Kapitel 2: Der fremde an der Tür

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Ich schrecke auf. Ein Klingeln an meiner Haustür habe ich überhaupt nicht erwartet, vor allem, da es hier ja so ruhig ist.
Meine Mutter rennt zu mir:"Da steht ein Fremder vor der Tür!". Ihre Stimme hört sich kläglich und verängstigt an.
Ich schaue aus dem Fenster und sehe dort tatsächlich einen Mann. Doch wirklich Angst habe ich nicht.
Mir sticht sein Outfit nur sehr ins Auge. Ein altmodischer Style, aber doch irgendwie sehr modern ausgeführt.
Ich beruhige meine Mutter, und gehe zur Tür. Noch einmal wage ich einen Blick durch den Spion. Er wirkt sehr nett und charismatisch.
Dann fällt mir auf, wie lange ich ihn da schon warten gelassen hab. Gott bin ich unhöflich!
Nun öffne ich ihm die Tür.
Ich stammel sofort ein: "Guten Tag, es tut mir wirklich leid Sie solange stehen gelassen zu haben." Nach meiner Aktion fühle ich mich dazu verpflichtet ihn erstmal zu siezen.
"Guten Tag. Ach, gar kein Problem. Aber du kannst mich ruhig duzen.", er lächelt mich an: "Ich hab gemerkt, dass hier jemand neues eingezogen ist, und dachte mir, ich sag mal hallo. In diesem kleinen Ort fällt es sofort auf wenn jemand neues einzieht. Ich bin Caleb, und wohne mit meiner Schwester zusammen nebenan. Freut mich sehr." Er hielt mir die Hand hin. Sofort fällt mir auf, dass er sehr gesprächig ist. "Ich bin Charlie." Antworte ich ihm. Ich bin sehr erleichtert, dass er nicht sauer ist. Stress mit meinen Nachbarn kann ich nämlich gar nicht gebrauchen. "Komm ruhig rein.", lade ich ihn ein.
Er tritt ein und ziehte sich nach meiner Aufforderung dazu die Schuhe aus.
Da kommt meine Mutter die Treppe runter. Sie wirkt sehr verunsichert.
Ich schlage mir die Hand auf die Stirn. Sie führt sich auf wie ein Kleinkind.
"Guten Tag, ich habe mir erlaubt mal hier zu klingeln und Hallo zu sagen. Ich bin Caleb." Ich sehe ihm an, dass er das Verhalten meiner Mutter sehr amüsant findet.
"Christine", antwortet sie stumpf.
"Freut mich sehr." Er hat eine sehr angenehme, warme Stimme.
"Möchtest du etwas trinken? Wasser, Tee, Kaffee?", unterbrach ich die Stille.
"Ein Tee wär super. Danke."
Während ich ihm seinen Tee mache, frage ich ihn ein bisschen über die Stadt aus:
"Erzähl mal, wie ist es hier in Forgotten Hollow so?"
"Ich mag es hier sehr. Es ist immer sehr ruhig, was oft nicht so toll ist, aber wenn man sich entspannen möchte ist es super. Es gibt sehr schöne Wanderrouten und Ausblicke, ich liebe z.B. den Ausblickspunkt über der Schlucht. Das ist mein Lieblingsplatz in der Stadt." Ich mag seine Gesprächige Art sehr gerne. Man kann ihm gut zuhören.
"Und wie sind die Leute hier so?", frage ich interessiert.
"Naja, Forgotten Hollow ist nicht wirklich dafür bekannt sehr belebt zu sein.", er lachte: "Eigentlich wohnen hier in der Stadt nur ein Nachfahre vom Stadtgründer, kein netter Typ nebenbei bemerkt, dessen Cousen, ihn sieht man eigentlich so gut wie nie, und meine Schwester und ich. Meine Schwester konnte leider nicht mit, sie hatte noch was zu tun. Sie ist eigentlich sehr nett, aber manchmal ein wenig hitzköpfig."
"Ok, gut zu wissen.", antworte ich ihm auf seinen halben Vortrag: "Und, wie ist das hier so mit Vampiren? Schonmal einen gesehen?", sagte ich mit Sarkastischen Unterton.
Caleb hingegen verschluckte sich an seinem soeben fertig gewordenen Tee und fing an zu husten.
Nachdem es langsam aufhörte sagte er mit verwunderter Stimme: "Das ist doch nur ein Märchen der Stadt. Wie kommst du darauf?"
"Ich weiß, das war ja nur als Witz gemeint."
Da klingelt Caleb's Handy.
"Das ist meine Schwester, ich bin gleich wieder da."
Er geht in die andere Ecke des Raumes, aber ich kann seine Antworten immer noch hören:
"Hey Lilith.................Ich bin bei den neuen Nachbarn, hab ich dir doch gesagt...................."
Jetzt sagt seine Schwester nochmal etwas, und Caleb's Blick ändert sich. Erst schaute er etwas verwirrt, und dann genervt.
"......Ja, ist gut, ich komme.", sagte er nun auch genervt.
"Hey Charlie, ich muss jetzt nach Hause gehen, meine Schwester will mit mir noch etwas klären. Danke für die Gastfreundschaft und den Tee."
"Ok, tschüss. Du kannst gerne mal wieder kommen.", verabschiede ich mich von ihm.
"Daruf werde ich zurückgreifen.", antwortete er schmunzelnd.

The Mystery of Forgotten HollowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt