,,Hey Aaron?"
,,Ja, Freya?"
Freya atmete einmal tief ein und wieder aus bevor sie weitersprach. ,,Du kennst doch noch die Geschichten von damals, die Mutter uns immer erzählt hat bevor wir ins Bett gegangen sind, oder? Die über die Fae." Sie sah kurz zu ihm hoch als er nichts sagte und nur zustimmend nickte. ,,In letzter Zeit träume ich oft davon und das komische ist ... es kommt mir alles so real vor, als wäre ich wirklich dort und könnte mit den Fae reden. Weißt du was ich meine? Denkst du das hat irgendetwas zu bedeuten?"
Aaron sah in die grün-braunen Augen seiner Schwester und antwortete ,, Freya... du weißt doch wie ich über diese Geschichten denke. Das sind nur Geschichten, die sind nicht echt.
Etwas mit dem sich die Menschen bei Laune halten. Hast du etwa schon etwas sonderbares bei uns gesehen? Ich nämlich nicht."
Sie seufzend sprach sie ,, Ja, wahrscheinlich hast du recht. Hey, hast Svea gesehen? Das Blondchen vom Markt. Die hat dich regelrecht mit den Augen ausgezogen." Belustigt sah er zu Freya hinab, die ihn mit einem Grinsen im Gesicht ansah. Er hob eine Augenbraue. ,, Du übertreibst." sagte er nur und sah wieder nach vorne. Sie schubste ihn leicht und witzelte ,, Nein wirklich. Ich glaube Sabber an ihrem Mundwinkel runterlaufen gesehen zu haben." Aaron rammte ihr leicht den Ellbogen in die Seite und fing an zu lachen. ,, Lust auf Apfelkuchen? Ich könnte einen machen und wenn du wieder da bist können wir ihn essen." schlug Freya vor.
Aaron nickte und legte einen Arm um ihre Schulter.
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Vor einem kleinen Landhaus am Rande vom Wald neben einem kleinen Bach hackte Freya's Vater Kaminholz. Als er Aaron und Freya entdeckte lächelte er und winkte.
Aaron erwiderte das Lächeln und Freya winkte zurück.
,,Hallo Preston. Soll ich dir noch helfen bevor ich jagen gehe?" rufte Aaron ihm zu.
Preston sah vom Holz auf und sagte kopfschüttelnd ,, Nein, ist schon okay ich glaube Ezlyn könnte drinnen eure hilfe gebrauchen."
Aaron war es gewöhnt in der Küche mitzuhelfen. Es machte ihn sogar manchmal Spaß, was daran lag dass Ezlyn so viel Freude verbreitet überall wo sie hinkommt.
Sie singt, tanzt und macht dazu noch das beste Essen, das Aaron je gegessen hat.
Beim öffnen der Haustür wurde man schon von dem gewohnten Duft nach frischen Blumen empfangen und man konnte Ezlyn schon singen hören.
Mit dem Rücken zu den beiden gewandt, begrüßte Ezlyn die beiden. Obwohl Aaron schon so lange bei den Keane's wohnt, überrascht es ihn immer wieder woher sie immer weiß wer gerade reinkommt. Ezlyn war im gegensatz zu ihrer Tochter etwas fülliger und kleiner, aber beide hatten das selbe warme Lächeln mit dem sie ihn gerade betrachtete.
Sie wandte sich von ihrer Arbeit, Gemüse zu schneiden, ab und kam geradewegs auf die beiden zu. Nachdem sie ihnen die Sachen die sie eingekauft haben abgenommen und auf den Tisch gestellt hatte, nahm sie jeden in eine wohlige umarmung.
,,Aaron, mein Schatz, hörst du bitte mal auf zu wachsen? Du wirst ja zu einem Riesen." sagte sie lachend und wandte sich ihrer Tochter zu. ,,Was kochst du da?" gab diese von sich und spähte über die Schulter ihrer Mutter zur Arbeitsfläche, auf der ein Topf und eine Pfanne stand. ,, Ich mache heute einen Braten von dem Fleisch das Aaron mitgebracht hat. Dazu gibt es gebratenes Gemüse."
,,Ich wollte heute Apfelkuchen machen. Den können wir ja zum Nachtisch essen." schlug Freya vor. Als ihre Mutter nickte, gingen die drei zu ihrem Einkauf und fingen an ihn auszuräumen.
,,Ich muss jetzt los. Ich will nämlich noch zurück sein bevor es dunkel wird." erklärte Aaron, nachdem er das Gemüse fertig geschnitten hatte.
Freya hob den Kopf und erwiderte ,, Pass auf dich auf. Und nimm deinen neuen Bogen mit."
Sie zwinkerte ihm noch einmal zu bevor er aus der Küche und in sein Zimmer ging.
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Ein frischer Herbstwind wehte Aaron ins Gesicht während er auf jagd durch die Wälder streifte. Die meisten der Blätter haben schon die Farbe gewechselt und fallen allmählich auf den dunklen, feuchten Waldboden. Aaron liebte den Herbst, und er liebte es im Herbst durch die Wälder zu streifen.
Mit seinem neuen Bogen in der Hand und seinem Köcher auf dem Rücken, lief er einen ruhigen Bach entlang und lauschte den Vögeln beim zwitschern.
Er sah hinauf zu den Bäumen, die ein buntes Blätterdach bildeten, und genoss die nächste leichte Brise die ihm ins Gesicht wehte. Aaron erinnert sich gerne daran wie er früher mit Freya im Herbst in den Wald gegangen ist und sie zusammen kleine Häuser aus Ästen, kleinen Zweigen und anderen Sachen, die sie im Wald gefunden haben, gebaut haben.
Auch heute zaubert diese Erinnerung noch ein Lächeln in sein Gesicht.
Nach einer Weile überkam Aaron ein komisches Gefühl. Es war schon oft ruhig im Wald gewesen, aber an dem heutigen Tag war es anders. Es war zu ruhig. Wie auf Kommando hörten die Vögel auf zu zwitschern und der Wind wurde auch immer leichter.
Aaron's Nackenhaare sträuben sich, er tat das Gefühl, welches sich in seinem Bauch entwickelt hatte, mit einem mit einem leichten Kopfschütteln ab und ging weiter.
Ihm wollte aber das Gefühl, beobachtet zu werden nicht verlassen.
Kurze Zeit später entdeckte er etwas auf dem Boden. Als er sich bückte und ein paar orange-gelbe Blätter zur Seite schob, entdeckte er abdrücke, aber keine vom Reh oder Hasen, sondern von... ,,Wölfe?", flüsterte Aaron sich selbst leise zu und erhob sich wieder.
Die Spuren scheinen frisch zu sein, also sah er sich um und suchte seine Umgebung nach weiteren Hinweisen auf Wölfe ab. Links von ihm hörte er Äste knacken. Er hielt sofort inne und spannte einen Pfeil in seinen Bogen. Erneut sah er sich in seiner Umgebung um, als er einen Wolf aus einem der nahegelegenen Büsche schleichen sieht. Aaron merkte dass er Gänsehaut bekam. Er ist noch nie einem Wolf so nahe gekommen. Der Wolf betrachtete ihn aus ungewöhnlich blauen Augen und gab nicht den Anschein Aaron etwas tun zu wollen. Aaron war gerade dabei seinen Bogen sinken zu lassen, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Hinter einem breiten Baum lugte ein weiterer Wolf und starrte Aaron genauso an wie der erste Wolf. Der Wolf hinter dem Baum hatte schwarzes Fell mit wenig weißen Elementen um die Brust und grauen Augen. Er war ebenso ruhig und rührte sich nicht. Aaron ließ langsam und vorsichtig den Bogen sinken und betrachtete die beiden Wölfe abwechselnd. Komischerweise fühlte er eine gewisse Verbundenheit zu den Wölfen und konnte sich nicht erklären woher er wusste das er den Wölfen trauen kann.
Einer der Wölfe, der graue, näherte sich langsam Aaron. Aarons Herzschlag begann sich langsam zu beschleunigen, und er hoffte dass die Tiere das nicht mitbekamen.
Unbewusst streckte Aaron eine Hand aus und ließ den Wolf an seiner Hand schnüffeln. Als dieser ihm wieder einen Blick aus seinen blauen Augen zuwirft, nimmt der junge Mann dies als Aufforderung ihn zu streicheln.
Nach einem leisen schnauben von dem anderen Wolf zog er sich zurück und die beiden Wölfe liefen nach einem letzten Blick auf Aaron davon, in richtung Norden.
Nach der seltsamen Begegnung mit den beiden Tieren, brachte Aaron noch ein Reh und ein paar Beeren, die er auf dem Weg gefunden hat, Nach Hause. Er erzählte niemandem etwas von den Wölfen und was sie für ein Gefühl in ihm auslösten.
Bevor er zu Bett ging lag er noch eine Weile wach im Bett und dachte über die Wölfe nach und warum sie ihm so vertraut vorkamen.
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Path of Destiny (German)
FantasyAaron ist ein normaler 19 - jähriger Mann, zumindest glaubt er das bis seine Schwester auf zufällige Weise verschwindet. Als er im Wald auf der Jagt ist stößt er auf etwas mit dem er nie gerechnet hat das es existiert und das sein Leben für immer ve...