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8 Monate später

Während Steve im Trainingsraum war und den Boxsack verprügelte, saß ich mit Nat und Bucky im Wohnzimmer. Steve war die letzte Zeit so großartig und hat mir die Schwangerschaft erleichtert, wo es nur ging. Nun saß ich mit dieser Kugel auf dem Sofa und streichelte vorsichtig darüber. Nat lehnte sich runter und flüstere, "Hey Pommels. Wird langsam Zeit, dass du kommst. Wir sind bereit.".
"Ich hoffe du erwartest jetzt keine Antwort.", sagte ich und musste lachen.
"Ich finde es ja immer noch doof, dass ihr nicht wissen wolltet was es wird.", sagte sie traurig. "Du wirst es bald erfahren. Es kann ja jeden Moment losgehen.", sagte ich. Sie streichelte über den Bauch und Pommels trat gegen ihre Hand.
"Oh. Es hat mich getreten.", sagte sie freudig. Bucky kam rüber und legte seine auch auf den Bauch.
"Tu es nochmal, du kleines Ding.", sagte Bucky. Nichts passierte.
"Komm schon.", sagte er, "Tu es. Für deinen Onkel.".
"Vielleicht mag Pommels, Tante Nat einfach lieber.", sagte Nat und grinste breit.
"Egal, wen Pommels lieber mag, aber ich muss jetzt mal aufs Klo.", sagte ich und stand langsam auf. Plötzlich spürte ich ein heftiges Ziehen und wie der Muskel sich zusammenzog. Instinktiv hielt ich die Hände um den Bauch und beugte mich nach vorne. Dann merkte ich wie die Hose nass wurde.
"Alles okay?", fragte Bucky und legte stützend den Arm um mich.
"Hol Steve. Es geht los.", sagte ich. Er ließ mich los und rannte aus dem Raum. Nat legte den Arm um mich und stützte mich zum Aufzug. "Da haben meine Worte wohl geholfen.", sagte sie und ich musste kurz lachen.
"Oh Gott, das tut weh.", stöhnte ich. Nat griff im Vorbeigehen noch die Decke und Steve kam mit Bucky den Flur entlang gerannt.
"Schatz, alles okay?", fragte Steve hektisch. "Klar. Ich eiere gerne durch den Flur.", sagte ich, "Natürlich nicht. Ich habe die verdammten Wehen.". Kurzerhand packte er mich unter den Beinen und den Armen. Er hob mich hoch und eilte mit mir zum Auto. Nat sprang ans Steuer und Steve setzte sich zu mir nach hinten. Die Fahrt zum Krankenhaus fühlte sich an wie eine Ewigkeit und ich war damit beschäftigt den Schmerz wegzuatmen. Steve legte seine Hände auf meinen Bauch und flüsterte, "Du musst noch ein bisschen durchhalten. Wir sind gleich da. Ich bin da.". Dann hielt der Wagen und Bucky stürmte ins Krankenhaus. Steve half mir aus dem Auto und Bucky kam mit einer Krankenschwester rausgerannt. Sie setzten mich in den Rollstuhl und eilten zum Kreissaal. Man half mir auf die Liege und Steve zog mir die Hose aus. Vorsichtig stellte ich die Beine in die Stützen. Stunden vergingen und das kleine Ding wollte einfach nicht. Die Schmerzen machten mich müde und meine Kraft ließ nach. Steve streichelte meinen Kopf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Du machst das gut, Schatz.", sagte er.
"Baby, ich kann nicht mehr. Ich schaffe das nicht.", sagte ich.
"Du schaffst das. Ich bin bei dir.". Die Ärztin kam und schaute nach mir und sagte, "Es kann losgehen. Ist offen genug.". Dann musste ich pressen. Es war schmerzhaft, aber ich gab mir Mühe. Es dauerte etwas, aber irgendwann hörten wir ein Schreien, welches nicht von mir kam. Steve schaute auf und sagte, "Du hast es geschafft.". Ich musste lächeln und ließ den Kopf nach hinten fallen.
"Ein gesundes Mädchen.", sagte die Ärztin und kam mit diesem kleinen Bündel zu uns. Steve grinste und ich sagte, "Jetzt musst du wohl mit zwei Frauen auskommen.".
"Ja. Das schaffe ich schon.", sagte er und gab mir einen Kuss.
"Wer möchte die Kleine halten?", fragte die Ärztin.
"Er.", sagte ich, da ich noch viel zu stark am zittern war. Die Ärztin übergab das Bündel an Steve und er setzte sich zu mir auf die Bettkante. Er strahlte über das ganze Gesicht und die Krankenschwester fuhr meine Lehne hoch. Vorsichtig legte ich meine Hand auf das kleine Wesen. Steve legte sie mir in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Sie ist perfekt.", sagte er, "So wie du.".
"Das wirkt irgendwie noch so unwirklich.", sagte ich und schaute auf mein Baby.
"Wie soll sie denn heißen?", fragte die Ärztin. Steve und ich sahen uns an und sagten gleichzeitig, "Sophie.".
"Sehr schöner Name. Sophie Pierce.", sagte sie. "Nein. Rogers. Sie soll heißen wie ihr Dad.", sagte ich.
"Oh, ich dachte er wäre ihr Mann. Verzeihung.", sagte sie.
"Nein. Wir sind nicht verheiratet.", sagte Steve und sah zu mir. Nachdem alles eingetragen wurde und ich soweit fertig war, wurden wir auf ein Privatzimmer gebracht. Neben meinem Bett stand die Wiege und Sophie schlief. Steve setzte sich zu mir und sah mich an.
"Ich bin stolz auf dich.", sagte er.
"Ich bin auch stolz auf mich. Das war anstrengend.", sagte ich und musste lachen. "Dafür haben wir jetzt ein wunderschönes Mädchen.", sagte er. Ich zog ihn an mich und gab ihm einen Kuss.
"Ich liebe dich.", sagte ich.
"Ich liebe dich.", sagte er und schaute zu Sophie, "Und das kleine Bündel da auch.". "Meine kleine Familie.", sagte ich zufrieden. "Naja, wir könnten es noch perfekter machen.", sagte er.
"Wie denn?", fragte ich irritiert. Er zog etwas aus der Tasche und sagte, "Heirate mich, Emily.". Er öffnete die kleine Schachtel und ein schlichter Ring funkelte mich an.
"Ja. Ja, ich heirate dich.", sagte ich und zog ihn wieder an mich. Ich drückte meine Lippen auf seine und er hielt mich fest an sich gedrückt. Er nahm den Ring und ich sagte, "Damit warten wir lieber, bis die Finger nicht mehr so geschwollen sind.". Er fing an zu lachen und sagte, "Stimmt. Gute Idee. Ich gehe mal zu Nat und Bucky. Sie sollten wissen, dass sie da ist.". "Ja, hol sie her. Nat und Bucky sollten sie kennenlernen. Aber gib sie mir vorher, ja?", sagte ich. Steve stand auf und nahm Sophie vorsichtig aus der Wiege. Ich setzte mich gemütlich hin und er legte sie mir in den Arm. Dann ging er aus dem Zimmer. Mit meinem Finger streichelte ich die kleine Hand und Sophie umfasste ihn ganz leicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich etwas so schnell, so sehr lieben könnte. Sie war wunderschön.

HYDRAS TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt