Prolog

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An jedem Tag an dem die Sonne unterging, und der Mond am Himmel hell erschien, spielte eine Gruppe von Fohlen in einer alten, heruntergekommenen Ruine in der nähe ihres Dorfes.

Zwei von diesen Fohlen waren unzertrennlich, obwohl sie sich vom Aussehen sowie Charakter stark unterschieden. Eine von den beiden, die Sól genannt wurde, war eine besonders stämmige weiß-schwarz gescheckte Stute, mit außergewöhnlichen grünen Augen. Die andere jedoch war eine zierliche dunkle Apfelschimmel Stute, die den Namen Agua trug.

Sie beide, und die anderen Fohlen hatten immer viel Spaß im Dorf den Erwachsenen streiche zu spielen, und in den Ruinen verstecken, fangen und alles mögliche zu spielen.

Doch es  gab ein Fohlen das anders war als die anderen, er war kleiner, schwächer, eher introvertiert und mysteriös. Sein Name war Cárbon, und wenn er in der Nähe anderer Pferde war, strahlte er eine unheimliche Aura aus, was ziemlich komisch für so ein junges Fohlen war. Er beobachtete oft die anderen Fohlen, und wenn Sól ihn nur augenblicklich in seine tief braunen Augen schaute, sah sie in seinen Augen etwas Geheimnisvolles, etwas Böses, was sie nur erschaudern ließ.

Als die Fohlen wieder in den Ruinen verstecken spielten, war die Sonne fast untergegangen. Sie lachten und tollten um die Ruinen umher. Carbón war auch in ihrer Nähe, sehr Abseits und beobachtete sie. Sól und Agua sahen ihn doch ignorierten den dunkelbraunen Hengst und wandten sich an die anderen Fohlen. Als sich Sól noch einmal kurz zu Carbón umdrehte, war er verschwunden, als sie jedoch in seine Richtung witterte roch sie ihn noch, sie wollte sich gerade zu den anderen Fohlen umdrehen als sie da noch etwas anderes roch was in der Luft lag, da blitzten ihre Augen auf und schrie »Feuer!«. Die Fohlen und Agua an ihrer Seite schauten sie nur verwirrt an, doch als sie alle den empor steigenden Rauch sehen konnten, kreischten alle Fohlen auf und wirbelten durcheinander umher, nur Sól und Agua blieben ruhig in der Mitte des Geschehens stehen.

Als Sól die unheimlichen und immer größer werdenden Flammen sah, sah sie sich um und erblickt schließlich einen Spalt um aus den brennenden Ruinen zu entkommen. »Hey! Hier ist ein Ausgang!«, schrie sie so Laut sie konnte, um all die kreischenden Fohlen zu übertönen. Als die Fohlen das hörten, galoppierte die Masse von Fohlen auf die Spalte in der Steinwand zu, es war ein riesiger Tumult. Sól drehte sich zu Agua um »Los wir geh-e-e«, als sie in die Richtung schaute wo Agua noch kurze Zeit davor gestanden hatte, sah sie niemanden.

Mittlerweile war die weiß-schwarz gescheckte Stute von Rauch und Flammen umgebenen und hustete. Sie wollte nach Agua rufen doch dafür fehlte ihr die Kraft und ihre Lungen brannten wie Feuer, sie galoppierte zur Spalte, schaute noch einmal hinter sich und dachte dass Agua wahrscheinlich schon Draußen war, bemerkte aber auch währenddessen dass Carbón vorhin dort war, Der ist wahrscheinlich direkt abgehauen als ich ihn das letzte mal gesehen habe, dachte sie sich.

Endlich quetschte sich Sól durch den Spalt, und als sie Draußen war, musste sie sich erst aufrappeln da ihre Lungen sich an die saubere Luft gewöhnen mussten. Als sie dann auf schaute, sah sie zu einer Lichtung wo die Dorfbewohner besorgt ihre Fohlen suchten und unter ihre Fittiche nahmen.

Dazwischen erblickte sie ihre Mutter »Mama!«, rief sie laut und galoppierte mit letzten Kräften zu ihr, und presste sich ganz doll an ihre Mutter, »Ein Glück! Es geht dir gut«,  sagte ihre Mutter, Campana. Als Sól sich ein wenig von ihrer Mutter löste, schaute sie sich nach Agua um, doch entdeckte sie nicht, ihr Blick fällte jedoch auf Carbón's Vater, Sergio der nur stumm und mit verschränkten Blick auf die brennende Ruine schaute. »Mama? Wo ist Agua?« fragte Sól ihre Mutter, die ihr Gesicht nun von Glück in Trauer umwandelte und seufzte »Es tut mir so leid für dich« und drückte Sól fester an sich. Sól konnte es nicht glauben, ihre Augen begannen zu tränen und sie drückte sich fester an ihre Mutter, währenddessen schaute sie die brennende Ruine an,die langsam in sich zusammen fiel. Carbón der mysteriöse Hengst war im Feuer umgekommen, sowie ihre beste Freundin, Agua.

Vendetta - Die RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt