Kapitel 1

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Endlich Feierabend! Es war heute so anstrengend. Ich musste mich um so viele Patienten kümmern wie noch nie. Während ich die ganzen Geschehnisse von dem heutigen anstrengenden Tag erstmal verdauen muss, gehe ich zum Umkleideraum und ziehe erschöpft mein Arztkittel aus. Meine Tasche gepackt und mit voller Vorfreude auf mein erstes Date heute Abend ,verlasse ich das Krankenhaus.

Rot! Mein Notfallgerät. Es vibriert und blinkt gleichzeitig! Scheiße ein Notfall. Das kann doch nicht sein man. Ich renne, nein, sprinte so schnell ich kann wieder in das Gebäude. Wird wohl doch nichts mit dem Date..

Mit ungleichmäßigem Atmen an der Notfallaufnahme angekommen sehe ich schon den verletzten Patienten und fast ein ganzes Fußballteam an großen breiten Männern. Toll! Uff, hic uraşamam şuan( kann ich jetzt gar nicht ertragen).Ich will doch wengistens in meiner Arbeit nichts mit Mafia Typen zu tun haben. Bevor der eine Tarzan mich zu bedrohen versucht und mir bestimmt sagen möchte, dass ich seinen Bruder gefälligst retten soll, spreche ich: "Security, schickt die Männer bitte nach draußen!" daraufhin Tarzan mit gehobenem Finger vor meinem Gesicht: " Ey. Wir bleiben hier bis er wieder wach und gesund ist hast du mich verstanden!" Ruhig Sena.. tief ein... und aus.. " Hören Sie, entweder wir diskutieren hier herum oder Sie gehen raus ind ich kann meine volle Konzentration auf ihn richten und retten, Ihre Wahl. Ich muss euch leider rausschicken, da so viele Menschen in der Notfallaufnahme nicht erlaubt sind." ich zeige auf die in schwarz gekleidete Menschenmasse. Er will was sagen aber ich schaue ihm an und richte ebenfalls mein Finger als Zeichen das er nichts mehr zu sagen hat. Der breite Typ schnaubt auf und gibt ein Kopfzeichen das seine Fußballmannschaft und er alle rausgehen werden. Tja mein Lieber, ich gewinne immer.

Nachdem die Orangutans verschwanden richte ich mich gleich an meine Kollegin Derya, welche mich mit den Information des Verletzen voll bombadiert. " Oh mein Gott, gut das du noch da bist Sena! Der junge Mann wurde im Bereich der Leber mit zwei Kugeln getroffen. Seine Lage ist sehr kritisch und wir-", ich stoppe sie, da ich schon zwei wichtige Information habe die mir reichen den Mann zu retten. Leber .Zwei Kugeln. Okay! "Tamam, Danke Derya. Wir kriegen das hin" ermutige ich sie auf. "Bereitet sofort den OP-Saal! Was steht ihr alle so rum. Er verliert viel Blut!" Das gibts doch nicht. Wie kann man bei so einem Notfall so larmarschig sein..

(...)

Das war echt knapp.. Kaputt von der OP setze ich mich auf ein Stuhl und stütze meine Ellebogen auf meine Oberschenkel ab- mein Kopf gesenkt. Der Verletzte hatte echt krass Glück mit dieser OP. Das Timing hat einfach gepasst. Es ist eine sehr geringe Chance eine Schusswunde an der Leber zu überleben. Aber bei rechtzeitiger medizinischer Versorgung kann der Patient in drei von vier Fällen gerettet werden. Und das war glücklicher Weise der Fall vorhin. Es liegt wahrschleinlich daran, dass der rassige junge Mann sein Körper fit hält. Bestätigen kann ich dies auf jeden Fall. Sixpack..sehr definierter Körper.

Plötzlich werde ich von meinen Gedanken gerissen und hebe abrupt mein Kopf.
Kein anderer als der Tarzan höchst persönlich steht vor mir. "Doktor, vielen Dank für die Rettung meines Kollegen. Das war echt ne korrekte Aktion von dir." Ich schau ihn verwirrt an. Korrekte Aktion.."Selbstversändlich rette ich meinen Patienten. Das ist mein Job. Adı üstünde ( steckt im Wort drinnen) Doktor.." Er lacht auf und kratzt sich an seinen Hinterkopf. "Gut dann geh ich mal wieder, nochmals Danke" Ich nicke mit einem leichten Lächeln und so plötzlich wie er auftauchte war auch wieder weg. Witziger Typ.

Zwei Krankenschwestern kommen ebenfalls vom OP-Saal mit Mr. Sixpack auf dem Bett und rollen sein Liegebett in das Zimmer 103 auf der rechten Seite. Nachdem ich mich wieder aufgerappelt habe geh ich zum Check up in sein Raum. Noch bewusstlos liegt er da. Ich prüfe nochmals paar Einzelheiten und stelle fest das alles gut ist.

Die Truppe ist vor dem Zimmer augesammelt unter Anderem auch der liebe Tarzan. " Er ist in stabilem Zustand. Ich werde morgen nochmals alles überprüfen. Also kein Grund zur Sorge. Schönen Abend euch noch Jungs." Alle nicken mir zu und ich mache mich endlich auf den Weg zu meinem wundervollen Mini Cabrio (s. oben Bild).

(...)

Evim, evim güzel evim!(Home sweet home) Endlich Wochenende. Ich muss mir erstmal einen schönen heißen Bad nehmen. Der heutige Tag war zu viel für einen Freitag. Als ich voller Vorfreude auf die Entspannung mich in mein weiß grau dekoriertes Badezimmer begebe klingelt mein Handy. Auf dem Display steht "BABAM". Hayırdır..

"Efendim Babacım" spreche ich recht verwirrt, da mich mein Vater eigentlich gefühlt nie anruft. Muss wohl wichtig sein .."Sena,Kızım( meine Tochter) hast du dich mit dem Jungen getroffen? Es ist wichtig für mein Deal morgen mit den Çoşkuns." DAS DATE! Oh Gott dass hatte ich voll vergessen! Was soll ich ihm jetzt sagen? Kurz überleg ich und entscheide die Wahrheit zu sagen: " Babacım, ich hatte heute ein Notfall im Krankenhaus und konnte nicht weg von dort." Ich höre nur ein lautes Schnaufen. "Ach Kızım, das wäre echt wichtig für mich gewesen, aber was soll's deine Arbeit geht natürlich vor" spricht er überraschend ruhig. Er kann einfach nicht sauer auf mich sein ich bin schließlich seine einzige leibliche Tochter. Ich grinse. "Babam es tut mir echt leid. Ich muss jetzt auch auflegen, ich bin echt müde" Wir verabschieden uns und legen auf. Okay das wäre dann auch mal geklärt. Heißer Bad ich kommee!

(...)

8:15. Die Sonne strahlt direkt auf mein Gesicht. Zeit zum Aufstehen! Frühschicht ist angesagt! Obwohl ich meinen Job über alles liebe bin ich trotzdem zu faul aufzustehen. Ich bin noch so müde und kaputt. Jedoch schaffe ich es nach einer gefühlten Ewigkeit mich aufzurappeln und fertig für den heutigen Tag zu machen.

Im Auto angekommen schalte ich erst einmal Musik auf voller Pulle an, weil der Start eines Tages nur mit Musik gut ausgehen kann. Es macht einfach so gute Laune!

Ich biege in die Einfahrt des Krankenhauses ein und parke mein Mini perfekt auf meine Parkstelle. Die ist direkt neben dem Krankenhaus etwa 10 Meter entfernt. Ich habe da schon immer geparkt, also zählt es auch sozusagen als mein Parkplatz. Ich bin echt stolz auf meine Parkkünste. Von wegen Frauen können nicht gut parken, tzz! Ich klopfe mir auf die Schulter in meinen Gedanken und mache mich auf den Weg zur großen weißen Eingangstür.

In der Umkleidekabine angekommen, ziehe ich mein weißen Kittel an und lege mir mein Stethoskop um den Hals. Meine langen dunkelbraunen Haare in ein Pferdeschwanz gebunden, mache ich mich auf den Weg in Zimmer 103. Zu Mr. Sixpack.

Ich begebe mich mit vorsichtigen Schritten ,in der Hoffnung meinen Patienten nicht zu wecken, in den Raum und bin erleichtert als ich diesen noch tief unf fest ruhen sehe. Ich checke nochmals die Werte von dem jungen Mann und sehe den Namen auf seiner Akte. Miraç Tekin.

Nachdem ich zum Entschluss gekommen bin , dass es dem Patienten gut geht, mache ich mich auf den Weg Richtung Tür. "Doktor" eine erschöpfte aber gleichzeitig raue tiefe Stimme erklingt in meinen Ohren. Ich drehe mich um und sehe wie Mr. Sixpack wach im Bett liegt und mich bemerkt hat. "Sind Sie die Ärztin von dem mein Kollege mir erzählt hat? Haben Sie mich gerettet?"

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Kapitel 1 zu endeee. Und wie fandest du es? Lass es mich in den Kommentaren wissen. Bin gespannt darauf und freue mich.

Ideen wie es weitergehen wird hehe?

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