Wir saßen gerade alle zu Tisch, mein Vater und meine Mutter mit mir. Wir wollten gerade zu Essen begingen als es an der Tür klopfte. Dieses Klopfen war mit solch einer Wucht geschehen, ich dachte die Tür bricht aus ihrer Halterung. Als mein Vater aufstand, um die Tür zu öffnen, klopfte es ein weiteres Mal. Dieses Mal bildete ich mir ein, das Knacken der brechenden Holzbretter zu hören, doch dem war nicht so. Mein Vater öffnete die Türe und vor ihm stand ein gigantischer Hüne in Uniform der Hegemonie. Mein Vater war mit 1,80 Metern kein kleiner Mann, jedoch war dieser Soldat so groß, er schob ihn einfach auf die Seite. Hinter ihm trat ein Mann hervor, schon eher in menschlicher Größe. Er ging in Richtung meines Vaters und sprach: „Sie drei werden nun mit uns mitkommen. Wir haben ein paar Fragen an sie." Mein Vater nickte ein wenig besorgt und streckte die Hand nach uns aus. Wir setzten uns auf und gingen diesem Hünen hinterher, nach draußen vors Haus. Mein Vater meinte immer es gäbe Riesen in den Reihen der Hegemonie. Bis dahin dachte ich, er wollte mich lediglich verunsichern.
Draußen war es windig. Am Horizont konnte man heranbrechende Gewitterwolken beobachten. In unserem Viertel gab es keine guten Straßen, meist waren diese nur Wege aus festgetretener Erde, die bei Regen immer sehr schlammig wurden. Manchmal gab es größere Wege, die mit Schotter befestigt wurden. Die waren jedoch oft nur in der Nähe der Industrieanlagen zu finden, wo sich auch die einzigen betonierten Straßen befanden.
Wir gingen dem Hünen solange hinterher, bis wir zu ebenso einem Schotterweg kamen. Dort warteten zwei Soldaten mit einem großen Wagen auf uns. Uns wurde gesagt wir sollen in diesen steigen. Keine Ahnung wo der Hüne dann geblieben ist, aber in das Gefährt passte er auf keinen Fall. Nun fuhren wir in Richtung Bezirksinnere, dort, wo die Behörden ihre Gebäude hatten. Schon vor der Besetzung waren dort keine Leute von uns, da wir lediglich in den Fabriken arbeiten durften, jedoch seit die Hegemonie die Kontrolle übernahm war dieser Sektor militärisches Sperrgebiet. Es hieß immer, dort kämen die, von der Hegemonie unerwünschten Leute hin. Nun waren wir anscheinend solche Leute.
Als wir ankamen hielten wir vor einem großen, aus Ziegeln errichteten Haus. Um das Grundstück herum schloss sich eine Mauer aus denselben Ziegeln. Diese wurde jedoch mit Stacheldraht ergänzt. Der Haupteingang lag weiter oben, um ihn zu erreichen musste man eine große weiße Treppe hinaufsteigen. Jeweils Seitlich des Mauertores stand ein Militärfahrzeug mit einer Topgun. Links und Rechts neben dem Haupteingang des Gebäudes hingen lange Flaggen der Hegemonie.
Die Soldaten stiegen aus und machten unsere Türen auf, dann nahmen sie uns an den Unterarmen und zogen uns hinaus. Ich fiel fast hin, konnte meinen Schwung jedoch mit ein paar Stolperschritten abdämpfen. Wir wurden dann nach oben gebracht wo uns weitere Soldaten die Tür öffneten. Hinter der Tür befand sich eine große Treppe die in den ersten Stock führte. Als wir oben ankamen sind wir in einen Gang gegangen. Dort wurde ich auf einen Sessel vor einer Tür gesetzt und meine Eltern wurden in den Raum hinter diese Tür gebracht. Ich wusste nicht genau was nun geschehen würde doch der Soldat der bei mir blieb sah mich sehr verächtlich an. Er hatte dunkles Haar und auch seine Haut war ein wenig dunkler als die der Menschen dieses Planeten, dies war typisch für die Menschen der Hegemonie.
Eine Weile war vergangen, ich weiß nicht mehr, war es eine Stunde? Oder vielleicht doch kürzer und es kam mir nur so lange vor weil ich nichts anderes zu tun hatte als diesem Soldaten in die Augen zu sehen. Sie waren Braun, ich hatte noch nie braune Augen gesehen. Ich kannte blaue Augen, selbst grüne hatte ich schon mal gesehen, aber noch nie braune. Als ich mir gerade dachte wie lange es denn noch dauern konnte hörte man ein lautes Geräusch aus dem Raum. Als hätte jemand mit voller Wucht gegen den Tisch geschlagen. Der Soldat sah mich beunruhigt an und sagte zu mir: „Du bleibst hier!" Dann nahm er seine Waffe griffbereit und öffnete die Tür. Er wurde anscheinend herein gerufen denn er nahm die Waffe wieder runter und ging in den Raum. Hinter ihm fiel die Tür wieder von selbst zu.
Eine Sekunde später hörte ich einen Schuss. Ich stand erschrocken auf und sah die Tür an. Noch einmal diesmal eine kurze Salve aus einer Schnellfeuerwaffe. Ich sah die Tür wie erstarrt an. Mir wurde ganz schnell klar ich konnte nicht länger hier bleiben. Doch was sollte ich tun? Ich sah nach links und nach rechts. Dann entschied ich mich in die Richtung die Weg von der Treppe führte. Ich bog um eine Ecke und ging ins erstbeste Zimmer. Dieses war anscheinend das Büro von Jemandem. Ich lief zum Fenster, machte es auf und stellte mich in den Rahmen. Das Fenster führte hinter das Haus wo Hütten von Leuten standen. Vor mir war die Mauer mit Stacheldraht. Ich dachte eine Sekunde nach, dann hörte ich ein Geräusch aus dem Gang. Ich sprang.
Keine Ahnung wie ich das geschafft hatte aber ich landete auf dem Dach der Hütte hinter der Mauer. Ich kletterte runter und lief noch ein paar Meter. Es hatte inzwischen schon zu Regnen begonnen und der Weg war schon schlammig. Ich blieb zwischen zwei Hütte stehen wo ich ein wenig vom Regen geschützt war. Als ich mich jedoch an diese anlehnte brannte mein Rücken vor Schmerz, ich hatte mir den Rücken am Stacheldraht aufgeschnitten. Ich wusste wenn das nicht versorgt werden würde, würde ich an irgendeiner Infektion sterben. Ich dachte nach und mir viel ein das wir eine Bekannte hatten die sich Medizin auskannte. Ich erinnere mich nicht mehr genau aber sie sagte mir später ich wär vor ihrer Tür bewusstlos geworden.
Sie hatte mich verarztet und mir erzählt das meine Eltern vor dem Justizgebäude aufgehängt wurden, so hieß das Gebäude in das wir gebracht wurden. Unter ihnen Schilder auf denen stand: „So soll es allen Verrätern gehen, die sich gegen die Hegemonie stellen!" Ich dankte ihr für ihre Hilfe und beschloss das ich in die Republik fliehen müsse. Denn ansonsten hätten sie mich als Sohn von Verrätern auch aufgehängt.
Nun und als ich an der großen Markstraße angelangt war, um zum Warendepot zu kommen fiel ich zwei Soldaten auf die anscheinend ein Flugblatt von mir sahen. Ich begann zu laufen und ab da kennst du die Geschichte.
Rizu und Ina sehen sich an. Ina schaut ein wenigschockiert ihn Rizus Augen und sagt dann leise: „Tut mir Leid." Rizu der daraufhin nur Seufzt dreht sich dann wieder nach vorne. „Und du? Was ist mit dir?",sagt Rizu schließlich. Ina schmunzelt und antwortet: „Nunja... Ich hab von einemOffizier das Geld gestohlen und als ich erwischt wurde lief ich los." Rizudreht sich um und sieht Ina verdutzt in die Augen. Da fangen beide zum lachenan.
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Dountless Tigers
Science FictionSchnell sind seine Schritte, auf der vom vergangenen Regen, feucht nassen Straße. Immer schneller werden sie, bis er so schnell läuft, dass er immer mehr Blicke zugeworfen bekommt, von den am Straßenrand befindlichen Markständen. Auf dieser Straße...