Kapitel 1

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„Emma nicht träumen! Pass endlich auf. Mathe ist nicht dein bestes Fach!", ermahnt Herr Klein mich. „Jaja ich bin voll Ohr", murmle ich genervt. Er redet irgendwas von Formeln, mehr bekomme ich auch nicht mehr mit. Das Klingeln , dass das Stundenende bekannt gibt, reißt mich aus meinen Träumen.

'Endlich Freitag' denke ich, aber meine Miene verfinstert sich an den Gedanken, dass heute Freitag ist.

Freitag... der Tag an dem ER immer sturzbesoffen von der Arbeit kommt und mich schlägt. Keiner bekommt es mit. Mum geht Freitag immer bis 19 Uhr arbeiten.

Ich gehe die langen Flure so langsam wie möglich entlang, damit ich Zeit schindee Außer ihr und ein paar 5.-Klässlerinnen ist niemand mehr in der Schule.

Sie geht langsam die große Treppe hinunter die auf den Schulhof führt. Danach verlässt sie den Hof und eilt zur U-Bahn Station. Sie hat beinahe die U-Bahn verpasst aber in der letzten Sekunde quetscht sie sich zwischen den Türen hindurch. Die U-Bahn ist nicht voll. Sie sieht nur einen alten Mann der die heutige Ausgabe der Zeitung liest und eine junge Frau.

Sie setzt sich auf einen leeren Platz und holt ihren I-Pod raus. Sie macht sich Musik an und starrt durch die Fenster. Es dauert nicht lange, da muss sie auch schon wieder raus. Sie hat nicht vor eilig nach Hause zu rennen. Sie bummelt durch die leeren Straßen. Niemand ist zu sehen nur sie, wie sie durch die Straße geht und es nicht eilig hat nach Hause zu kommen.

Als sie dann doch zu Hause angelangt ist, verschwindet sie sofort in ihrem Zimmer und holt ihre Hausaufgaben heraus. Sie guckt gar nicht erst, ob er schon zu Hause ist. Sie weiß es. Zuerst macht sie Mathe, dann Deutsch und als letztes Biologie. Sie guckt angespannt auf ihre Uhr. Sie wird immer nervöser und dann, hört sie wie die Tür aufgeschmissen wird. Sie zuckt zusammen und hört nur die stampfenden Schritte. Sie weiß, dass er gleich da sein wird. Ihre Tür fliegt auf, aber sie dreht sich nicht um. Sie weiß was jetzt passieren wird.

„Na du süße kleine?", hört sie ihren Stiefvater lallen. Sie riecht den Alkohol bis hier hin.

„Was machst du da denn schönes?", fragt er aber sie dreht sich immer noch nicht um.

„Antworte mir gefälligst!",schreit er nun. „Hausaufgaben", antwortet sie mit zittriger Stimme.

Daraufhin lacht er und lallt: „Ach komm süße, das kann warten."

„Ich will das nicht", sagt sie und dreht sich langsam um. Aber da kommt er auch schon auf sie zu getorkelt und verpasst ihr eine mit der Faust. Das gibt ein Veilchen. Er zieht sie an den Armen raus aus ihren Zimmer ins Badezimmer und schreit: "z..z..zieh dich aus d..du Schlampe."

Sie weiß, dass sie viel zu schwach ist sich zu wehren, also tut sie was er sagt. Sie zieht langsam ihr T-Shirt und ihre Jeans aus. „Mach mal ein bisschen Dalli, du Miststück!"

Als sie nun nackt vor ihm steht, reißt er sich auch die Klamotten vom Leib und schubt sie.

Sie fällt auf den harten Fließenboden und er stürzt sich auf sie. Sie weint, schreit und versucht sich zu wehren doch er schlägt ihren Kopf auf die Fließen und macht sie damit fast bewusstlos. Sie sieht alles verschwommen, doch sie blendet alles aus und dann schließt sie die Augen und ist weg.

He was her heroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt