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Unser Club Besuch hängt mir noch Stunden später im Magen und so sehr ich es auch versuche, ich kann das, was sich auf der Tanzfläche abgespielt hat, nicht aus meinem Kopf vertreiben. Die Berührungen, die Worte. Allein, dass ich es zugelassen habe so mit Benni zu tanzen, grenzt schon an ein unüberlegtes Handeln, doch alles, was dann kam, war eindeutig nicht das, was hätte passieren dürfen.

Es ist falsch. Auf so viele Weisen. Und je schneller dieses Kribbeln in meinem Bauch verschwindet, wenn ich an seine Hände auf meinen Körper denke, desto besser. Vermutlich liegt es einfach nur daran, dass ich schon länger niemanden hatte, der mir und vor allem meinem Körper das gibt, was er anscheinend braucht. Und ich weiß auch ganz genau an wen ich mich wenden muss, um diese verwirrten Emotionen in mir wieder zu bändigen.

Zielstrebig nehme ich mein Telefon, welches neben meinem Bett an dem Ladekabel angestöpselt ist, und tippe so schnell die Nachricht ein, dass ich mir über meine Worte erst bewusst werde, als mein Finger bereits auf Senden geklickt hat und mir keine Wahl gegeben hätte sie nochmals zu überdenken. Ich sperre den Bildschirm und lasse es neben mich auf die Matratze fallen. Meine Augen bleiben an meiner Zimmerdecke hängen, während meine Gedanken darum kreisen, dass ich das, was ich im Club empfunden habe, so schnell wie möglich wieder vergessen muss. Eine andere Option gibt es für mich nicht.

Da ich genau weiß, dass es maximal eine Stunde dauern wird, bis er vor meiner Haustür stehen wird, stehe ich von meinem Bett auf und visiere meinen Kleiderschrank an. Wenn es eine Sache gibt, die dieser Mann liebt, dann die Unterwäsche, welche meinen Körper perfekt in Szene setzt und am besten nur das Nötigste bedeckt. Genau für solche Fälle habe ich ein Fach, in dem sich meine Schätze befinden und aus denen ich ein pechschwarzes Set hervorhole. Schmunzelnd halte ich den dünnen Stoff gegen das Licht. Es gab eine Zeit, in der ich puderrot geworden wäre, hätte meine Schwester mir solch eine Unterwäsche in die Hände gedrückt. Heute jedoch besteht der größte Teil - wie auch wahrscheinlich bei ihr - aus solchen Teilen und ich bereue keinen einzigen Penny, den ich für sie alle ausgegeben habe.

Meine Shorts sowie mein lockeres Shirt ersetze ich durch meine Auswahl, nehme dann eines seiner Hemden, die ich mir irgendwann angeeignet habe, und ziehe es drüber. Der weiße Stoff sticht durch meine gebräunte Haut hervor und zusammen mit meinem schwarzen Haar sieht das Outfit sexy und verführerisch zugleich aus.

Aus meiner Küche hole ich zwei Gläser, ein Weinglas und ein Whiskesglas, welches entweder von ihm oder Jason benutzt wurde. Zusätzlich stelle ich die passenden Getränke auf den kleinen Wohnzimmertisch, und setze das ganze Zimmer in eine angenehme Szene. So, wie ich ihn kenne, wird er entweder sofort auf mich zukommen oder erst etwas entspannen wollen, ehe ich mich an seinem Körper satt sehen kann.

Meine Beine ziehe ich unter meinen Körper während ich auf meinem Handy durch das Internet surfe, bis ein verdächtiges Klingeln an meiner Tür ertönt. Ich lege es daraufhin auf den dunkelbraunen Tisch und gehe auf die Tür zu, wo mir keine Minute später seine leicht zerzauste Gestalt entgegen sieht. Sein verschmitztes Lächeln wird breiter, sobald seine Augen über mein Erscheinungsbild wandern, und ohne zu zögern legt sich einer seiner Arme um mich. Mit einem Hunger, den ich nicht anders von ihm kenne, pressen sich seine Lippen auf meine, bestimmen von Anfang an wem von uns die Dominanz gehört. Und die gebe ich ihm mit dem größten Vergnügen.

"Hast du mich etwa vermisst, Baby?", raunt er mit belegter Stimme an meine Lippen, in dessen untere er spielend beißt. Ein unkontrolliertes Seufzen schlüpft aus meinem Mund und ich nicke zustimmend, was genau das ist, was er hören wollte. "Gut. Deine Nachricht war genau das, worauf ich gewartet habe."

Als ich es schaffe mich von ihm zu lösen ziehe ich ihn an seiner Hand in meine Wohnung, wo er mit seinem Fuß die Tür ins Schloss kickt. Seine Jacke auf die Sofalehne legend setzt er sich zu mir auf das Sofa und betrachtet die Getränke vor uns, ehe er nach dem Whiskey greift und sich sofort ein Glas einschenkt. Er lässt es sich nicht nehmen mir ebenfalls ein Glas meines Weins einzuschütten und reicht mir mein Glas, was ich mit einem Lächeln quittiere.

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