"Komm schon Kenma, für mich! Zu meinem Geburtstag." Seit fast einer halben Stunde lag Kuroo seinem Freund bereits in den Ohren. Dieser saß mit verschränkten Armen im Schneidersitz auf seinem Gamerstuhl, vor sich ein Karton von EIS.de. "Das kannst du knicken, Kuroo! Sowas ziehe ich nicht an! Vergiss es!" Mit einem genervten Ausdruck in den Augen schob er den Karton von der Tischkante, dieser landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. Der Inhalt verteilte sich über den Teppich und zum Vorschein kam eine kurze, schwarze Lederhose, sowie eine Choker mit Kette und breite Lederarmbänder. "Nur, weil du morgen Geburtstag hast, werde ich mich doch nicht zum Affen machen. Oder zu deinem Sexspielzeug." Mit hochgezogener Augenbraue legte der Captain der Nekoma seinen Kopf in den Schoß des Blonden und schmollte. "Du würdest dich in sowas doch nie zum Affen machen, Chibi- Chan. Ich stell mir dich darin sogar ziemlich sexy vor. Und seien wir mal ehrlich ... Mein Sexspielzeug bist du doch eh schon, Babe." Mit einer Hand fuhr Kenma seinem Freund in die schwarzen, flauschigen Haare und begann ihn zu kraulen. "Nein, Kuroo. Du kriegst mich definitiv nicht in dieses Lederoutfit. Da musst du wohl weiterhin deine Fantasie anstrengen. Und wenn du weiter so nervst, dann kriegst du gar kein Geschenk mehr von mir." Überrascht hob Kuroo seinen Kopf und sah in die gelb- braunen Augen seines Kätzchens. "Du hast ein Geschenk für mich? Kenma, wie lange kenne wir uns jetzt schon? 12 Jahre? Seit wann machst du Geburtstagsgeschenke?" Stimmt. In all den Jahren zeigte Kenma ziemlich wenig Interesse an Feiertagen wie Geburtstagen, Silvester oder Weihnachten. Er hasste es, sich Gedanken über Geschenke oder Partys zu machen, weshalb er sich meistens verdünnisierte, sobald solche Festlichkeiten anstanden. "Willst du keins? Dann behalte ich es und mache mir nicht mehr die Mühe, es noch einzupacken." Abwehrend hob Kuroo die Hände und schüttelte seinen Kopf. Niemals hätte er von Kenma erwartet, dass er ihm ein Geschenk machen würde. "Okay fein. Jetzt wo wir das geklärt haben, lässt du mich zocken? Ich habe mir heute Morgen ein neues Spiel gekauft, da habe ich Monate drauf gewartet. Und diese Konversation nimmt mir nur unnötig Spielzeit." Mit diesen Worten drehte sich Kenma mit seinem Stuhl zum Tisch, zog sich die Kopfhörer auf die Ohren (rote Kopfhörer mit Katzenohren. Kuroos letztes Geburtstagsgeschenk an Kenma) und startete seine Konsole. Schmunzelnd sah Kuroo ihm eine kurze Zeit zu, dann wand er sich ab, kramte einen Manga aus seinem Rucksack und machte es sich auf Kozumes Bett bequem. Seit der Grundschule ist es für die beiden normal, Zeit miteinander zu verbringen, ohne großartig miteinander zu sprechen. Kenma war die meiste Zeit am zocken, während Kuroo entweder las, ebenfalls zockte oder Musik hörte. Manchmal übte er auch allein im Garten der Kozumes Volleyball. Meistens dauerte es dann gar nicht so lange, bis sich Kenma zu ihm gesellte und sie sich gegenseitig zuspielten.
Über die Jahre hatte Kenma unbemerkt Gefühle für den Größeren entwickelt, die weit über Freundschaft hinausgingen. Wieso sonst würde er seine geliebten Computerspiele links liegen lassen, um sich stattdessen körperlich zu betätigen? Wieso sonst fühlte er dieses brennende Gefühl in sich, als Kuroo ihm und seinem Team seine erste Freundin vorstellte? Oder dieses leichte (starke) Stechen in seiner Brust, wenn er die beiden zusammen sah? In den Schulpausen saß sie bei ihnen am Tisch, lachte mit ihnen, aß mit ihnen. Sogar während des Volleyballtrainings hatte Kenma keine Ruhe vor ihr. Jubelnd saß sie am Spielfeldrand und raubte dem Blonden jegliche Konzentration, indem sie Kuroo bei jedem Block irgendwelche Kosenamen zurief. Nach zwei Wochen reichte es dem jungen Zuspieler dann entgültig, nachdem Miyu (so hieß Kuroo's Freundin) sogar mit einem Pappschild zum Training kam und wie ein Cheerleader auf und ab hüpfte. "Kannst du deine Freundin nicht mal zu Hause lassen? Oder zumindest leiser stellen? Bei der Frequenz platzt mir bald nicht nur der Kragen, sondern auch das Trommelfell!" Überrascht von den harten Worten seines Kumpels achtete Kuroo kurz nicht auf den Ball, sodass ihn dieser knallhart an der Wange erwischte. Die Halle war für einige Sekunden wie eingefrohren. Lediglich den Aufprall des Balles war zu hören. Doch so richtig nahm Kuroo den Aufschlag des Balles nicht wahr. Er war viel zu abgelenkt von den vor Eifersucht strotzenden Augen seines Setters. "Kenma? ..." Bevor Kuroo jedoch die Gelegenheit bekam, weiterzusprechen, kam bereits Miyu auf das Spielfeld gerannt und schmiss sich Kuroo an den Hals. "Oh Gott Tetsu, ist alles okay mit dir? Tut's sehr weh?" Sie küsste ihn auf die rote Stelle, jedoch konnte Kuroo ihr keine Beachtung schenken. Sein Blick galt einzig und allein seinem Setter, welcher ihm verletzt in die Augen sah, sich dann abwandte und an den Rand des Spielfeldes ging. Mit dem Rücken zum Feld stand er da, nahm seine Trinkflasche und versuchte, die angestauten Tränen auch weiterhin zurückzuhalten. Er wollte doch nicht, dass Kuroo seinetwegen verletzt wurde. Aber noch weniger wollte er sehen, wie sich die beiden küssten.
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HAIKYUU!! OneShot Sammlung
FanfictionOneShot Sammlung über die Pairs: BokuAka, KuroKen, Iwaoi und OsaSuna Die einzelnen Geschichten spielen nicht alle in der "Haikyuu- Welt" Beinhaltet SMUT! (und das nicht zu wenig) It's gay love. Wer es nicht mag, sollte es nicht lesen Alle OneShots e...