(Bilder von google)
....und das ganze Team zusammen, dass wir nun aufhören würden, da es keine Chancen mehr gab ohne zu große Schäden. Wir erfuhren im Nachhinein, dass der Mann einige Vorerkrankungen hatte und es das zweite Mal war, dass er reanimiert wurde.
Das Fußballspiel war schon längst vorbei. Lukas und ich saßen total fertig auf der Tribüne. Ein paar Fußballer kamen zu uns, sagten danke das wir diesen Job machen, sprachen unser Beileid aus, haben uns umarmt und sind dann zu der Ehepartnerin gegangen. Ich konnte es mir nicht unterdrücken und musste los weinen. Auch wenn ich wusste das ich alles gegeben habe, hatte ich mir die Schuld für den Tod des Mannes gegeben. Ich erinnere mich an jeden einzelnen Schritt den wir taten, daran, dass es sich wie Stunden anfühlten bis endlich Unterstützung da war. Am meisten aber erinnerte ich mich an einem Moment als ich gerade am Drücken war. Ich schaute nach vorne schaute, da ich nicht die ganze Zeit auf den Brustkorb starren wollte. Mich schaute ein kleines Mädchen an, was auf der Tribüne bei ihrem Papa auf dem Schoß saß an. Sie sah wie ich auf dem leblosen Körpers, eines fremden Mannes drückte. Sie hielt die Hand ihres Papas und war vielleicht gerade einmal 5 Jahre alt. Dem Vater scheint es nicht wirklich zu interessieren, obwohl er uns sah. Das fand ich total schrecklich, aber ich musste mich wieder konzentrieren. Nachdem alles vor Ort geregelt wurde, wir Papiere ausgefüllt haben, wurden wir "Interviewt". Es kamen welche von der Leitstelle und der Polizei. Wir mussten alles noch einmal erklären und durchgehen. Ich musste wieder sofort los weinen. Zwei Stunde später sind wir dann zurück zu unserem Kreisverband gefahren und hatten dort noch eine lange Sitzung. In dieser Sitzung war ein Psychologe, der uns zur Seite stand. Nach dieser Sitzung fühlte ich mich etwas besser, aber ich hatte immer noch Schuld Gefühle. Mir ging die ganze Situation 1 1/2 Monate durch den Kopf. Ich hatte schlaflose Nächte, da ich immer wieder von dem Tag geträumt habe, konnte nichts essen, nicht aufhören zu weinen oder mich auch nicht konzentrieren. Die Bilder gingen einfach nicht aus meinem Kopf. Es spielte sich alles wieder von vorne in meinem Kopf ab. Ich habe einfach nicht verstehen könne, wie er sterben konnte und mir war nicht klar, dass ich nicht jeden retten kann und es nicht von mir abhing. Klar, schon etwas, aber größten Teils hing es an den Patienten. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen kan, denn es war so weit das ich Medikamente zum schlafen und allgemein zum runterkommen nehmen musste. Also nahm ich mir Hilfe! Diese Hilfe tat gut! Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass ich nicht jeden Menschen retten kann! Man kann alles geben was in seiner Macht steht, aber am Ende zählen immer noch die Vorerkrankungen, die Gesundheit und Risikofakten des Patienten! Nachdem ich das verstanden hatte, viel mir kein bisheriger Einsatz mehr schwer! Die Bilder werden immer bleiben, aber ich weiß nun ich habe mein bestes getan und ich kann nicht jeden retten!
Falls du da draußen auch so etwas erlebt hast, suche Dir Hilfe bevor du dich selbst kaputt machst! Es gibt in jeder Gegend Menschen die Dir helfen werden mit solchen Situation umzugehen! Ich weiß wie schwer es sein kann diesen Schritt zu wagen, aber er wird Dir unglaublich gut tun. Du gibst immer dein bestes, aber manchmal ist leider das beste nicht gut genug. Der Patient entscheidet.
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Aus dem Leben einer Rettungssanitäterin.
AcciónSeit meinem ersten Praktikum im Rettungsdienst, schreibe ich an diesem Buch. Immer wieder erlebe ich Einsätze im Rettungsdienst, die mich manchmal noch über Tage oder Wochen beschäftigen. Wir erleben nicht nur Einsätze, die schwer sind zu verarbeit...