich ab und fing dann an die Gurke in Stücke zu schneiden. Gar nicht mal so schlecht, lobte ich mich selbst in Gedanken, als ich die Würfel sah. Als Nächstes nahm ich mir die Paprika vor und als mitten drin, das Handy auf der Arbeitsfläche neben mir plötzlich vibriert, schnitt ich mir fast in den Finger. Hastig ließ ich das Messer fallen, trocknete meine Hände ab und griff zu meinem Handy.

Es war eine Nachricht von Lotti und ich legte es wieder hin. Es war idiotisch von mir, dass ich gehofft hatte, dass es Harry war. Immerhin hatte ich ihm auf seine letzte Nachricht nicht geantwortet.

Ich war irgendwie so überfordert gewesen, als er mir offen schrieb, dass er sich freuen würde und ich weiß auch, dass man sich auf ein Treffen mit nem Bekannten und einem Freund freuen konnte. Da war nichts dabei und doch hat sich dieses Geständnis von ihm irgendwie anders angefühlt.

~~~

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker viel zu früh. Noch mit geschlossenen Augen schaltete ich ihn aus und drehte mich auf die andere Seite und schlief wieder ein.

Als ich das nächste Mal aufwachte, riss ich erschrocken die Augen auf und griff zu meinem Handy. „Fuck!" Ich schlug die Decke beiseite. „Fuck! Fuck! Fuck!" Es war schon halb zehn und mit dem Auto würde ich eine halbe Stunde bis zu der Adresse brauchen, die Harry mir geschickt hatte. Während ich ins Badezimmer lief, schickte ich an Harry eine abgehetzte Sprachnachricht, in der ich ihm erklärte, dass ich verschlafen hatte und nur noch schnell unter die Dusche springen würde, um dann direkt loszufahren.

Die Dusche war viel zu kalt und viel zu kurz, aber es musste schnell gehen. Während ich mir meine Zähne putzte, zog ich mir eine frische Unterhose, eine Jeansshorts und ein schwarzes Shirt an. Danach schlüpfte ich in meine Vans und fragte mich kurz, ob das überhaupt das richtige Outfit war für einen Besuch auf einer Plantage. Umziehen kam jedoch eh nicht mehr infrage.

Erst im Auto sah ich wieder auf mein Handy und lächelte.

Pfirsich Eisteetester :), 09:34Uhr

Dir auch einen guten Morgen :)

Stress dich bloß nicht und fahr vorsichtig!

Du, 09:55Uhr

Sitze im Auto und werde natürlich vorsichtig fahren, Harry :)

Ich gab die Adresse in das Navi ein und startete dann den Motor. Das Fenster ließ ich runter, während ich langsam aus dem Dorf fuhr und als ich das Ortschild hinter mir ließ, drehte ich die Musik auf.