~Kapitel 3~

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Mein Kopf schmerzte und meine Füße waren eingefroren als ich aufwachte. Ich kauerte mich auf der Bank zusammen und wickelte die Decken fest um mich. Ich zitterte, es war Eiskalt. Als meine Füße wieder einigermaßen warm waren beschloss ich etwas durch die Gegend zu Laufen damit mir wärmer wurde. Also stand ich auf und lief etwas durch den Park und in Richtung Wald. Im Wald war es vollkommen Menschen leer, also hatte ich meine Ruhe. Ich dachte daran was wäre wenn meine Eltern noch Leben würden. Wäre dann alles besser? Ich denke ja! Aber sons hätte ich auch wahrscheinlich nie gelernt auch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Ich war für alles dankbar. Ich schlenderte langsam durch den Wald und beobachtete wie die Schneeflocken vom Himmel fielen. Sie sind auch so frei wie die Atemwölckchen! Sie tanzen so elegant durch die Luft. Wunderschön! Ich versuchte einzelne Schneeflocken mit der Hand aufzufangen, jedoch schmolzen sie gleich nachdem sie meine Haut berührten. Ich seufzte.Nach einer Weile war es mir doch zu kalt und ich ging zurück zum Park wo ich mich wieder auf einer Bank zusammen kauerte. Ein paar vereinzelte Menschen liefen hecktisch durch den Park. Sie mussten warscheinlich zur Arbeit oder zur Schule.Ich wäre so froh wenn ich in die Schule gehen könnte. Oder wenn ich später Arbeiten könnte. Doch es blieb wohl nur ein Traum. Ich seufzte. Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und beobachtete weiter die Leute. Ich verstand nicht wieso sie so hetzten und wieso sie so unglücklich schauten. Ich wäre glücklich wenn ich so Leben könnte wie sie. Wieder seufzte ich. Plötzlich erkannte ich jemanden. Jannes. Er hatte mich noch nicht gesehen. Ich stand auf und flüchtete hinter einen Baum. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen! Ich versuchte mich so gut wie möglich hinter dem Baum zu verstecken. Ich wollte nicht das er mich sah. Er würde sich nur wundern weshalb ich nicht in der Schule sei! Aber er war ja eigentlich selbst nicht in der Schule. Wieso nicht? Schwänzte er? "Hey Holly!", sagte plötzlich jemand neben mir. Ich zuckte vor schreck zusammen. Er hatte mich gefunden! "H-hey Jannes! Wo kommst du denn her?", fragte ich schüchtern. "Ich hab dich gesucht!", meinte er und schaute auf den Boden. "Oh", gab ich von mir. "Und wieso? Und woher wusstest du das du mich hier findest?", fragte ich überrascht. "Naja also ich wusste nicht das ich dich hier finde ich hab nur überlegt wo überall ist und da hab ich gedacht das du vielleicht im Park oder im Wald wohnst!", meinte er und schaute mir wieder in die Augen. Seine grünen Augen leuchteten und ich konnte mich sofort in ihnen verlieren. "Aber warum lebts du hier?", fragte Jannes mich. "Lange Geschichte", antwortete ich. "Ich hab eine Idee!", sagte Jannes plötzlich. Skeptisch schaute ich ihn an. Was hatte er vor? "Du kommst mit zu mir, wir machen es uns gemütlich und du erzählst mir deine Geschichte ja?", erklärte er begeistert seinen Plan. Ich musterte ihn misstrauisch. Sollte ich ihm Vertrauen? Naja ich hatte keine andere Wahl er könnte mich schließlich auch zwingen. Also nickte ich zustimmend. Jannes grinste, nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ich versuchte krampfhaft meine Decken um mich zu berhalten. "Nicht so schnell!", reif ich. Jannes wurde sofort langsamer. Ich sammelte meine Decken wieder zusammen und wickelte sie fester um mich. "Sorry", murmelte Jannes und lief langsam weiter. "Wohnst du in der Stadt?", fragte ich. So langsam wurde ich doch neugierig. "Nein etwas abseits aber ich werde ein Taxi bestellen!", erklärte Jannes. "Achso", meinte ich und folgte ihm weiter. In der Stadt angekommen holte er ein komisches Gerät aus seiner Hosentasche. Ich wusste zwar viel aber was das Ding war wusste ich nun wircklich nicht. Verwundert schaute ich zu wie Jannes das Ding mit einem Knopf zum leuchten brachte. Er tippte zahlen auf den Bildschirm und legte dann das Ding an sein Ohr. War das soetwas wie ein telefon? Neugiereig betrachtete ich das Ding weiter während Jannes telefonierte und mich blöd angrinste. "Das Taxi kommt in zehn Minuten!", gab er mir bescheid. Ich nickte desinteressiert. "Was ist das für ein Ding und was kann man damit machen?", fragte ich und starrte weiter auf das Teil in Jannes Hand. "Oh. Das ist ein Handy. Damit kann man telefonieren, jemandem eine SMS schreiben oder Spiele spielen", erklärte Jannes. "Aha", machte ich. Das Ding konnte also mehr wie ich dachte. "Kennst du keine Handys?", fragte Jannes verwundert. Ich schütelte den Kopf. "Wie denn auch?", fragte ich. Jannes steckte dieses Handy zurück in seine Hosentasche. "Komm das Taxi kommt da angefahren!", meinte Jannes. Er hielt mir die Tür auf so das ich einsteigen konnte. Jannes nannte dem Fahrer seine Adresse. Ich merkte sie mir. Tripproad 117. In dem Taxi war es viel wärmer wie draußen. Ich schaute durch das Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft. Es gab hier draußen viele Felder und nur vereinzelt Bäume. Wir hielten vor einem großen Haus. Es sah modern aus. "Sind deine Eltern nicht da?", fragte ich während Jannes die Tür aufschloss. "Nein meine Mom ist Arbeiten!", erklärte er. "Und wo ist dein Dad?", fragte ich weiter. "Er hat uns verlassen als ich sieben war!", meinte Jannes. Man hörte einen Vorwurfsvollen Unterton. Wir gingen in den Flur. Auch er sah modern aus. Er war in hellbraun gehalten und es hingen verschiedene Bilder an den Wänden. Ich betrachtete eins wo ein kleiner Junge zwischen zwei Erwachsenen saß. Sie sahen so glücklich aus. Es mussten Jannes und seine Eltern sein. Seine Mutter hatte kurze Braune Haare und braune Augen. Der Vater hatte kurzes Blondes Haar und grüne Augen. "Das war in dem Sommer bevor mein Dad uns verlassen hat!", erklärte Jannes und zeigte auf das Foto. "Meine Mutter ist immernoch nicht drüberhinweg obwohl es schon knapp zehn Jahre her ist!", seufzte Jannes. "Das tut mir so leid!", meinte ich und schaute ihn mitleidig an. "Schon gut! Komm mit ins Wohnzimmer. Magst du Kakao?", meinte Jannes und deutete auf die Tür links von uns. "Ja, danke!", meinte ich und ging dann ins Wohnzimmer. Es war groß und hell. Die Wände waren in Weiß gehalten. Der Boden war aus beigen Wollteppich, er fühlte sie wircklich sehr flauschig an. An einer Wand stand eine große Wohnzimmer Kommode mit einem rieseigen Fernsehr in der Mitte. Davor standen ein Braunes Ecksofa und ein Sessel. Ich setzte mich zaghaft auf das Sofa und betrachtete den Raum. Die Vorhänge waren weiß und vor jedem Fenster stand mindestens eine Blume. An der Gegenüberliegenden Wand stand ein Schrank, darin war Geschier. "So hier hast du einen Kakao!", meinte Jannes. Ich schrack zusammen. "Sry ich wollte dich nicht erschrecken!", lachte er. "Schon gut!", grinste ich und nahm dankend die dampfende Tasse an. Ich nippte vorsichtig an dem heißen Getränk. Es lief mir warm den Hals hinunter. Es schmeckte einfach köstlich. "Mhh", gab ich von mir. "Schmeckts?", fragte Jannes grinsend. Was für eine Frage? Ich nickte begeistert und nahm noch einen Schluck. Es fühlte sich gut an endlich wieder was warmes zu trinken und in einem warmen Haus zu sitzen. "Möchtest du ein T-Shirt und eine Jogginghose von mir?", fragte Jannes nachdem er mich musterte. Ich zuckte mit den Schultern. Ich war noch zu fasziniert von dem Kakao um vernünftig zu antworten. Er stand auf und ging aus dem Zimmer. Man konnte hören wie er eine Treppe empor stieg. Kurzezeit später stand er mit einem kleinen Stapel Kleidung vor mir. "Hier zieh das an! Hier gegenüber ist das Bad dort kannst du dich umziehen!", meinte er und drückte mir die Sachen in die Hand. Ich ging, wie er gesagt hatte, gegeüber ins Bad. Hinter mir schloss ich ab und legte die Klamotten auf den Badewannen rand. Ich entledigte mich meinem Kleid und schlüpfte in die zu große Hose, in das viel zu große T-Shirt und auch in die flauschigen Socken die er mit dazu gelegt hatte. Ich fand ein Zopfband und band meine Haare damit zu einem Hohen verwuschelten Dutt. Dann nahm ich mein Kleid und ging zurück ins Wohnzimmer. "Wo soll ich mein Kleid hinlegen?", fragte ich. "Ähm, wir nehmen das gleich mit nach oben leg es zuerst da auf den Sessel!", meinte er. Ich nickte und legte das Kleid, und die Decken sorgfältig auf den Sessel. Dann setzte ich mich zurück auf meinen Platz und nahm meine Kakaotasse zur Hand um weiter an dem noch warmen Getränk zu nippen. "So dann erzähl mal deine Geschichte!", bat Jannes und setzte sich so hin das wir uns auf dem Sofa gegenüber saßen. Ich schluckte schwer. Ich wollte es ihm nicht erzählen aber nun war ich hier und ich hatte zugestimmt. "Also alles begann damit das meine beiden Geschwister an Leukemie starben. Kurz danach starben meine Eltern an einem Autounfall.", ich machte eine Pause um meine Tränen zu unterdrücken. Das Stechen in meinem Herz versuchte ich so gut es ging zu Ignorieren. Jannes schaute mich mitleidig an. "Damals war ich 2. Ich wurde zu meinem Onkel abgeschoben. Er hasste Kinder und schlug mich jeden Tag. Als ich vier war wurde ich in eine Pflegefamilie gesteckt. Dort behandelten sie mich gut, bis sie ein Baby bekamen. Sie ließen mich quasi verwarlosen!", erzählte ich weiter und wischte mir schnell eine Träne weg die mir entwischt war. Es tat unheimlich weh an diese Zeit zurück zu denken. "Mit 5 Jahren bin ich einfach abgehauen. Das Jugendamt hat mich die erste Zeit gesucht. Aber hat es dann doch irgendwann aufgegeben! Nun seid dem Lebe ich auf der Straße!", erzählte ich zuende. Jannes schaute mich geschockt an. "Das tut mir so unglaublich Leid!", meinte er und strich mir eine Träne von der Wange. "Das muss schrecklich sein ohne Eltern aufzuwachsen!", meinte er. Mir liefen mehr Tränen über die Wangen an den Gedanken meiner Eltern. "Ja", schluchzte ich, "Ich vermisse sie sehr!" Jannes nahm ich in den Arm und ich weinte gegen seine Schultern. Er sagte nichts, er hielt mich einfach im Arm und ließ mich Trauern. Es tat so gut jemanden zu haben der einen im Arm hielt! Das hatte ich so unglaublich vermisst.

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