Ich baute mir mein eigendes Gefängnis

3 0 0
                                    

Ich schuf das innen leben, die äußere Hülle. Selbst die kleinsten nerven wurden sorgfältig kalibriert perfekt auf den Menschen abgestimmt. Mich selbst als Maßstabs des Testobjekts benutzend. Gewissenhaft forschten wir daran eine vollkommen autonome künstliche Lebensform zu erschaffen. Den perfekten Menschen. Intelligent, fähig auf das gesamte Wissen der Menschheit zuzugreifen. Fähig alles bekannte zu übertreffen. Dennoch kontrollierbar. Berechenbar, ungefährlich. Trotz den Tausenden von Waffen auf welches das Militär bestanden hatte. Der einzigste Grund weshalb sie unser Labor finanziell unterstützen. Ob ich meine Entscheidung ihnen bei meiner neu Erschaffung zu helfen bereute? Spontan heraus würde ich ja sagen, ich vermisste mein früheres Leben. Mein Leben in Freiheit. Doch ich konnte auch nicht all die guten Dinge, die mir dank dessen geschehen wahren ignorieren. Das ist meine Geschichte. Der Anfang und Das Ende meiner Menschlichkeit. Wer ich bin? Ein Niemand. Jetzt ein jemand. Heute erfährt ihr wie es von statten ging das aus einem klein kriminellen ein gesuchter Häcker und schlussendlich ein neues Wesen wurde. Oder wie andere mich nennen würden, ein Cyborg. Den verhassten Namen welchen mir die Wissenschaftler hier gaben. Cy 3000. Nicht weil ich etwas der dreitausendste Versuch oder so währe nein. Ich war der erste. Der erste je komplett mechanische Mensch. Diesen Namen hatte ich meiner Erfindung selbst geben. Liebevoll hatte ich meine Maschine einen Namen geben, im Glauben das sie auch nur das bleiben wurde. Nie währe ich auf die Idee gekommen das jemals jemand ein Bewusstsein in diesen künstlichen Körper einsetzten wollte. Ich hatte schon so viele Namen. Auf der Flucht streift man sie ab wie eine zweite haut. Doch von all denen war dieser wohl der erniedrigteste. Das leise mir bekannte Surren ertönte als ich vorsichtig noch immer nicht ganz an meine neue Stärke gewohnt nach dem Glas Wasser auf dem weißen sterilen Kästchen neben meinen Bett griff. Ich müsste nicht trinken. Ich müsste nicht essen oder atmen. Dennoch tat ich es. Es verlier mir das Gefühl zu existieren. Zu leben. Zu sein. Der kleine Raum in welchen ich mich seit Tagen oder vielleicht schon Wochen befand besaß keine Fenster. Das einzigste Licht spendete die Kalte Neo Röhre welche in die ebenfalls weiße Decke eingelassen worden war. Alles hier war weiß und es roch etwas wie in meine Standard Zahnarzt Praxis. Wenigstens eine gute Sache. Dort werde ich wohl nie wieder hin müssen. Ich hasste es wen sie mit ihren kleinen kreischenden Werkzeugen in meinem Mund herumpfuschten. Das Wasser befand sich in einem kleinen blauen Plastikbecher, der einzigste Farbtupfer hier. Auf der kreiselnden Oberfläche spiegelte sich mein nahe zu perfektes Gesicht. Ich hatte nun eine helle vollkommen reine Haut, noch nie wurde sie von der Sonne geküsst. Fast schon unnatürlich klare blaue Augen blickten mir müde entgegen. Wen man ganz genau hin sah konnte man die kleinen Informationen am Rand meines sichtfelds auf meiner Netzhaut tanzen sehen. Ungenau, nur ein leichtes Schimmern. Doch es war da. Mein Ratina Display informierte mich darüber das sich zwei Personen vermutlich eine Frau und ein Mann, nach den Schritten zu urteilen, meinem Raum näherte. Dennoch wendete ich meinen Blick nicht von der glatten Oberfläche ab. Meine flauschigen jegliche Flüssigkeit abweisenden Haare hatten eine natürliche Leichtigkeit und Welten sich leicht nach oben. Eine dunkle braune fast schwarze Strähne viel mir ins Gesicht und ohne überhaupt daran gedacht zu haben leitete mein neuer Körper Elektronen in die Nano fasern. Sofort schwebten sie elektrisiert wieder nach oben und gesellte sich zu ihre Geschwistern. Ein Infrarot Sensor sprang an und zeigte mir ohne aufzuschauen wie die beiden Professoren herein kamen. Das von mir einprogrammiert Augen Zucken wischte das Bild weg. Es war anstrenget zu viele Informationen auf einmal zu bekommen. Meine Augen sahen nun viel mehr. Ich konnte das Licht auf den Staubkörnern tanzen sehen, vor dem menschlichen Auge verborgen. Jedes erdenkliche Farb-Spektrum. Nahm Gerüche 4000 mal besser als ein Hund war und konnte selbst das Rascheln der Mäuse außerhalb des Geländes hören. Ich konnte, doch ich tat es nicht. Schon mit einem dieser Sinnes Eindrücke währe ich masslos überfordert. Ich wusste nicht was passieren würde wen ich „ohnmächtig" werden würde. Könnte ich das überhaupt? Besser ich müsste es nie erfahren. „Wie geht es dir Cy?" erkundete sich Emilia freundlich. Sie war nett, sagte nie meine Zahl mit. Im Gegensatz zu anderen, warf ich Edward einen misstrauischen Blick zu. Sein schon ergrauter Flaum hatte er von der einen Seite über den Kopf auf die andere gekämmt, damit es die kahle Stelle überdeckte. Sofort suchten meine Synapsen nach der besten Methode ihn los zu bekommen. Ohne große Kontrolle über meinen Körper entwich mir ein animalisches Knurren. Welches wohl als die effektivste im Sinne von abschreckend und gleichzeitig nicht gewalttätig Lösung war. Auch wen es in etwa das war was ich wollte so war es immer noch unangenehm diese neuen Reflexe nicht unterdrücken zu können. Sobald ich an etwas dachte wollte mein Körper es sofort umsetzen. Würde ich also nur einen Moment, nur einen klitzekleine Moment, ihnen Gewalt anzutun wollen so währen sie nun mit großer Sicherheit nicht mehr am Leben. „Du machst Fortschritte! Das ist toll!" freute sich Emilia und klatsche aufgedreht in ihre Hände. Manchmal erinnerte sie mich an ein kleines Kind. Schnell senkte ich meinen Kopf um ihre anfängliche Freude durch das rote glimmen in meinen Augen nicht zu zerstören. „Es tut mir leid Cy aber es scheint so als müssten wir die Intensität deiner Emotionen neu Kalibrieren." teilte sie mir mitleidig mit. Was? Oh Nein nein. Ich lass sie doch nicht in meinen System herum pfuschen. Das können sie sich schön abschminken. „Ich weiß das das sicher nicht leicht für dich ist. Aber wir müssen deine Wut Ausbrüche unterbinden." sprach Edward geheuchelt mitfühlend. Wut Ausbrüche?! Was für WUT AUSBRÜCHE?! Okay ich war vielleicht leicht gereizt doch wer war das nicht wen man einfach so ohne Erlaubnis in einen fremden Körper übertragen wird? In eine Maschine? Ein erneutes Grollen stieg meiner Kehle hoch und ich konnte meine roten vergrößerten Pupillen nicht verbergen. Das hatte ich mir selbst eingebrockt. Das farb Wechsel spiel hat uns helfen sollen zu erkennen wie es unserer Schöpfung ging, wie es sich fühlte. War es traurig, glücklich, ruhig oder aufgeregt. Wir hatten keine bösen Absichten. Rot, Gefahr, entfern dich von dem Objekt. Blau, alles im normalen Bereich. Violett, verlangen, vielleicht hat es Hunger? Türkis, nimm dich in acht, es Nutz seine Fähigkeiten. Grün, Gelb, Orange und noch so viel mehr. Wir haben es autonom entwickelt, unabhängig. Die Farben können frei variieren, können je nach Situation etwas anders bedeuten. Gelb, bist du eifersüchtig? Oder doch stolz? Sehe ich da pink schimmern? Meistens waren das die typischen fragen wen ich Besuch bekam. Meine Augen sind wohl am faszinierendsten. Vielleicht einfach weil man in ihnen so viel lesen konnte, mehr als die Wissenschaftler wissen. So viel mehr. Ohne große Umschweife zog der schmierige Type eine kleine weiße Fernbedienung heraus. Oh wie ich ihn hasste. Ein überlegenes Grinsen huschte über sein Gesicht als er wissend was für Schmerzen er mir damit zufügte auf den rot blinkenden Knopf drückte. In diesem Moment wünschte ich mir, das es doch Kameras in diesem Zimmer gab. Sie wurden allerdings alle entfernt weil ich mich mit Leichtigkeit in das Programm schleusen könnte. Es wurde allen Angestellten verboten dieses weiße kleine Ding zu benutzen. ‚Nur im Notfall!' sagten sie. Doch Edward machte es Spaß mein Schmerz verzerrtes Gesicht zu sehen, ergötze sich an den leid. Nur um einmal in seinen Leben etwas unter Kontrolle zu haben. Am Steuer zu sitzen. Er konnte ja nicht wissen das ich ungeduldig drauf gewartet hatte. Jetzt bekommt er eine Kostprobe davon was meine Erfindung wirklich alles kann. Das rot in meinen Augen vermischte sich mit dem Türkisen glühen und an meinem Sicht Feld ratterte der von mir eingetippten Befehle runter. Es wahren viele Zeilen und erst nach einer halben Sekunde konnte mein System die ausgehenden Wellen entschlüsseln. Aus die Maus. Der Schmerz ebbte ab und neutral sah ich zu Edward auf dessen Gesicht sich langsam Panik breit machte. Hektisch drückte er auf alle ihm verfügbaren Knöpfe herum und schritt zurück als ich mich erhob. Was für eine Jämmerliche Figur er so abgab. Schlottern presste er seinen Rücken gegen die kalte Wand. „Buh" flüsterte ich ihm leise ins Gesicht. „Ahh! Tu mir nichts! Es tut mir leid!" kreischte mein gegenüber sofort erschrocken auf. Ein herzhaftes Lachen entkam mir. Vorsichtig zog ich ihm sein kleines folter Instrument aus den Fingern und begab mich wieder zu meinem Bett. Was für ein Waschlappen. Ich konnte ihm nichts antun. Nicht in diesem Raum, und das wussten sie auch. Deswegen befand ich mich ja auch hier. Interessiert betrachtete ich die Fernbedienung dessen Prototyp ich erstellt hatte. Wie dumm sie doch alle waren. Ohne große Probleme verband ich mich mit dem Gerät und nach ein paar Sekunden fing es an zu rauchen. Auch aus Emilias Tasche fing an Dampf empor zu steigen und nach kurzer Zeit brannte es fast ein Loch in ihren weiße Labor Kittel. Hastig fischte sie es heraus und warf das Ding zu Boden, kurz darauf ging meine alte Erfindung in Flammen auf. Nur ein unbrauchbarer Klumpen aus geschmolzenen Plastik blieb übrig. Missmutig rümpfte ich die Nase, das stank. Während Erdward fluchend den roten Notfall Knopf drückte schien die rothaarige zufrieden und zwinkerte mir verschwörerisch zu. Sie war mit mir einer Meinung, diese Geräte wahren überflüssig. Und machten mich nur wütend. Ein Alarm ertönte und Organes Licht fing an zu blinken. Genervt verdrehte ich die Augen und schnaufte aus. Mehrer Soldaten stürmten in mein Zimmer. Laut brüllten sie Befehle herum. „Hände hoch!" herrschte mich der am vorderster Stelle stehende an. Er hatte blonde kurze Haare und grüne kalte Augen. Nachdem ich brav meine Metal arme nach oben hob, Was es mir nur erleichtern würde sie anzugreifen da zwei Druckwellen Stabilisator in meinen Handflächen eingebaut waren, verlangten sie kurz darauf das ich mich auf den Boden legte. Seufzend ließ ich auch dies über mich ergehen und legte mich Gehorsam auf den kalten Beton. „Objekt gesichert." rief ein andere durch ein kleines Funkgerät als sie mir Handschellen angelegt hatten. Als würde das mich irgendwie aufhalten können. Ich musste mir ein Kichern unterdrücken. Doch plötzlich rissen sie mich grob hoch und schubsten mich aus dem Zimmer. Das war neu. Der blonde Schönling führte die Gruppe an und steuerte gezielt auf einen großen Militär Transporter. Wurde ich etwa verlegt? Kurz warf ich Emilia, welche ein paar Schritte hinter mir ging einen fragenden Blick zu. Sie lächelte nur beruhigend. Also wand ich mich wieder nach vorne und stieg in das grünliche Gefährt ein. Es holperte immer wieder und die Fahrt dauerte lang. Ich war fast froh keine Knochen, die nach dem beschwerlichen Weg schmerzen würden zu haben. Um Energie zu sparen ging ich in einen ruhe Modus und ließ als einzigsten Input mein künstliche Geräusch Empfänger aktiviert. Dennoch konnte ich ein erschrockendes zusammen zucken nicht verbergen als wir plötzlich anhielten. Da ich meinen Ortungsfunktionen deaktiviert hatte um nicht so leicht aufgespürt zu werden wusste ich gerade auch nicht wo wir uns befanden. Vor mir erstreckte sich ein eine riesige Lichtung welche von einem Nadel Wald umrandet wurde. Ein paar Schafe grasten gemütlich und scharrten mit ihren Hufen den letzten Schnee Matsch zu Seite. Die Köpfe der kleinen weißen Winter Blumen streckten sich zaghaft aus der Erde und bunte Tupfen von Krokussen säumten die Lichtung. Weiter weg konnte ich das Rauschen eines Wasserfalls hören, in der Mitte des Platzes befand sich ein großes altes Gebäude. Vermutlich ein altes Schloss. Das schöne Bild wurde zerstört als ein lauter Gong ertönte und massig an Menschen aus der alten Fassade stürmten und es sich auf dem Platz bequem machten. War das eine Schule? Mehrere der jungen Leute hatten sich im Kreis um jeweils kämpfenden gestellt und dan verstand ich. Es war eine Schule, zum ausbilden von Rekruten. Doch eindeutig keine normalen und das ich hier hin gebracht wurde gefiel mir ganz und gar nicht. Versteh mich nicht falsch, ich mochte das Labor auch nicht. Als man weiter weg am Horizont eine große Pilz Wolke aufsteigen sah schoben viele der Kinder Panik. Huch, da ist ja der Beweis, das war wohl mal mein Zimmer. Ohne große Problem sprengte ich meine Ketten auf und erhob mich aus dem Lastwagen. Emilia warf mir einen Erschrockene Blick zu, sie dachte wohl nicht das ich dazu fähig währe, die sich vielleicht noch in dem Gebäude befindenden Ärzte und Professoren auszuschalten. Tja da hatte sie wohl vergessen das ich ein schwer Verbrecher war, fast Welt weit gesucht. Und jetzt unauffindbar. Meine Füße berührten den matschigen Boden und stiegen auf ein Capy welches einer der Schüler in der Panik hier vergessen hatte. Mit großen silbernen Buchstaben stand auf dem schwarzen Stoff. Ace. Hmm, der Name gefällt mir. Das schnattern von ein paar Schub schrauber ertönte, welche hastig versuchten den von mir gelegten Brand im Labor zu löschen. Als die Soldaten mich aus meiner Zelle geholt hatten, hatte ich mich ohne große Umschweife in das Netzwerk der Anlage gehäckt. Ein paar durch geschmorte Kabel da, ein paar kaputte Fernbedienung dort. Zwei Mikrowellen, einen Gas offen und Puff - von dem Gebäude blieb nicht mehr viel übrig. Ich bin Ace, ein Programmierer, ein Verbrecher, eine Maschine und mit mir sollte man sich besser nicht anlegen. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Vielleicht, aber nur vielleicht, hatte ich meinen neuen Körper gerade lieb gewonnen.
___________________________________________________________________________
2222 Wörtern

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 13, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Kleine HäppchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt