Chapter 1

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Die Musik dröhnt laut in meinen Ohren. Ich höre wie Mike mir etwas zuschreit, jedoch versteh ich ihn nicht wirklich. Mit meinem Blick bin ich fokussiert auf den gutaussehenden Typen auf der anderen Seite des Clubs. Von hier oben in der VIP Lounge hatte man einen gesamten Überblick. Ich sehe wie er zur Bar geht und sich ein Getränk bestellt und sich langsam im Club umsieht. Sucht er jemanden vielleicht? Ich mag es zu beobachten. Sie merken nichts davon und es ist interessant zu sehen wie sie sich bewegen oder reagieren.

"Quien!", schüttelt mich Mike aus meiner Trance und ich gucke an ihm hoch.

Seine Krawatte hängt locker und sein Hals ist mit Knutschflecken überseht. Jetzt weiß ich wohin er zuvor verschwunden ist.

"Broo. Diese Frauen sind einfach anders hier im Club.", sagte er und fuhr sich mit seiner Hand durch seine verschwuschelten Haare, doch dies ließ sie nicht bändigen. Seine braunen Locken standen ihm trotzdem immernoch verschwitzt ab und er nahm sein Glas an seine Lippen, um das kühle Getränk seinem Hals runterlaufen zu lassen.

"Nur weil sie dich diesesmal nicht rausgeschmissen haben?", frage ich ihn spöttisch.
"Das war nur einmal."
"Einmal?", sage ich betont und meine Augenbraue zuckt dabei leicht nach oben.

"Man Quien. Ist doch auch egal. Du musst dich mal mehr entspannen."

Mike lässt sich neben mir auf die schwarze Ledercouch fallen und legt einen Arm, um meine Schulter.

"Wen starrst du eigentlich die ganze Zeit an? Lass mich mal gucken. Ist sie etwa so heiß, das du deine Augen nicht von ihr lassen kannst? Wenn ja dann verzeih ich dir.", kichert er.

Mit dem Blick auf die Bar gerichtet, bekomme ich mit wie jemand mir ein Glas mit Bourbon eingießt.

Der gutaussehende Typ an der Bar nippt langsam an seinem Glas. Anscheinend war er nicht wirklich am Trinken interessiert. Er hatte aufgehört die Umgebung abzusuchen und guckt jetzt auf sein Handy um im nächsten Moment eine Nachricht einzutippen.

Mike pfeift laut und ich folge seinem Blick.

Neben dem Typ setzt sich eine Frau in einem enganliegenden Kleid, welches ihre Kurven betonte. Sie fängt an mit dem Typen ein Gespräch aufzubauen und ich kann ihr Kichern gefühlt bis hier hin hören.

"Quien. Quien. Quien.", schüttelt Mike seinen Kopf grinsend. "Seit wann bist du denn schüchtern?"

Er fängt wieder an zu Lachen und klopft mir dabei auf die Schulter. Ich frage mich wieviel er schon getrunken hat.

Ich setzte mein Glas an und trinke alles in einem Zug runter und stehe ohne ein Wort auf.

"Sag mir dann wie es gelaufen ist!", ruft mir Mike noch zu, während ich die VIP Lounge verlasse.

Die Musik wird noch lauter und ich spüre den Beat bis in mein Herz. Ich gehe gezielt zur Bar und setzte mich neben die Frau. Ihr Blick gleitet direkt zu mir und sie mustert mich interessiert. Natürlich hat sie den anderen Typen neben ihr schon vergessen.

"Ein Vodka Martini.", melde ich mich bei dem Kellner und er nimmt meine Bestellung direkt auf.

"Hey", machte sich die Frau aufmerksam und klimmpert mit ihren Wimpern, mit der Hoffnung das sie ihre verführerische Wirkung auch erzielt.

"Ich bin Jess. Nett dich kennenzulernen.", stellt sie sich vor und ich grinse sie an.

Mein Blick gleitet kurz auf ihren Sitznachbar, der sich genervt seinem Getränk zuwendet. Mein Grinsen wird breiter.

"Quien.", erwidere ich und ihre Augen strahlen freudig.

"Wie läuft dein Abend bis jetzt?", fragt Jess mich und schlürft an ihrem Cocktail.

"Er wird immer besser."

Lächelnd nippe ich nun auch an meinem Drink und beobachte unauffällig den Typen. Von der Nähe fallen mir seine langen Wimpern und seine blauen Augen mehr auf. Seine Gesichtszüge und generell sein Körper sind gut gebaut.

"Heiß hier drinnen nicht wahr?", sagt Jess und streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wende meinen Kopf wieder vollständig in ihre Richtung und nicke zustimmend. Sehr heiß sogar.

Ich verstehe sofort worauf sie hinaus will. "Wollen wir kurz rausgehen?"

"Gerne.", grinst Jess und nimmt meine Hand an, die ich ihr hinreiche.

Ein letztes Mal sehe ich den gutaussehenden Typen an, der nun eifersüchtig auf unsere Hände sieht und dann verlassen wir auch schon den Club.

Ich grinse in mich hinein.

Ihre High Heels klackern über den Boden und sie hackt sich geschmeidig unter meinen Arm ein. Meine Füße zielen automatisch den Weg zu meinem Apartment an. Jess sieht nach oben und betrachtet den Nachthimmel, bevor sie ihre Augen wieder auf mich richtet und sie auch nicht wieder losnimmt.

"Wir sind gleich da.", raune ich und wir betreten im nächsten Moment auch schon den Eingangsbereich des luxuriösen Wohnhauses.

"Dir gehört die ganze Etage?", fragt mich Jess begeistert, als wir den Fahrstuhl verlassen. Ich nicke uninteressiert.

Ich locker mein schwarzes Seidenhemd und öffne die Tür. Wie ein Gentleman halte ich ihr die Tür auf und sie schreitet kichernd hinein. Doch ein Gentleman werde ich nicht bleiben. Ich streife meine Schuhe ab und stelle sie neben ihre. Danach gehe ich in mein Schlafzimmer, mit dem Wissen das sie mir folgt.

"Sieht aus als wäre ich nicht die erste Frau, die schon was mit dir hier hatte.", deutete Jess auf einen Bh der halb unter dem Bett lag.

"Stört dich das?", frage ich ungehindert und ziehe mein Hemd gänzlich aus.

"Im Gegenteil."

Sie saugt den Blick meines Körper in ihren Augen auf und beißt sich auf die Unterlippe, was mich verschmitzt Grinsen lässt. Jess steht auf und macht sich an den Rest der Kleidung zu schaffen.

Ich küsse sie. Der Gedanke, dass das Jess und nicht der gutaussehende Mann ist, stört mich. Kurz löse ich mich von ihr, um den Gedanken wegzuwischen, da zieht sie mich auch wieder an sich. Beim Küssen nähern wir uns dem Bett. Tiefe blaue Augen. Sein Seitenprofil. Wie er langsam sein Glas hebt und daraus trinkt. Sie stöhnt als ich unbewusst auf ihre Lippe beiße. Ich stelle mir vor, wie er es ist. Meine Vorstellungskraft steigt aufeinmal so hoch. Ich berühre seine Muskeln unter mir. Seine gewölbte Brust. Mein Blick gleitet nach oben zu seinen tiefblauen Augen. Langsam fahre ich seine Gesichtszüge nach und küsse ihn dann. Wir werden immer bessesener. Ich fange an mich in ihm zu bewegen und kann seine Erregung förmlich sehen. Er will mich umdrehen, doch ich bin hier der dominantere. Meine Hand packt wie von selbst seinen Hals und ich drücke leicht zu. Ihm scheint das zu gefallen, also drücke ich noch fester. Auf einmal verändert sich mein Sichtfeld und ich sehe wieder Jess, die ich total vergessen habe. Meine Hand verfestigt sich immer mehr ohne das ich es wirklich mitbekomme.

"Qui- Quien..", keucht Jess und ihr Gesicht verändert sich immer mehr hysterischer. Sie greift um meine Hand die an ihrem Hals festsitzt und versucht sie zu entfernen, doch das gelingt ihr nicht. Langsam mustere ich weiterhin ihr Gesicht. Meins müsste eine starken Kontrast zu ihrem ergeben, denn ich war ruhig und gelassen. Jess zappelt unter mir, bevor ihr Körper langsam nachgab und sie in süße Träume fällt.

Shit Lucky MurderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt