Kapitel 1

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Als Loki an diesem Morgen aufwachte, war das erste was er wahr nahm ein Paar großer und unnatürlich blauer Augen. Darcy Lewis lag neben ihm in ihren Bett und der Blick aus ihren Rehaugen war genau auf ihn gerichtet. Ihr ganzes Gesicht strahlte wie das eines Kindes an dem Morgen von Weihnachten. Der Trickster widerstand dem Drang, sich das Kissen über den Kopf zu ziehen. Normalerweise konnte er sich in den ozeanblauen Augen seiner Freundin verlieren, aber nicht an einem Morgen an dem er eigentlich noch schlafen könnte und wenn der Regen gegen die Fensterscheiben trommelte.

„Wie oft habe ich dir erklärt, dass ich es nicht mag, wenn du mich beobachtest während ich schlafe?", sagte Loki übellaunig und runzelte die Stirn. „Ich fühle mich unwohl dabei."

Darcy rollte nur irritiert mit ihren Augen, aber sie wandte tatsächlichihren Blick ab. Stattdessen setzte sich die junge Frau im Bett auf und wischte sich energisch eine schokoladenbraune Haarsträhne aus dem Gesucht.

„Ich weiß was für ein Tag heute ist!", verkündete sie triumphierend mit trällernder Stimme. Jetzt war Loki nicht nur wach, sondernernsthaft beunruhigt.

„Ich nehme nicht an, dass du erst jetzt die Wochentage aufzuzählen gelernt hast", bemerkte der Trickster sarkastisch. Die Antwort war ein Kissen, das gegen seinen Oberarm geschleudert wurde.

„Unsinn!", schnaubte Darcy entrüstet und ihre Irritation mit ihrem Freund brach kurz durch ihren Enthusiasmus hindurch. Die junge Frau nahm ihr Kalenderbuch von dem kleinen Nachttisch neben ihrem Bett und hielt Loki das aufgeschlagene Buch vor die Nase. Die offenen Seiten zeigten das aktuelle Datum.

„Heute ist der neunte Februar", erklärte Darcy langsam, als wäre er besonders schwer von Begriff. Loki musterte sie verständnislos. Er begriff den Grund für ihre Aufregung über dieses besondere Daum nicht. Es war lediglich ein ganz normaler Dienstag.

Der Trickster spürte den gespannten Blick von Darcy auf sich. Aus einem unerfindlichen Grund konnte er nicht seine Augen von dem aufgeschlagenen Kalenderbuch abwenden. Eine innere Stimme sagte ihm, dass seine Freundin die Wahrheit sagte. In Loki wuchs der beunruhigende Verdacht, dass er irgendetwas Wichtiges übersah. Sein natürlicher Alarm meldete sich auf einmal und riet ihm, sich besser wieder schlafen zu legen.

„Das ist absurd!", begann der Trickster ungeduldig. „Aus welchem Grund sollte der heutige Tag -" Loki verstummte abrupt als er Darcys leuchtende Augen sah. Die Erkenntnis durchfuhr ihn heiß und schlagartig. Selbstverständlich wusste er, was heute für ein Tag war. Ihm wurde flau im Magen und Loki fluchte stumm. Wie hatte er dieses Datum nur vergessen können?

Natürlich war es Darcy, die die Worte aussprach.

„Heute ist dein Geburtstag!", verkündete sie strahlend.

Loki blickte missmutig in ihr aufgeregtes Gesicht und wünschte sich einmal mehr, tatsächlich weiter schlafen zu können, oder diesen Tag einfach nur zu vergessen, so wie er das die letzten hundert Jahre getan hatte. Allerdings kannte der Trickster seine Freundin gut genug um zu wissen, dass Darcy das nicht zulassen würde. Angesichts ihrer Freude zuckte er unwillkürlich zusammen.

Diejunge Frau runzelte irritiert die Stirn, als sie endlich Lokis mürrische Miene bemerkte. „Wie kann man nur seinen eigenen Geburtstag vergessen?", fragte sie und in ihre Skepsis mischte sich erstmals ein Hauch von Besorgnis. Darcy war sehr feinfühlig und ihr entging nicht die düstere Stimmung ihres Freundes.

Loki zuckte in gespielter Gleichgültigkeit mit den Schultern. „Ich bin über tausend Jahre alt", entgegnete er ausweichend. „Für einen Gott hat dieser Tag nicht denselben Stellenwert wie für euch Menschen."

Much Ado About LokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt