Late night call

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Rose's POV:


Mir war noch immer nicht klar wo ich hin sollte. Um genau zu sein, wollte ich nirgendwo hin. Nirgendwo, außer bei ihm zu sein. Es war schwer zu verstehen, wie ich ihn noch immer lieben konnte, ihm immer und immer wieder verzeihen konnte, das war mir klar. Wahrscheinlich hätte ich mich auch gefragt, wie man bei so einem Menschen bleiben kann, wäre ich nicht selbst davon betroffen. Doch bei Zayn war es anders. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, brauchte er jemanden. Ob ich dieser jemand war oder jemand anders war vollkommen egal, aber er brauchte jemanden, der ihm begreiflich machte, dass er zu weit ging.

Mittlerweile hatte es stark angefangen zu regnen und noch immer hatte ich dank der Tränen eine leicht verschwommene Sicht. An einer roten Ampel hielt ich an und nahm mein Telefon zur Hand. Ich wusste, dass nicht nur ich ihre Hilfe brauchte sondern vor allem er.

Nachricht an Louis Tomlinson, Niall Horan, Liam Payne, Harry Styles:

Krisensitzung bei Lou? Brauche eure Hilfe! Wichtig!


Das war alles was ich schrieb und ich wartete auch gar nicht auf eine Antwort, da ich bereits wusste, dass es für die in Ordnung war. Die Ampel schaltete wieder grün und ich fuhr weiter. Noch immer prasselte der Regen stark auf meine Windschutzscheibe und noch immer war die Sicht gerade so ausreichend. Ehrlich gesagt wusste ich nicht was die Sicht mehr behinderte, der immer stärker werdende Regen oder meine immer noch anhaltenden Tränen.

Nach weiteren zehn Minuten war ich bei Louis angekommen und sah in der Einfahrt bereits die Autos der anderen Jungs parken. Mit schnellen Schritten rannte ich zur Tür um möglichst wenig nass zu werden und klingelte. Es dauerte keine fünf Sekunden bis die Tür von Lou geöffnet wurde und er mich ohne auch nur ein Wort zu sagen in seine Arme zog. "Das wird schon wieder", murmelte er, als er ich wieder losließ. Während ich nur leicht den Kopf schüttelte zog ich mir zeitgleich Schuhe und Jacke aus und zusammen gingen wir zu den anderen ins Wohnzimmer.

"Hey, danke, dass ihr gekommen seid", begrüßte ich die anderen und ließ mich zwischen Niall und Harry fallen. "Willst du was trinken?", kam es von Louis, aber ich verneinte. Bevor ich aber erzählen konnte was überhaupt vorgefallen war, fiel mir Liam ins Wort. "Was hat er dieses Mal angestellt?" Sein Blick allein sagte schon alles aus. Enttäuschung. Mittlerweile wussten die Jungs, dass wenn ich sie bat alle zusammen zu kommen, dass es etwas passiert war. Ich wollte gerade ansetzten, als Harry mich aufhielt und auf meinen rechten Arm deutete, "War er das?"

Mit einem Mal lagen alle Blicke auf dem walnussgroßen, blauen Fleck den Zayn mir heute Vormittag verpasst hatte. "Halb so wird", winkte ich ab, "mir gehts gut." Harry wollte etwas darauf erwidern, blieb dann aber doch stumm. Die Jungs wussten, dass es sinnlos war, mit mir darüber zu diskutieren. "Jedenfalls, warum ich euch hergeben habe, ich bin sozusagen ausgezogen." Ich machte eine kurze Pause in der mir die Jungs verwirrte Blicke zuwarfen. "Er hat es einfach übertrieben und, ist ja auch egal", versuchte ich abzulenken, da ich definitiv keine Lust hatte darüber zu reden. "Ich will einfach nur, dass es ihm gut geht und es wäre vermutlich ganz gut, wenn ihr morgen früh mal bei ihm vorbeischaut. Ich mache mir wirklich Sorgen."

Doch anstatt irgendetwas zu sagen, blieben alle vier still. Sie sahen sich an, dann wieder mich und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Louis die Stille brach. "Warte, heißt das ihr habt euch getrennt? Oder wie kann man das jetzt verstehen?" Dann erzählte ich ihnen die ganze Geschichte - von Anfang bis Ende. Als ich fertig war seufzte ich. "Keine Ahnung wie das mit uns weitergeht, aber er braucht jemanden und wenn ich es nicht bin, dass bitte einer von euch. Ich will nicht, dass er noch weiter da reinrutscht."

Die Jungs nickten, dann war es wieder still. "Rose?", dieses Mal war Niall es, der die Stille brach. Aufmerksam sah ich zu ihm, ehe er fortfuhr, "Beantworte diese Frage bitte ehrlich, denn ich, und die anderen sicher auch, wir wollen wissen, ob es noch einen Sinn macht." Erst verstand ich nicht, dann stellte Niall seine fragte. "Denkst du, dass Zayn da wieder raus kommt? Dass es irgendetwas auf dieser Welt gibt, dass ihn wieder hinbiegt? Denn wenn ich ehrlich bin, haben wir diese Hoffnung fast nicht mehr."

Selbstverständlich verstand ich was Niall meinte und ich konnte die Jungs verstehen, trotzdem schüttelte ich den Kopf. "Er braucht euch und ich bin mir sicher er kommt da wieder raus. Er braucht seine Zeit und...", weiter konnte ich nicht reden. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht mit was ich argumentieren sollte. Wie auch, wenn ich mir selbst nicht mehr sicher war, wie es mit Zayn weiter gehen sollte? Immerhin wäre ich nicht gegangen, wenn ich noch Hoffnung hätte, oder nicht?

"Ich weis es nicht", seufzte ich leise und ließ den Kopf fallen. Eigentlich wusste ich gerade gar nichts mehr. Alles was ich wollte war, dass es endlich wieder so war wie früher. Doch ich wusste, dass das unmöglich war. "Hey, schon gut", versuchte mich Harry zu trösten und legte seinen Arm um mich. "Weißt du, wo du die nächsten Tage unterkommst?", wand sich nun auch Liam an mich, aber ich schüttelte nur leicht verzweifelt und überfordert den Kopf. "Keine Ahnung, wahrscheinlich in einem Hotel oder sowas."

Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, sah ich im Augenwinkel wie Lou sich vor mich kniete. "Nichts Hotel! Du bleibst hier, bist du weißt, wo du hin kannst." Mit Tränen in den Augen begann ich zu lächeln und sah zu Louis auf, "Danke." Doch er nickte nur stand auf. "Na komm, es ist schon spät. Am besten wir gehen jetzt alle schlafen und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus." Aus genau diesem Grund hatte sich Louis in der Zeit in der ich in kannte in einen meiner besten Freunde verwandelt. Er war immer für mich da, ebenso wie die anderen Jungs und dafür war ich ihnen allen unendlich dankbar. "Danke Jungs, wirklich!", lächelte ich leicht, ehe ich jeden von ihnen umarmte und Louis mich ins Gästezimmer brachte.

Es war wirklich schön, geräumig und sah gemütlich aus. Louis kam mit ein paar Klamotten wieder zurück ins Zimmer und legte sie auf das Bett. "Wenn was ist, wir sind hier. Ok?" Wissend nickte ich, bevor er die Zimmertür hinter sich schloss. Seufzend legte ich mein iPhone auf den kleine Tisch neben dem Bett, zog meine Sachen aus und die von Lou an und legte mich ins Bett. Total fertig schloss ich meine Augen und nur wenige Sekunden später konnte ich erahnen, wie ich langsam aber sicher einschlief.

Ein schrilles Klingeln riss mich mit einem Mal aus dem Schlaf und ließ mich aufschrecken. Verschlafen und noch nicht ganz bei der Sache rieb ich mir die Augen und versuchte zu deuten woher das Geräusch kam. Das dauerte nicht lange. Es war mein Telefon, welches neben mir auf dem Tisch lag. Es leuchtete hell auf und klingelte weiter. Ein kurzer Blick auf das Display ließ mich die Uhrzeit erkennen, 03.23 Uhr. Ein weiter den Anrufer. Es war Zayn.


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Auch hier endlich mal wieder ein Kapitel und ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat! Über ein Feedback würde ich mich wie immer freuen! Danke, an alle diese lesen, voten und vor allem so lieb kommentieren.♥ Diese Widmung geht an @zaynasdrug :) Bis dahin, xx


-Bild vom Gästezimmer


*Jule*

13 Quadratmeter || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt