Kapitel 3

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Auch sein Name kam mir bekannt vor, jedoch wollte ich ihn nicht nerven, weshalb ich still neben ihm her lief. Thomas war viel größer als ich, was mich etwas verunsicherte. Ich mochte es nicht unbedingt, kleiner als andere zu sein.

„Wir sind da.", sagte er und hielt mir die Tür auf. Ich bedankte mich mit einem Lächeln und trat in das Café. „Suchen Sie sich doch schon mal einen Platz. Möchten Sie etwas trinken? Kaffee?" Ich schüttelte meinen Kopf und setzte mich an den nächsten freien Tisch. „Ich hab nicht so viel Geld mit und ich muss noch etwas einkaufen.", erwiderte ich, nahm mir aber dennoch die Getränkekarte und las mir die verschiedenen Angebote durch. Durst hatte ich, das konnte ich nicht bestreiten. Thomas nahm mir diese jedoch wieder aus der Hand. „Ich bezahle natürlich.", erklärte er mir lächelnd. „Oh? Danke. Dann..." Ich hielt kurz inne. Es war komisch mich von einem fremden Mann auf ein Getränk einladen zu lassen. Aber wäre es unhöflich, wenn ich ablehnen würde? „Dann nehme ich einen Cappuccino.", entschied ich mich schließlich und lächelte zurück.

Während er zur Theke lief, zog meine völlig nasse Jacke aus, legte mir diese auf den Schoß und sah mich um. Das Café machte einen ziemlich edlen Eindruck. Es war sommerlich eingerichtet und vermittelte das Gefühl von Urlaub. Genau das Richtige für mich. An den Wänden hingen teuer aussehende Gemälde und Fotos von Italien, neben dem Eingang ragten Kletterpflanzen die Steinwände empor. Und es war gefühlte 10 Grad wärmer als draußen.

„Hier, Ihr Cappuccino meine Dame." Grinsend stellte Thomas mir die Tasse mit dem dampfenden Getränk hin und setzte sich gegenüber von mir. „Danke." Ich nahm einen Schluck. „Also...", fing er an. „Sie sind wirklich nicht verletzt?" „Keine Sorge, ich bin kerngesund. Und außerdem, ich hab mich mit meinem Vorname vorgestellt. Sprich mich ruhig mit 'Du' an." Er lächelte. „Na gut. Ebenso." War ja nicht so als würde ich es schon tun... Ich nippte an meinem Cappuccino, stellte meine Tasse dann aber ab und sah ihn ernst an. „Danke nochmal, dass du mich vorhin gerettet hast." Er erwiderte meinen Blick. „Dafür brauchst du dich nicht bedanken." „Doch! Wer weiß, vielleicht würde ich jetzt im Krankenhaus liegen!" „Keine schöne Vorstellung..." Ich nickte. Und da ich mir nicht weiter ausmalen wollte, was mit mir hätte passieren können, wechselte ich das Thema.

„Thomas?" „Nenne mich ruhig Tom. So heiße ich bei den meisten." „Wird gemacht.", grinste ich. „Wie alt bist du? Uhm... Wenn ich das wissen darf." Irgendwie machte er mich ja schon neugierig. Er lachte. „So ziemlich genau 33 Jahre alt. Und du?" Wieder nahm ich einen Schluck. „Ich wurde letzten Monat 28." „Oh, alles Gute nachträglich!" Spaßeshalber hielt er mir seine Hand hin und ich schüttelte sie kichernd. „Was bist du von Beruf?" Interessiert sah er mich an. „Nun ja, ich bin Konditorin... Arbeite in einer kleinen Bäckerei, nichts aufregendes. Aber mir gefällt es." „Klingt Interessant. Du verzierst also die Torten?" „Nicht nur das! Ich sorge dafür, dass sie entstehen! Und noch viel anderes Essbares!" Wieder lächelte er. Und verdammt, das Lächeln machte ihn bloß noch gutaussehender... „Und was bist du? Also, vom Beruf her?" Wieder zögerte er kurz. „Schauspieler." „Echt?! Im Theater? Oder Film?", fragte ich sofort begeistert, Tom winkte jedoch ab. „Beides, aber nichts allzu großes." „Na dann... Trotzdem cool!" „Ja, cool ist es.", bestätigte er und bekam dabei diesen Blick, den ich schon oft genug bei Kindern bemerkt habe wenn sie die ganzen Torten, Kuchen, Muffins und etlichen anderen Süßkram in der Bäckerei entdeckten. Er scheint es wirklich zu lieben. Automatisch musste ich auch lächeln. Es war einfach zu süß... Ein kurzes Klingeln riss uns aus der Schwärmerei. „Oh, verzeih mir bitte." Tom zog etwas aus seiner Hosentasche das sich als sein Handy raus stellte und las kurz. Dann verdunkelte sich seine Miene etwas. „Tut mir Leid, aber ich muss los." Unschuldig blickte er mich an. „Oh... Schon in Ordnung." Ich trank den letzten Schluck meines Cappuccino und bemerkte, dass mein Gegenüber etwas auf einen kleinen Zettel notierte. Dann hielt er mir diesen hin. Ich nahm ihn entgegen und musterte ihn. Seine Handynummer. „Es würde mich freuen, wenn du dich noch einmal bei mir meldest...Nur um sicher zu gehen, dass du noch nicht angefahren wurdest, versteht sich." Er grinste schief und sofort trat mir eine leichte Röte ins Gesicht. Er wollte mich also wiedersehen! „Werde ich.", versprach ich und er stand auf und zog seine Jacke an. „Nun dann, ich wünsche dir noch einen wunderschönen Tag. Und passe bitte auf, wenn du das nächste mal über eine Straße läufst, versprochen?" Er sah mich so ernst an, dass ich lachen musste. „Versprochen."

[Da bin ich wiedeeer. Etwas früher als ich dachte...xD aber ja. Passte jetzt halt. Und verdammt: Daaankeeee an mein Spinnchen, Alina und Linda! Die drei mussten die ganze Zeit meine Fragen und mein Gejammer aushalten und haben mir tapfer Hilfe gegeben! Ich bin echt zu leicht zu überfordern... Danke ihr süßen
Wann der nächste Teil kommt kann ich leider nicht sagen, aber es ist schon alles fleißig notiert... Vielleicht irgendwann diese Woche noch :)
Einen guten Abend euch noch, und immer schön nach links und rechts und links gucken wenn ihr eine Straße überquert xD
Eure Juliakeks ♪]


Angelo CustodeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt