13 Quadratmeter || z.m.

Leave me alone

Rose's POV:  

Zayn stand weiterhin in der Küche und starrte mich einfach nur an während ich sauber machte. "Das war wirklich nicht meine Absicht. Es tut mir leid." Es war immer dasselbe. "Zayn, es ist nie deine Absicht und immer tut es dir leid, aber langsam geht das nicht mehr." Ich versuchte ruhig zu bleiben, was mir jedoch nicht gelang. 

"Was denkst du eigentlich, was ich jedes Mal meinen Freunden erzähle? Das du deine Kontrolle mal wieder verloren hast? Dass du wieder mal deine Wut ablassen musstest? Schon wieder?" Er wollte dass ich still war, ihm keine Vorwürfe machte, doch ich tat es trotzdem. "Du hast es mir versprochen, verdammte Scheiße!" 

Dann war ich still und starrte ihn an. Ich wollte, dass er etwas dazu sagte. Dass er sich rechtfertigte, sich versuchte rauszureden. Dass er irgendetwas tat, was mir zeigte, dass es ihm nicht vollkommen gleichgültig war. Aber das tat er nicht. Stattdessen ging er wortlos ins Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein.

Es war nicht so, dass es mich störte, wenn er einfach ging. Ich war dann nicht wütend auf ihn, einfach nur enttäuscht. Wie sollte das weitergehen? Musste ich mir immer Sorgen machen und mussten wir dieses Szenario immer und immer wieder durchspielen? Im Grunde wollte ich die Antwort darauf gar nicht wissen. Ich wollte nicht daran denken müssen, dass es auf ewig so weitergehen konnte, oder seinetwegen die Karriere der Jungs gefährdet werden konnte.

"Zayn?", ging ich ins Wohnzimmer und stellte mich vor den Fernseher. Er beachtete mich nicht, sah einfach durch mich hindurch. "Wir müssen uns unterhalten." Wieder zeigte er keine Reaktion, also nahm ich die Fernbedienung aus seiner Hand und stellte den Fernseher ab. "So kann das nicht weiter gehen. Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben, aber so wie es im Moment ist, geht das nicht mehr. Es geht nicht allein darum, dass du mich verletzt. Es geht auch darum, dass du Meetings versäumst, bei Konzerten von der Rolle bist und dich einfach nicht mehr auf deinen Job konzentrierst. Das kann so nicht weitergehen." 

Damit sah ich ihn an und wartete auf eine Reaktion. Ich hasste es, wenn ich mich anhörte, als wäre ich seine Mutter, aber anders verstand er es einfach nicht. "Wenn du so weiter machst, da-", er unterbrach mich, in dem er aufstand und mich wütend an schnaubte, "Dann was?! Trennst du dich von mir? Mach doch was du willst, verdammt! Ich kann auf den Scheiß hier verzichten!" Er schrie mich an, der Hass in seinen Augen war zu sehen und seine Ader am Hals schwoll an. "Ich hab eh kein Bock mehr, auf diesen Scheiß hier! Was denkst du überhaupt?! Mein Gott, ich war mit meinen Freunden was machen also stell' dich gefälligst nicht so dumm an. Nimm es hin oder verpiss dich ganz einfach! Ich komm' auch alleine klar."

In meinem Hals hatte sich ein Klos gebildet, das Atmen fiel mir schwer und vor Angst hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper. "Ich wollte sagen, dann wirst du noch irgendwann Ärger bekommen", war alles, was ich raus brachte, krächzend. Urplötzlich entspannte sich seine Körperhaltung, er sah mich an und biss die Zähne zusammen. Ich hingegen wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Schreien, weinen, gehen? Keine Ahnung. Zayn sagte immer noch nichts. Ich konnte ihm ansehen, dass er sich rechtfertigen wollte, war aber zu stolz dafür. "Gut, wenn du", ich räusperte mich, um meine Stimme zu stärken, "alleine klar kommst, brauchst du mich ja wohl nicht mehr. Ich hoffe, du hast jetzt das was du willst." Damit drehte ich mich um, ging nach oben und ließ die Tränen fließen.

Mein Herz stach mit jedem Schritt mehr. Mit jedem Schritt welchen ich dem Schlafzimmer näher kam, wurde der Schmerz größer und die Tränen mehr. Alles was ich je wollte, war es mit ihm glücklich zu sein. Alles was ich jetzt wollte, war, dass er wieder so werden würde wie früher, ob mit oder ohne mir. Es schmerzte unheimlich ihn so zu sehen, ihn so zu erleben. Wie er alles und jeden um sich herum verletzte, kaputt machte und das mit er sich, obwohl er das wusste, nicht dafür entschuldigte. Er war zu stolz und das machte ihn irgendwann noch kaputt.

Im Schlafzimmer angekommen, holte ich eine Reisetasche aus dem Schrank und packte so schnell es ging die notwendigsten Dinge zusammen. Schniefend und mit verschwommener Sicht machte ich den Reisverschluss der Tasche zu und wollte aufstehen. "Was machst du da?", seine Stimme war ruhig, er bereute es. Doch ich drehte mich nicht zu ihm um, sondern schüttelte nur den Kopf. "Das was du wolltest. Ich gehe." Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und drehte mich um. Zayn lehnte an der Tür, seine Haare komplett zerzaust und er konnte mir nicht in die Augen schauen. "Ich hab nicht gesagt, dass du gehen sollst." Kopfschüttelnd sah ich erst zu Boden, dann zu ihm. "Ach nein?" Erneut stiegen die Tränen in meine Augen, "Du hast also nicht gesagt, dass du hier raus ohnehin keine Lust mehr hast und ich verschwinden kann, immerhin kommst du alleine klar?" 

Keine Antwort. Wir wussten beide, dass ich Recht hatte und somit nahm ich die Tasche und ging an ihm vorbei nach unten. Mit dem Wunsch im Herzen, dass er mich aufhalten würde und sich entschuldigte lief ich langsam zur Tür, doch es geschah nichts. Kein Mucks war zu hören und das war die Antwort. Es war ihm egal, gleichgültig ob ich ging. 

Mit diesem Wissen ging ich aus dem Haus, legte meine Tasche ins Auto und fuhr los. Während der Fahrt stiegen mir erneut die Tränen in die Augen. Auch wenn ich wusste, dass es das Beste war, wollte ich es nicht wahrhaben. In all der Zeit, in der wir zusammen waren, hatten wir uns wegen diesem einen Thema gestritten, doch so weit war es noch nie gekommen. Noch nie hatte er solche Dinge gesagt. Noch nie war ich nach einem Streit verschwunden, ausgezogen. Die Folgen davon malte ich mir zwar aus, hatte sie aber nicht wahrgenommen. Noch nicht.

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Nach fünf Monaten endlich auch hier wieder ein Update. Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat und würde mich unglaublich über ein Feedback freuen!:) Diese Widmung geht an @PayneBieber :) Ich hoffe, das nächste Update schaffe ich früher...bis dahin, xx

--Bild von Rose

*Jule*