Teil 2 *überarbeitet*

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Er ging einfach. Ohne mich in irgendeiner Weise angefasst zu haben geschweige denn befriedigt worden zu sein. Verwirrt starrte ich die geschlossene Tür an. Vielleicht wollte er sich den Spass bis morgen früh aufheben.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war es sehr früh am Morgen und alle schliefen noch. Mein Unterleib schmerzte unglaublich als ich mich aufrichtete und vorsichtig zur nächstbesten Tür tapste wo ich glücklicherweise das Bad vorfand. Ein neuer Kunde, der gestern zum ersten Mal zu mir gekommen war hatte es wirklich übertrieben. Stöhnend ging ich auf Toilette. Wie sollte ich in diesem Zustand arbeiten und dann auch noch in aller Frühe gleich drei Männer befriedigen. Ich lugte zur Tür hinaus nur um festzustellen, dass alles dunkel war. Ich hatte also noch etwas Zeit. Seufzend lief ich wieder zurück ins Bad und betrachtete die Dusche. Sollte ich? Wo doch sowieso noch alle schliefen? Ansonsten konnte ich mich nämlich nur im Schwimmbad duschen was mächtig Geld kostete. Aber Harry würde bestimmt sauer werden. Andererseits schlief er ja noch. In Windeseile schälte ich mich aus meinen Klamotten und wusch mich mit dem Shampoo was dort herumstand. Hoffentlich merkte Harry es nicht. Dann huschte ich zurück in mein Zimmer und betrachtete meine Klamotten. Dreckig, voller fremdem Sperma und mir eigentlich viel zu klein. Doch was sollte ich anziehen. Ab und zu musste ich mir neue Kleidung kaufen da ich sonst die Kundschaft verlor. Doch es war teuer und da Jason und seine Gang mir ja sowieso jeden Tag die Hälfte meines Geldes wegnahm, war ich immer ziemlich knapp bei Kasse. Ich drehte mich um und öffnete den Schrank. Lauter Klamotten. Es wäre so einfach etwas herauszunehmen und danach einfach abzuhauen. Aber das würde Harry mit Sicherheit merken. Einen Moment zögerte ich noch. Dann tat ich es einfach und schlich mich nach drausen. Ich wusste, dass das einen Nachspiel haben würde aber es war mir immoment so egal. Pfeifend lief ich zurück und arbeitete bis zum Mittag durch. Dann beschloss ich endlich etwas zum Essen zu kaufen. Auch wenn viele der Kunden heute grob waren hatte ich viel Lob bekommen und demensprechend war meine Laune ziemlich gut. Außerdem fühlte ich mich nach Wochen endlich wieder sauber. Ich kaufte mir lediglich zwei Brötchen. Dann ging ich zurück zur Brücke. Die nächsten Kunden vergewaltigten mich und am Abend war ich völlig fertig. Mein Unterleib brannte wie Feuer und ich konnte schon aus der Ferne Jason erkennen, der mit einem dreckigen Grinsen auf mich zukam. "Na Schwuchtel? Wie gehts so? Hast du gut verdient"? Er schlug mir in den Bauch und lachte als ich mich keuchend zusammenkrümmte. "Kohle her! Oder willst du dass ich dich noch ein bisschen schlage"? Wimmernd tastete ich nach der Tüte mit dem Geld und reichte sie ihm. Er nahm sich soviel er wollte. Ich wusste nicht, warum er mich immer so einschüchterte. Er hatte diesen Blick drauf, bei dem man einfach alles machen musste was er verlangte. "Heute hast du aber gut verdient" zwitscherte er und trat mir in den Bauch. "Hast es bestimmt genossen". Noch ein paar Schläge trafen mich, dann verschwand er. Ich sah in die Plastiktüte. Ein armseliger 20er lag noch darinnen. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Warum musst er meinen sonst ganz guten Tag zerstören?

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war es eiskalt. Meine Gelenke schmerzten und mein Unterleib brannte. Aber am Schlimmsten war eigentlich Harry, der vor mir stand und mich mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung anstarrte. Sofort drückte ich mich enger an die kalte Steinwand hinter mir. "B-bitte nicht. Ich ... es tut mir leid" stotterte ich und er kniete sich vor mich und sein Blick wurde sanft. "Sssh alles ok". Ernsthaft? Wieso war der Kerl so unglaublich nett zu einer dreckigen Hure. Vielleicht wusste er ja nicht mal dass ich eine Hure war. Vielleicht war er unwissend, wollte nur einem Obdachlosen helfen. Aber warum sollte er das wollen? "Komm her du bist ja am erfrieren". Er wollte mich gerade hochheben, da hielt ein Auto am Straßenrand und der Fahrer grinste mich an. Ich schnappte Harry und zerrte ihn weg. Er durfte das nicht sehen. Ich war mir inzwischen ziemlich sicher dass der Lockenkopf garnicht vorhatte mich zu vergewaltigen sondern einfach nur nett sein wollte. Warum war mir ein Rätsel aber ich wollte das nicht kaputtmachen. Also durfte er auf keinen Fall erfahren was ich den ganzen Tag trieb. "He Süßer" rief der Mann hinter mir und stieg aus um mir zu folgen. Genervt sah ich ihn an. Er beugte sich vor und presste seine Lippen hart und brutal gegen meine. Erschrocken zuckte ich zusammen und mein Blick schwenkte zu Harry der uns ziemlich entsetzt anstarrte. Nach einer Weile erwiderte ich den lieblosen harten Kuss und Harry sah aus als würde er gleich platzen vor Wut. Doch bevor er reagieren konnte ließ mich der Mann los und wollte mich zu seinem Auto ziehen. "Nein lass mich" protestierte ich schwach. Der Kunde sah mich verwirrt an dann sah er zu Harry und grinste plötzlich wissend. "Morgen nehm ich dich so hart ran, dass du eine Woche nichtmehr gehen kannst" flüsterte er in mein Ohr. Ich schluckte und schon stand Curly neben mir und zog mich an sich. "Lassen sie Louis in Ruhe" verlangte er und der Typ stieg immernoch grinsend in sein Auto und fuhr davon. Ängstlich sah ich zu Harry hoch. Hoffentlich hatte er keinen Verdacht geschöpft.

Abnormality  One Shot (Kurzgeschichte)*Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt