Kapitel 1

20 2 8
                                    

Es war dunkel. Es war laut. Es war einfach nur traurig.  Vorsichtig um nicht aufzufallen schlich ich mich im Schutz der Gebäudetrümmer nach Hause. Die Stadt war schon lange nicht mehr wie sie gewesen war. Es war der dritte Bürgerkrieg und von der Stadt war fast nichts mehr übrig. Überall nur noch Trümmer und Ruinen. Doch das schlimmste waren wohl die ganzen Toten Menschen die Überall lagen.
Schüsse Peitschten durch die Nacht. Man hörte das unendlich laute Krachen wenn die Gebäude zusammenfielen und die panischen Schreie der Menschen. Würde ich das nicht schon so gut kennen wäre ich wohl vor Panik durchgedreht. Ich betrat eine kleine Nebengasse und drückte mich langsam an der Wand einer Ruine entlang. Ich bog um die Ecke und kletterte über die vielen Trümmer die auf dem Boden lagen. Ich wolle gerade weiterlaufen da bemerkte ich aus dem Augenwinkel etwas schwarzes was am Boden lag. Vorsichtig lief ich darauf zu, meine Hand schon auf meine Waffe gelegt die ich mit einem Ledergurt an meinem Rücken befestigt hatte. Ich musste schon früh lernen wie man mit einer Waffe umgehen sollte und das konnte ich relativ gut. Schon aus der Entfernung konnte ich erkennen das es ein Mensch war. Eigentlich hätte ich einfach weitergehen sollen denn er war ja nur einer der vielen Toten Menschen hier aber irgendetwas sagte mir das ich zu ihm gehen  sollte. Also lief ich immer weiter auf den Menschen zu und kniete mich neben ihn. Es war ein Junge, ungefähr 17 Jahre alt, blond und groß. Seine Augen waren komplett schwarz und über seinen ganzen Körper ragten dicke schwarze Adern. Aus seinem Mund tropfte eine schwarze Flüssigkeit und an seinem Arm konnte man ganz Deutlich eine Bisswunde erkennen. Ohne Frage dieser Junge war ein Crank. Er schien tot zu sein. Ein altes Messer  steckte in seinem Bauch. Vorsichtig fühlte ich seinen Puls. Und ich konnte nicht glauben was ich da fühlte. Er war nicht tot aber kurz davor. Wenn ihn das Virus nicht tötet dann der Blutverlust wegen des Messers.
Eigentlich sollte ich ihn einfach liegen lassen. Er war nur einer von vielen Cranks. Ich konnte ihm nicht helfen. Aber wenn ich ihn hier liegen ließ würde er mit Sicherheit sterben. Er musste furchtbare Schmerzen haben. Während ich noch überlegte was ich tun sollte, hörte ich Stimmen. Sie kamen immer näher. Kurz bevor sie hier waren sprang ich auf und rannte hinter eines der großen Kaputten Gebäude. Von dort aus behielt ich alles im Blick.
Ein großer Braunhaariger Mann kam mit drei weiteren Männern in Uniformen und Waffen um die Ecke. Ich musste nicht lange überlegen. Es waren ganz ohne Frage Soldaten von W.C.K.D.
Sie näherten sich dem am Boden liegenden Jungen. Was sollte ich jetzt tun? Verdammt noch mal Celina denk nach! Vermutlich hätte ich einfach gehen sollen aber als ich sah wie einer der Soldaten auf den Jungen zielte um ihn zu erschießen, griff ich ohne zu überlegen zu meiner Waffe und drückte ab. Ich traf den ersten Soldaten direkt und er viel mit einem schmerzerfüllten Schrei zu Boden. Ich lud nach,der Zweite viel. Der andere zog seine Waffe und feuerte in meine Richtung. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich ducken. Auf allen vieren kroch ich im Schutz der Ruine vorwärts zur Anderen Seite. Das hatten sie nicht kommen sehen und im nächsten Moment lagen auch die anderen Beiden. Ich atmete tief durch. Ja ich hatte schon oft Leute erschossen aber die meisten waren Cranks. Sie hatten keine Gefühle oder Ähnliches und das war natürlich etwas anderes als Menschen zu erschießen. Aber das dort waren Mitarbeiter von W.C.K.D. Sie hatten nichts besseres verdient. Langsam lief ich auf die Leichen zu. Ich näherten mich zuerst dem braunhaarigen Typen der scheinbar der Anführer oder so etwas ähnliches war. Ich schaute ihn mir genau an. Er trug eine schwarze Jacke und unter dem Ärmel prankten große schwarze Adern hervor. Vorsicht zog ich den Ärmel hoch. Ja auch er war Infiziert gewesen. Bestimmt wollte er ungesehen die Stadt verlassen.Aus seiner Jackentasche ragte etwas durchsichtiges heraus. Langsam öffnete ich die Tasche und zog das kleine durchsichtige Glas was aussah wie eine Spritze heraus. In der Spritze befand sich eine Eigenartige blaue Flüssigkeit. Auf dem Glas konnte man ganz deutlich die Initialen von W.C.K.D. erkennen. Doch dort stand noch etwas.
,,Gegenmittel."
War das wirklich ein Gegenmittel? Ich dachte immer  sie hatten es noch nicht geschafft eins zu entwickeln. Naja was auch immer es war ich sollte es mitnehmen. Ich lief wieder zurück zu dem Jungen der Mittlerweile zitterte. Er hatte Angst und Schmerzen das konnte ich deutlich sehen. Sollte ich ihm dieses Gegenmittel geben? Eigentlich war es Sinnlos. Ich kannte diesen Jungen gar nicht. Wäre das nicht eine Verschwendung das einzigste Gegenmittel ihm zu geben. Da sah ich wie eine Träne über sein Gesicht lief. Sie war schwarz aber dennoch ehrlich. Und ab da hatte ich nur noch einen Gedanken. ES WAR RICHTIG! Ich musste es ihm geben. Was auch immer es wahr,schlimmer machen konnte es das hier ja wohl nicht. Entschlossen zog ich die Nadel aus der Spritze heraus und stach es ihm in den Arm. Er ließ ein Schmerzerfülltes aufatmen hören. Danach zeigte er keine Regung mehr. In diesem Moment näherten sich erneut Stimmen. Wir mussten hier weg. Ich wuchtete ihn hoch und zog ihn mit aller Kraft hinter mir her. Immer weiter bis wir an ein kleines Haus am Stadtrand kamen. Es war eines der
einzigsten Häuser die noch nicht zerstört wurden. ,,Karlos!" Brüllte ich so laut ich konnte. Die Tür wurde aufgerissen und ein Mann um die 50 stürmte heraus. ,,Celina. Was ist passiert wer ist das?"fragte er mich entgeistert. ,,Das erkläre ich die später hilf mir ihn reinzutragen!" Antwortete ich. Ohne weitere Fragen nahm ihn mir Karlos ab und trug ihn in unser Haus. Ich lief hinter her und verriegelte die Tür.

Death and Love//Newt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt