𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷𝟶 | 𝚅𝚎𝚛𝚝𝚛𝚊𝚞𝚎𝚗 𝚊𝚞𝚏 𝙰𝚕𝚕𝚊𝚑

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Liebe ich ihn wirklich? Ich weiß es nicht! Ich denke schon. Was ist überhaupt Liebe? Ich denke ich bin verliebt. Es tat weh ihn gehen zu sehen! Aber trotzdem hab aus irgendeinen Grund die Hoffnung ihn wieder zusehen.
Und mit diesen Gedanken verging eine weitere Woche.
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Heute ist Mal wieder Freitag und ich konnte es kaum erwarten den zweiten Hadith von Amir zu lesen.
Ich betete das Fajr Gebet, las die Sura Al-Kahf, Segenwünsche für den Propheten geäußert und daraufhin zog ich mich an. Heute trug ich einen etwas längeren Oversize Hoddie in einen dunkel Grauen Ton. Meine Jeans Hose war schwarz. Dazu trug ich ein Türkis farbendes Kopftuch, dieses stimmte farblich zu meinen Air Force.

Nun setzte ich mich auf mein Bett mit den kleinen Briefumschlag, worauf eine 2 stand. Aufgeregt und langsam öffnete ich den Brief und zog das Stück Papier aus ihn heraus und las auf dem darauf geschriebenen leise vor:
"Als der Gesandte Allah (s) weinte, fragten ihn die Sahaba: 'Was bringt dich denn zum Weinen, o Gesandter Allah (s)' Er erwiderte: 'Ich sehne mich nach meinen Geschwistern, ich vermisse sie.' Sie fragten: 'Aber sind wir nicht deine Geschwister?' Er (s) antwortete: 'Nein, ihr seid meine Gefährten. Meine Geschwister sind vielmehr diejenigen, die nach mir kommen und an mich glauben, obwohl sie mich nie gesehen haben' "
~Muslim

Was für eine wunderschöne Überlieferungen. Unser Prophet hat wegen uns geweint, obwohl er uns noch nie gesehen hat. Und wir? Was machen wir? Wir schenken ihn keine Aufmerksamkeit. Wir folgen nicht einmal seine Sunnah...

Die letzte Woche verlief ziemlich langweilig. Alles war so ruhig ohne Ayoub. Er hatte einfach immer gute Laune und hat für Stimmung gesorgt. Ich vermisse ihn. Ach ja am Samstag war ich auch beim Arzt und der meinte, dass ich ein paar Blutdruck Probleme habe. Ich sollte einfach mehr Wasser trinken und mir keine weiteren Sorgen machen sowie Stress vermeiden.
Plötzlich bekam ich ein Anruf von Amir. Warum ruft er an? Mir geht es doch gut.

Ich ging ran und hörte viele Stimmen im Hintergrund die ich nicht deuten konnte.
"Hi", sprach er bedrückt.
"Was ist passiert", fragte ich hektisch.
"Ähm also ich bin gerade im Krankenhaus, weil..."
"WAS?!", schrie ich besorgt. Warum mache ich mir solche Sorgen um ihn? Wahrscheinlich weil er sich auch immer um mir welche macht.
"Geht es dir gut?", sprach ich weiter.
"Ja, Al Hamdoulillah."

"Al hamdoulillah", sprach ich erleichtert und fuhr fort "Aber warum bist du dann im Krankenhaus?"
"Ich bin hier wegen Zahra. Sie hat sich ihr Bein gebrochen. Ich soll von ihr ausrichten, dass du dir keine Sorgen machen sollst. In 1 Stunde hat sie eine OP und sie würde dich gerne vorher sehen. Ich dich übrigens auch", sprach er sanft und versucht sich selbst und mich zu beruhigen.
"Bin in 10 Minuten da"

"Danke! Salam Waleikum"
"Waleikum Salam", sprach ich und legte auf.
Sofort zog ich meine Schuhe an, nahm meinen kleinen Rucksack und sagte meinen Eltern Bescheid und war schon aus dem Haus.
Das Krankenhaus war in der Nähe also ging ich zu Fuß. Naja mehr oder weniger lief ich.

Was Zahra wohl grad durchmacht. Die ganzen Schmerzen. Wie hat sie es überhaupt geschafft ihr Bein zu brechen? Typisch Zahra. Ya Allah bitte schenk ihr die Kraft die sie braucht.

Als ich endlich ankam, sah ich Amir vor der Eingangstür, welcher ziemlich nervös aussah. Er begleitete mich auf ihr Zimmer, wo sie drauf wartete operiert zu werden. Sie wollte mit mir alleine reden, also ging ich in ihr Zimmer herein, während Amir vor der Tür wartete.

"Salam Waleikum"
Ich erwiderte den Friedensgruß und umarmte sie fest. Daraufhin saß ich mich zu ihr ans Bett. Sie hatte die selben blauen Augen wie Amir. Sie war eine echte Schönheit und heute hat man ihr angesehen, dass sie leidet.
"Wie ist das passiert", fragte ich während ich kurz davor war zu weinen.
"Ist ja auch egal", lachte sie, während ich versuchte nicht zu heulen.
"Ich hab dir was wichtigeres zu sagen", fuhr sie fort.

"Ist alles okay", fragte ich besorgt und wisch mir zwei Tränen aus meinen Gesicht.
"Ja. Ich will dich nur um ein Gefallen bitten. Meine Eltern sind momentan nicht in der Nähe. Es könnte dauern bis sie ankommen. Ich bitte dich Layla, kümmere dich um Amir. Er braucht dich jetzt am meisten. Er ist sehr emotional und die Ärzte meinten, dass ich vielleicht..."
Ich stoppte sie indem ich ihr den Mund zuhielt. "Sag sowas nicht. In sha Allah wird alles gut."
"Amin", erwiderte Zahra.

Ich umarmte sie wieder fest und wir fingen an zu heulen. Sie löste sich aus der Umarmung und nahm meine Hand.
"Bitte versprich mir das, Layla. Wie gesagt er ist sehr emotional und leider bin ich nicht da um ihn zu beruhigen."
Während sie sprach nickte ich durchgehend und wischte mir meine Tränen weg.
"Aber wie?", fragte ich unsicher "Ich kenn ich nicht mal richtig. Wie soll ich ihn da beruhigen?", fuhr ich fort.

Bevor sie mir antworten konnte, kam eine Krankenschwester herein, welche Zahra zum OP Raum begleiteten sollte.
"Du schaffst das schon", gab Zahra von sich und löste ihre Hand von meiner.
Die Krankenschwester schob Zahras Bett heraus und ich ging hinterher. Ich sah wie Amir Zahra das letzte Mal umarmte
"Alles wird gut In Sha Allah", sprach ich zu Amir und kam ihn ein paar Schritte entgegen.
"Amin", erwiderte er uns setzte sich wieder hin.
Ich setzte mich gegenüber ihn.

"Mach dir keine Sorgen. Alles passiert aus einen Grund. Allah ist der beste im planen", sagte ich als ich bemerkte, dass Amir grad anfangen wollte zu heulen.
Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll. Als ob ich das grad wirklich gesagt habe. Hat es ihn aufgemuntert? Oder hab ich es noch schlimmer gemacht? Ich weiss einfach nicht wie ich mit solchen Situationen umgehen sollte.

"Du hast recht", sagte er und wischte dabei sich eine Träne aus dem Gesicht.
Gleichzeitig hoben wir sie Hände hoch um eine Du'a (Bittegebet) zu machen.
Ya Allah bitte beschütz Zahra und lass ihr nichts passieren. Amir könnte solch einen Verlust niemals ertragen. Bitte schenke uns Kraft die wir brauchen. Wir haben Vertrauen auf dich.

"Willst du einen Kaffe?", fragte mich Amir um auf andere Gedanken zu kommen. Ich nickte und kurz darauf gingen wir 2. Stockwerke tiefer in die Cafeteria.
"Setz dich schonmal hin", gab Amir von sich und zeigt auf einen leeren Platz. Ohne was zu sagen setzte ich mich hin. Er sah ziemlich bedrückt aus, welches mich noch trauriger machte.

Ich muss stark sein! Wenn ich jetzt schwach bin und heule, wird Amir auch heulen. Ich hatte aber Zahra versprochen stark zu sein und für Amir da zu sein.

"Hier", sprach Amir und übergab mir einen Cappuccino und setzte sich gegenüber von mir. Dabei versuchte er zu lächeln, aber ich bemerkte, dass er innerlich zerbrochen war. Ich nahm dankend den Kaffee an.
"Ich weiß, dass du nur äußerlich lächelst", sprach ich ihn ehrlich gegenüber.
"Anscheinend kann ich dir nichts vormachen", grinste er und fuhr fort "Danke, dass du bleibst."
Ich lächelte nur und beobachte meine Tasse.
"Warum eigentlich?", fragte er.
"Warum was?", entgegnete ich ihn und hob mein Blick. Diese wunderschönen Augen. Wie kann man nur so schöne Augen haben. So funkelnd Blau wie der Ozean. Diese mal versuchte ich jedoch, nicht mit meinen Gedanken abzustreifen.

"Warum bist du geblieben?"
"Für dich", sprach ich und bereute es direkt. Also eigentlich bin ich wegen Zahra geblieben, aber ich kann mir nicht vorstellen einfach gegangen zu sein, wenn ich dies nicht Zahra versprochen hätte. Ich wäre trotzdem geblieben. Amir war immer für mich da und ich finde, ich sollte dieses Mal für ihn da sein.
"Warum?", fragte er und vergaß dabei die ernste Situation.
"Warum was", sagte ich wieder und er lachte. Daraufhin stütze er sein Kinn auf seiner Faust und kam mir näher.

"Warum bist du für mich geblieben?"
Was soll ich ihn jetzt antworten. Dass ich es Zahra versprochen hatte? Schließlich wäre ich auch so geblieben, ohne es ihr zu versprechen.
"Ich hatte das Gefühl zu bleiben"
"Echt? Wie nennt sich denn das Gefühl?", sprach er und tat auf Unwissend.

Ich weiß es selber nicht. Eine stimme in mir hatte mir gesagt, dass ich bleiben soll. Und ich wollte bleiben. Ich wollte einfach für ihn da sein, ohne ihn nahe zukommen. Schließlich war er immer für mich da.
Was soll ich den jetzt sagen?
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Salam meine süßen! Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Ich würde mich sehr über ein Vote freuen oder auch über ein kleines Feedback von euch 💗
Wie denkt ihr wird es weiter gehen?
Mich interessiert wirklich, was ihr von der Geschichte hält 🤍

Layla & Amir | Wahre liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt