Hermine saß weiter geschockt auf dem Untersuchungstisch. Das kratzende Geräusch von Heilerin Strouds Schreibfeder in Hermines Akte vermischte sich mit dem monotonem Ticken der Uhr.
Hermines Mund fühlte sich trocken an und sie hatte Schwierigkeiten zu schlucken; sie hatte einen sauren Geschmack im Mund. Sie versuchte gleichmäßig zu atmen aber sie bemerkte, wie sich ihre Kehle zuzog und sie konnte nichts machen, außer da zu sitzen und zu versuchen, nicht bewusstlos zu werden, bei dem Gedanken daran, an Lucius Malfoy übergeben zu werden.
Lucius Malfoy, der wahnsinnig war; noch viel wahnsinniger als Bellatrix Lestrange es jemals gewesen war. Der der immer die Regel gebrochen und Grenzen überschritten hatte und es trotzdem geschafft hatte mit seiner Sprachgewandtheit seine eigene Haut zu retten. Der Arthur Weasley hätte töten können, aber sich stattdessen dazu entschieden hatte, ihn auf so eine Art zu verfluche, dass er den Verstand des Familienoberhaupts der Weasley Familie zerstört wurde und sein Körper intakt geblieben war, damit sich seine Familie um ihn kümmern musste und ihn betrauern konnte; ein hilfloser kindlicher Schatten eines wundervollen, großzügigen Vaters. Der George mit einer furchtbaren Form des Nekrose Fluchs getroffen hatte, sodass Hermine dazu gezwungen gewesen war, sein Bein an der Hüfte abzuschneiden, während er noch bei Bewusstsein gewesen war. Der Ron vor Hermines Augen umgebracht hatte, während er die ganze Zeit gelacht hatte.
Hermine hatte das Gefühl, dass sie gleich ohnmächtig werden würde oder einfach durchdrehen und das Schreien anfangen würde. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und das Zimmer verschwamm vor ihren Augen.
Sie fing das Zittern an.
„Was ist los?", fragte Heilerin Stroud.
Hermine zuckte zusammen.
„Sie – haben gerade damit gedroht, mich an Lucius Malfoy zu übergeben."
„Ich habe die Hoffnung, dass es nicht dazu kommen wird.", sagte Heilerin Stroud mit gleichgültiger Stimme.
„Und wenn es aber dazu kommt?"
„Nun wir können ihn überwachen lassen, falls es zu große Bedenken darüber geben sollte, dass Lucius sich im Griff behalten kann. Schade, dass ich dir diesen Monat keinen Fruchtbarkeitstrank geben kann. Ich werde ein paar Tränke senden lassen, die die Dinge etwas vereinfachen und die Chancen auf Erfolg erhöhen sollten."
Hermine blieb still und sagte nicht nochmal etwas. Sie fühlte sich so krank vor Stress, dass sie das Gefühl hatte, davon vergiftete zu werden.
Malfoy kam später am Abend wieder und sie starrte ihn teilnahmslos an. Sein Ausdruck war hart; angespannter Kiefer und kalte, hartherzige Augen, die aber auch müde schienen. Er war wahrscheinlich wieder dabei das letzte Mitglied des Ordens zu jagen. Oder er hatte vielleicht einfach Angst, dass sein Vater sie voreilig umbringen würde.
Sie beobachtete ihn, und versuchte aus seinem Gesichtsausdruck abzulesen, warum zur Hölle er irgendetwas tun würde, um absichtlich eine Schwangerschaft zu vermeiden. Hermine fiel keine Erklärung dafür ein. Sie ging es immer und immer wieder in Gedanken durch, aber konnte nichts finden, dass Sinn ergeben würde.
Sie ging die Möglichkeiten durch.
Es könnte sein, weil er die Idee, sie als biologische Mutter seiner Kinder zu haben, so verwerflich fand, aber Hermine bezweifelte, dass das das Problem war. Mal abgesehen davon, dass er sie Schlammblut nannte, als ob es ihr eigentlicher Name war, schien er sich nicht besonders viel für die Blutreinheit zu interessieren. Er behandelte weder Voldemorts Sieg als Testament für die Reinblut Überlegenheit noch ihr dreckiges Blut als Grund für ihre Gefangenschaft. Wann auch immer er von Krieg sprach, dann bezeichnete er es immer als Seiten, die sich hauptsächlich durch Idealismus vs. Realismus unterschieden.
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Manacled deutsch zensiert
FanfictionHarry Potter ist tot. Um die magische Welt nach dem Krieg zu stärken, ruft Voldemort ein Repopulationsprogramm ins Leben. Hermine Granger hütet ein Geheimnis des Ordens, vergessen und versteckt in ihrem eigenen Verstand, sie wird versklavt und als L...