Kapitel 3

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Brandon

Zuhause angekommen parke ich das Auto vor der Garage. Die Garage steht offen und ich sehe dass die Autos meine Eltern da sind was wiederum bedeutet das sie auch da sind. Ich gehe durch die Garagentür rein weil zu Haustür rein gehen ein Umweg wäre. Als ich mich der Tür nähere höre ich schon Geschrei was von Seiten meiner Mutter ausgeht. Irgendwas von einer anderen Frau und keine Zeit für sie. Als ich das Haus betrete, lass ich die Tür mit Absicht etwas lauter zu fallen, denn ich möchte das meine Eltern wissen das sie nicht mehr alleine sind. Sofort kommt mein Vater aus der Küche um zu schauen wer da ist. Er sieht erschöpft aus und fässt sich an die Stirn.

„Hallo Brandon. Wir hatten erst später mit dir gerechnet."

„Wieso das? Mittwochs komme ich immer um diese Zeit."
Ich bin ein bisschen verwundert, denn normalerweise bin ich der der die Zeiten vertauscht.
Mein Vater geht zurück in die Küche und ich folge ihm. In der Küche lehnt meine Mutter an den Schränken. Sie sieht wütend und traurig zugleich aus. Also laufe ich auf sie zu und gebe ihr ein Kuss auf die Wange bevor ich fragen was los ist.
„Nichts. Wir streiten nur ein bisschen." Sie sagt das ganz ruhig und es klingt ehrlich. Bevor ich allerdings etwas erwidern kann, spricht mein Vater schon wieder los.
„Nichts...das ganze hier nennst du nichts. Du hälst mir eine Predigt über Ehrlichkeit und erzählst deinem Sohn so etwas?" Beim sprechen wurde er immer lauter und meine Mutter immer eingeschüchterter. Ich mache mir ernsthafte Gedanken was gerade los ist mit den beiden.

„Was ist hier los?"

Keiner antwortet. Langsam werde ich wütend, weil sie mich hier wie ein dummes Kind stehen lassen. Mein Vater wirft einen Blick zu Mum der sowas wie sag du es ihm aussagt.

„Mum?"

Nach einem langen seufzen spricht sie endlich: „Ich bin der Meinung dein Vater hat eine Affäre. Er verbringt kaum noch Zeit mit uns und arbeitet jeden Tag länger als er muss. Deswegen hab ich ihn drauf angesprochen und wollte die Wahrheit wissen. Aber dein Vater streitet es ab..."

„Natürlich streite ich es ab, weil es absoluter Mist ist." Er wirkt sehr wütend und verzweifelt. Auch ich habe gemerkt das er weniger Zeit für uns hat, aber das er meine Mutter betrügt hatte ich noch nicht in Erwägung gezogen.

„Ich hab einen neuen Fall und der kostet mich sehr viel Zeit. Michel du musst mir glauben. Ich würde dich niemals betrügen und dann noch versuche es zu leugnen!", er sagt das ganze jetzt mit einer ruhigen Stimme und geht dabei auf Mum zu. Am Ende seines Satzes hat er ihre Hände in der Hand und sie schauen sich in die Augen. Ich bin mir sicher das er die Wahrheit sagt und sehe wie auch meine Mutter ihm glaubt.
Ich hoffe wirklich für ihn das es die Wahrheit ist. 
Sie umarmen sich jetzt und offensichtlich ist ihr Drama beendet. Am besten ich lasse ihnen jetzt ihren Freiraum. Deswegen gehe ich in mein Zimmer.
Oben angekommen werfe ich mich erstmal in mein Bett und schalte die PlayStation an. Eine Runde Fifa hat noch niemand geschadet.
Letztendlich schaffe ich es nichtmal eine Runde anzufangen, als mein Telefon klingelt. Ich versuche es zu finden , aber irgendwie hat es sich in meiner Bettdecke versteckt. Als ich es dann endlich finde , hat die Person bereits aufgelegt. Ich schaue also nach wer angerufen hat und stelle fest es war Tiffany. Schnell rufe ich zurück, vielleicht ist etwas passiert. Es dauert nichtmal zwei Sekunden da geht sie schon ran.
„Hey Baby"
„Hey. Du hast angerufen?"
„Ja ich wollte fragen ob das graue Oberteil, dass wo ich letzte Woche anhatte als ich bei dir war, ob das noch da ist?"
„Ja ist es. Meine Mum hat es gewaschen!"
„Oh das ist toll. Sag ihr danke. Bringst du es mir morgen vorbei?"
„Ja mein mein Schatz."
„Ich liebe dich Baby!"
„Ich dich auch"
Und schon lege ich auf und widme mich wieder meinem Spiel. Dabei denke ich an letzte Woche. Sie hatte bei mir übernachtet und hatte das Oberteil bevor wir gemeinsam duschen gegangen sind auf meinen Schreibtisch gelegt. Allerdings ist es da wohl nicht sicher genug gewesen. Denn meine Mum hat es als sie die Wäsche aus meinem Zimmer holen wollte kurzerhand einfach auch gewaschen. Später haben wir uns keine Gedanken mehr über das Oberteil gemacht, denn nach dem Duschen zieht sie meistens ein Oberteil von mir an. Was sie wirklich jedesmal betont.
Jetzt konzentriere ich mich weiter auf das Spiel. Nach ein, zwei Stunden verliere ich allerdings die Lust und beschließe nochmal nach unten zu gehen und nach meinen Eltern zu schauen. Unten angekommen höre ich die Hochzeitsmusik meiner Eltern aus dem Wohnzimmer. Mit schnellen Schritte laufe ich dorthin um zu schauen was die beiden sich ansehen. Als ich dann im Wohnzimmer hinter der Couch stehe, mit Blick auf den Fernseher gerichtet, stelle ich fest, das die beiden sich kuschelnd ihr Hochzeitsvideo ansehen. Und genau in diesem Moment komme ich ins Bild. Ich mit meinen 3 Jahren.
Meine Eltern hatten mir extra einen Mini-Anzug gekauft damit ich angemessen gekleidet bin.
Auf dem Video sieht man mich wie ich gerade ein Stück Kuchen versuche zu essen und dabei mächtig versagen weil ein Haufen Zeug daneben geht.
Wir lachen alle und jetzt bemerken mich meine Eltern.

„Komm setzt dich zu uns!" sagt meine Mutter sanft. Und das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich schwinge mich über die Lehne und werfe mich auf die Couch, neben meine Eltern.
Noch ca. eine halbe Stunde schauen wir das Video an und sehen wie alle feiern und wie glücklich sind. Hin und wieder sehe ich zu meinen Eltern und wünsche mir das ich auch mal so eine starke Liebe erleben darf...

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Hey ihr Lieben.
Nicht wundern, aber die Perspektiven wechseln nicht abwechselnd sondern so wie es gerade passt. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.❤️
Ich wäre sehr dankbar für Feedback.🙏🏼🙏🏼🙏🏼

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 20, 2021 ⏰

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