Part 17 - Im Kerker 2

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„Dankeschön."
„Wofür?", fragte ich.
„Dafür, dass ich von dir nicht gehasst werde, wie von allen anderen."
„Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken." Ich lächelte ihn an. Draco lächelte ebenfalls. Ich hatte ihn noch nie so glücklich gesehen. Es war keine Schadenfreude oder nur ein Schmunzeln. Er strahlte über sein ganzes Gesicht.

„Was willst du noch essen?", fragte Draco.
„Wie aufmerksam von dir.", lächelte ich. „Ehm." Ich schaute auf das Tablett. Es sah beinahe so aus, wie die große Essenstafel in Hogwarts. So viel Auswahl.
„Den Apfel." , antwortete ich.
„Ich kann uns auch etwas richtiges kochen."
„Draco Malfoy kann kochen?", lächelte ich.
„Nur ein Gericht.", antwortete er verlegen.
„Okay, ich lass mich überraschen."

Draco gab mir den Apfel und verschwand mit dem Tablett. Er schaltete das Radio an und fing an zu kochen. Während des Kochens, vergaß er anscheinend, dass ich alles mithörte, denn er fing an mitzusingen.
Es roch köstlich. Der Geruch erinnerte mich daran, wenn Oma mir immer etwas kochte, wenn sie zu Besuch war.
Ich genoss die Musik und Draco's gute Laune. Also legte mich auf den Rücken und starrte zur Decke.

30 Minuten später kam Draco lächelnd mit zwei Tellern die Treppe runter zu mir.

„Na super. Wie soll ich dir das Essen geben? Ich kann Essen nicht verkleinern."
Ich lachte. „Scheint so als müsstest du mich füttern."
Er schaute mich mit großen Augen an.
„Ich bin schon nett zu dir. Netter als zu jeder anderen Person, aber dich füttern?"

Ich versuchte mir mein Lachen zu verkneifen, doch auf einmal platzte es aus mir heraus. Ich lachte so laut, wie schon lange nicht mehr. Es tat mir gut, dass Draco an meiner Seite war. Er war freundlicher als ich dachte. Freundlicher als ich mir es jemals vorgestellt hatte.

„Okay. Ehh." Draco war sehr unsicher. Er stellte seinen Teller neben sich und meinen vor die Gittertür. Er hatte Rosmarin-Kartoffeln mit Bulette, Salat und einer braunen Soße gekocht.

„Das sieht lecker aus.", schwärmte ich. Die Bulette sah perfekt braun gebraten aus und die Rosmarin-Kartoffeln schienen knusprig zu sein. Der Salat hatte eine gute Zutaten Mischung und die Soße war nur ein kleiner Klecks, damit die Kartoffeln nicht zu trocken waren. Genau richtig.
„Das sieht verdammt lecker aus.", berichtigte ich mich selbst.
„Dankeschön.", lächelte Draco.

Er nahm sich meine Gabel und pickte eine Kartoffel auf. Ich öffnete meinen Mund und er fütterte mich.
„Das ist verrückt.", lachte Draco.
„Glaube mir. Mir ist das unangenehmer als dir.", lächelte ich ihn an.

Am Abend verschwand er für ein, zwei Stunden. Ich lag wieder auf dem Rücken und schaute nach oben. Ich konnte die Decke kaum erkennen. Draußen war es schon dunkel und in dem Kerker war kein Licht.

Draco kam mit einer Decke und einem Kissen wieder und legte sich ebenfalls hin. Er verbrachte jeden Tag und jede Nacht bei mir. Mehrere Wochen vergingen, bis die Schule wieder anfing.

„Ich hole dich hier raus. Versprochen. Ich muss zur Schule. Eigentlich hätte ich schon seit mehreren Wochen zur Schule gemusst.", verabschiedete sich Draco.
„Ich komme jeden Abend zu dir und bringe dir essen." , fuhr er fort.

„Wie willst du das machen Draco?"
„Ich...ehh. Ich fliege einfach mit dem Besen."
„Ich bekomme trinken und Essen. Auch wenn ich dann nur alle fünf Tage etwas bekomme.", beruhigte ich ihn.

„Er wird dir nichts geben.", sagte Draco.
„Ich glaube nicht das Lucius mich verhungern lässt. Er hat dich doch immer gefragt, ob du mir was zu essen und zu trinken gegeben hast. Das geht schon.", redete ich ihm ein.

Sicher, ich wollte auch, dass er noch länger bleibt. Doch in den letzten Wochen war es schwierig Draco hier zu behalten. Er musste immer neue Ausreden finden, um nicht zur Schule zu müssen und ich wusste, dass Draco es mag in die Schule zu gehen.

„Viel Spaß. Und wenn du es machen kannst, ohne Stress zu bekommen, sag Harry ,dass es mir gut geht."
„Mach ich."
„Bis dann.", lächelte ich Draco zu. Er gab mir noch mehrere Äpfel als Vorrat und verschwand mit einem traurigen Lächeln.

Kaum war er verschwunden, fühlte ich mich unwohl, alleine und wurde traurig. Ich fragte mich, ob Mom und die anderen sich Sorgen machten. Vielleicht wusste es auch niemand.

Am nächsten Tag kam Lucius zu mir und brachte mir ein Glas Wasser.
„Hallo Felicity. Ich lasse dich hier raus. Du kommst in ein Zimmer. Solltest du es versuchen wegzurennen, kommst du nicht weit. Ich habe viele Freunde und Kollegen, die von dir wissen und ebenfalls wissen, wo deine Mutter wohnt."
„Was hat das mit mom zu tun?", fragte ich.
„Naja. Ich weiß, keiner von denen hat Angst den Todes fluch zu sprechen. Du weißt welchen."
Ich schluckte. Zitternd folgte ich Lucius aus dem Kerker und ging mit ihm nach oben.

„Ich mach das Lucius. Du musst los.", hielt ihn Narcissa auf. Lucius nickte, lief raus durch die Eingangstür, verschwand in einem Schwarzen Rauch und flog davon. Narcissa schloss die Tür und widmete sich mir. Ich folgte ihr.

Ich sah die Küche, in der Draco vor einigen Tagen neue Rezepte von mir ausprobierte und es gut gemeistert hatte. Es schmeckte beinahe besser, als wenn ich es kochte.
Wir gingen durch den großen Saal, in dem die zwanzig Personen saßen, als ich hier ankam. Die Treppe hoch, dann links in das zweite Zimmer.

„Hier schläfst du. Du kannst auch gelegentlich runter zu uns kommen und dich zu uns setzen."

Ich wunderte mich, warum sie so nett war.

„Eh, vielen Dank, aber ich denke, wenn es nach Lucius geht, sollte ich lieber hier bleiben." Insgeheim war es mir selber zu unangenehm bei ihnen zu sitzen.

„Ich denke es geht nicht immer nach Lucius Meinung. Er findet dich interessant. Ihm würde es nicht viel ausmachen. Er gibt es nur nicht zu.", lächelte sie.
Gerade als sie die Tür schließen wollte, fragte ich: „Soll ich etwas kochen?" In der Hoffnung, ich könnte mich somit ablenken und alles für einen Moment vergessen, was in den letzten Wochen passiert ist.
„Da ich ab jetzt Zuhause bleibe, damit jemand ein Auge auf dich wirft, wollte ich kochen, aber du kannst mir gerne helfen."

Ich war überrascht. Nie im Leben hätte ich gedacht, mit Narcissa Malfoy, Draco's Mom und schlimmer noch, Lucius Frau, zu kochen.

Ich überlegte einen Moment.
Sie war mir sympathisch und warum sollte ich mich nicht versuchen, irgendwie ein wenig beliebt zu machen? Vielleicht werde ich freiwillig frei gelassen.

„Gerne.", antwortete ich.

It's Draco Malfoy (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt