"Oh Mann, ich hoffe sie bauen bald einen größeren Vorraum, denn es kann nicht sein, dass wir uns alle hier reinquetschen müssen und der Sauerstoff bereits in wenigen Minuten verbraucht wird." Ich sah Lydia genervt an und blickte leicht schräg zu dem Mädchen das neben mir war und presste mir die Lippen zusammen. Es geht mir auf die Nerven, dass sie zu allem ihren Senf dazu geben muss und wenn es darauf ankommt, ist sie die liebste Person die es gibt. Viele hatten Achtung vor ihr, da sie mit das größte Mädchen in der Klasse war und viele auf sie hörten. Aber sie hatte recht, der Vorraum war überfüllt und die Luft war stickig. Die Schüler unterhielten sich meistens über das neue Smartphone das letztens auf dem Markt erschienen ist und wer das zum Geburtstag bekommt. Oder die Mädels sprachen über Germany's Next Topmodel, welche Mädchen rausgeflogen sind und wer schon wieder gestolpert ist. Dieses Thema konnte ich schon gar nicht mehr hören. Es ertönte ein Summen, was so viel heißt, dass die grüne Tür sich öffnet und wir reingehen können. Plötzlich stürmten alle die Treppe rauf und quetschen sich durch den schmalen Türrahmen durch. Ich und paar andere Leute warteten ab bis das Gedrängel vorüber war und schüttelten einfach mit dem Kopf. Bis es dann soweit war liefen wir nach oben und suchten nach dem Raum 204. Wir sind zwar schon seit 3 Jahren auf dieser Schule aber die Nummern merken wir uns einfach nicht. Als erstes stand auf dem Stundenplan Englisch. Ich mochte das Fach aber die Lehrerin ist nicht so der Knaller, da es unsere Klassenlehrerin Frau Roppl ist.
Im Klassenzimmer angekommen, legte Frau Roppl großen Wert darauf, dass wir unsere Jacken an die Kleiderstange ganz hinten im Raum aufhängen. Nicht jeder hielt sich daran, manche stopften sich sogar die Jacke in den Rucksack. Das Klassenzimmer füllte sich schnell und ich setzte mich in die zweite Reihe neben Caleb hin. Er war ein ruhiger Junge, der sich selten im Unterricht meldete. Am ersten Schultag dachte ich das Caleb ein Mädchen ist, da seine Gesichtszüge und die langen Haare ein Indiz dafür gewesen sind und dann kam die Überraschung. Ich lache heute noch darüber und er übrigens auch. Die Lehrerin stellte sich zielgerichtet vor uns hin und wartete einen Augenblick bis die ganze Klasse verstummte. Sie ließ ihre Brille die Nase hinunter gleiten und kurzer Zeit später schob sie diese wieder mit ihrem Zeigefinger ein Stück nach oben. Typisch für sie. Ich glaube das ist unter anderem auch der Grund warum wir Frau Roppl nicht mögen. Sie versucht perfekt zu sein, es soll alles seine Ordnung haben. Aber eins bedenkt sie nicht, dass wir noch Kinder sind. Natürlich tanzen wir aus der Reihe und machen nicht die Sachen die uns vorgetragen werden. Als die Meute- nach ihren Worten- ruhig geworden ist, fing sie an auf Englisch zu sprechen. "Good Morning." und versuchte ihr Lächeln echt aussehen zu lassen. Wir wiederholten die Worte und der ein oder andere antwortete gar nicht erst. In dieser Stunde sollten wir ein Interview vorbereiten und diesen in der nächsten Stunde präsentieren. Meine Partnerin war Johanna. Wir verstehen uns sehr gut und redeten auch viel über privates. Ich verstehe nicht, warum einige aus der Klasse sie nicht mögen. Ich versuche auch ihr immer eine gute Freundin zu sein, was manchmal schwierig durch Lydia ist. Da sie die Leute gerne gegenseitig anstachelt. Als wir den letzten Block für heute geschafft hatten, ging es für uns alle nach Hause und rannten schnell zur Bahn. Da wir immer eine geringe Zeitspannen von 5 Minuten hatten und nicht 10 Minuten auf die nächste Bahn warten wollen, rannten wir um unser Leben.
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Leipzig Lions-1
Teen FictionHier erfährst du welche dramatischen Geschichten sich in Leipzig abspielen und wie sie alle miteinander zusammenhängen. Welche Figuren gefallen dir und welche Geschichten lassen dich nicht mehr los? Lass es mich in den Kommentaren wissen und ich w...