Katniss und Peeta waren also, anders als erwartet, im selben Zug wie wir.
Schnell stopfte ich mir den Rest meines Muffins in den Mund. Ich wollte herausfinden in welchem Abteil sich Katniss und Peeta befanden. Ich hörte Effie's Stimme und versuchte ihr zu folgen. Jedoch verstummte sie irgendwannn und ich hatte mich komplett verirrt. Ohne jeglichen Orientierungssinn wanderte ich also von Abteil zu Abteil, las mir die Namensschilder durch, weil ich bei der Ernte ja nicht sonderlich auf die Namen geachtet hatte, und hoffte jedesmal inständig, dass ich die Person nicht kannte. Nach einiger Zeit, traf ich auf einen sehr muskolösen dunkelhaarigen Jungen, der sich mir als Alexais vorstellte. Wir unterhielten uns ein wenig und als er wissen wollte, was ich hier in seinem Abteil suchte, erklärte ich ihm, dass ich mich verlaufen hätte und nicht wusste, wie ich zurück in mein Abteil kam. Er schien mir nicht zu glauben jedoch rief er dann einen Avox herbei, der mich dann wortlos, wie sollte es auch anders sein, zurück in mein Abteil brachte. Ich prägte mir den Weg zurück gut ein, um eine weitere solch peinliche Situation zu vermeiden. In meinem Abteil angekommen schlüpfte ich in ein silber-graues Seidennachthemd und legte mich ins Bett. Ich zog die Bettdecke bis über die Ohren und dachte noch lange über den vergangenen Tag nach, bis ich schließlich in einen unruhigen, jedoch traumlosen Schlaf fiel.
Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Der Zug hatte plötzlich Halt gemacht und ich war vor Schreck aus dem Bett gefallen. Schnell zog ich mir eine leichte Strickjacke über und verließ das Zimmer. Ich wollte wissen was der Grund für den plötzlichen Halt war. Die Zugtür stand bereits offen und als ich nach draußen trat, sah ich Magnus am Rand des Gleises stehen. Sein Blick lag in der Ferne und ich hielt es für das Beste, ihn in Ruhe zu lassen. Stattdessen ging ich den Zug entlang. Der große runde Mond sorgte für eine bessere Sicht und entdeckte mehrere Gestalten in der Ferne, die sich an dem Zug zu schaffen machten. Also war wahrscheinlich nur ein Teil am Zug defekt und es wurde gerade repariert. Gelassen trottete ich zurück zu dem Abteil, das Magnus und ich bewohnten. Magnus musste schon reingegangen sein, denn die Tür zum Abteil war zu und er stand auch nicht mehr am Gleis. Also ging ich wieder in mein Zimmer, in der Hoffnung wieder einschlafen zu können.
Am nächsen Morgen, als ich den Speisewagen betrat, waren Rubin und ein anderer Junge, der ungefähr in meinem Alter sein musste, schon da. Jedoch schob Letzterer sich, bei meinem Anblick, schnell sein Butterbrot in den Mund und verließ zügig das Abteil. Betroffen schüttelte Rubin den Kopf und sah dem Jungen nach. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, beließ es aber dabei. Ich setzte mich hin und sah wie Effie das Abteil betrat.
"Wir sind gleich in Distrikt 1.", flötete sie und verschwand auch schon wieder. Daran hatte ich gar nicht gar nicht mehr gedacht. Bevor wir in die Arena mussten, wurden wir noch einmal jedem Distrikt vorgestellt. Angefangen bei Distrikt 1, bis Distrikt 13.
Ich schmierte mir ein Brötchen und nach einiger Zeit, stießen auch Yasmin und ein anderes Mädchen zu uns. Aus dem Gespräch, das die beiden führten, entnahm ich, dass sie Georgina hieß und ebenfalls die Tochter eines Spielmachers war. Sie hatte galtte bronzefarbene Haare und tiefschwarze Augen, eine wahre Schönheit. Mit einer gekonnten Handbewegung strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Rubin setzte sich zu den beiden, nahm die Hand seiner Schwester und sah sie besorgt an. Yasmin sah nicht gut aus. Sie war blass und ihre Hände zitterten. Ich beschloss, sie nacher zu fragen, was sie hatte und aß mein Brötchen auf.
Yasmin sagte gerade etwas zu Rubin, woraufhin er nickte und sie das Abteil verließ. Kaum war Yasmin verschwunden, setzte Georgina sich neben Rubin und schmiegte sich an ihn. Rubin schob sie aber bestimmt von sich. Leicht beleidigt, setzte sie sich wieder auf ihren alten Platz und stopfte sich frustriert ein Schokoladenbrötchen in den Mund. Als sie aufgegessen hatte, verabschiedete sie sich von Rubin und ging in die selbe Richtung wie Yasmin vorhin.
"Wer war das?", wollte ich wissen. Er schien zu überlegen, jedoch kam er dann zu dem Schluss, dass er mir vertrauen konnte.
"Georgina. Wir waren ein Paar, jedoch haben wir beschlossen, dass wenn wir beide gezogen werden, es das Beste wäre, wenn wir uns trennen.", sagte er traurig und senkte den Blick.
"Das tut mir leid.", sagte ich und versuchte dabei ein wenig betroffen zu wirken. Aber er schien mir meine Nummer abzukaufen.
"Danke.", sagte er. Einen kurzen Moment lang überlegte ich, ob ich ihn nach seiner Schwester fragen sollte, hielt es aber dann für das beste, sie selbst zu fragen. Also verabschiedete ich mich von Rubin und verließ den Speisewagen.
Auf dem Weg zurück in mein Zimmer, begegnete ich Magnus der mich mit einem müden "Guten Morgen!" begrüßte. Er war schon wesentlich freundlicher als gestern und wechselte sogar einge Worte mit mir, bevor er im Speisewagen verschwand. Ich ging in mein Zimmer und kramte mir, weil ich mir vorhin nur eine graue Jogginghose und einen schwarzen Kapuzenpulli übergezogen hatte, ein paar Anziehsachen heraus. Ich entschied mich für ein bodenlanges Kleid, das aus blass-rosa Federn bestand, und silberne Ballerinas. Anschließend steckte ich mir meine goldenen Locken hoch und betrachtete mich im Spiegel. Ja, so konnte ich vor Distrikt 1 treten. Zufrieden mit mir ließ ich mich auf mein Bett plumpsen und wartete auf unsere Ankunft in Distrikt 1.
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Die letzten Hungerspiele
FanfictionEs sind die allerletzten Hungerspiele. Diesmal müssen Kinder des Kapitols daran teilnehmen und sich bis auf den Tod bekämpfen. Auch Malín Snow. --------------------------- In diesem Buch schildere ich die letzten Hungerspiele in der Geschichte Panem...