Normalerweise kümmerte es ihn nicht.
Zumindest sagte er sich das und scheinbar dachten so auch die anderen.
Aber normalerweise war eben nur meistens und auch wenn er darüber nicht nachdenken will, kommt es doch immer wieder hoch. Manchmal zu den unpassendsten Zeitpunkten.
Es ist unförmig. Es ist immer da, schlummert unter der Oberfläche. Es ist, als wäre das Gefühl, die Vorstellung, das Empfinden wie in einer Blase. Normalerweise hielten ihre Wände. Doch sie waren dünn. Sie waren dünn und er wusste es, auch wenn er es ignorierte.
Nur, dass das Wegsehen nicht heißt, dass die hauchzarten Wände dieser Blase stärker werden oder überhaupt halten. Sie war dazu bestimmt zu platzen. Früher oder später wird und muss sie das tun. Es nicht möglich einen Ballon immer weiter aufzublasen und anzunehmen, dass es funktionieren würde. Dass er nicht platzen würde.
Aber diese Ansammlung von Gefühlen und Erinnerungen, Vermutungen und Ängsten war unpraktisch. Er wollte sie nicht immer und überall hin tief in sich herumtragen. Das Gefühl allein zu sein. Die Erinnerung an ein schemenhaftes Gesicht. Die Vermutung, für die er das Wissen nicht hatte und auch nicht haben wollte. Die Angst, dass sich dieser eine Umstand nicht ändern würde.
Seufzend senkte er den zuvor nach draußen gerichteten Blick auf seinen Schoß. Seine Hände strichen immer wieder sanft durch das Fell des Shikigamis dessen Kopf auf seinem Oberschenkel lag. Die Augen des Hundes blickten in die seinen, fast als würde er ihn trösten wollen.
Konnten seine Shikigamis eigentlich empfinden?
„Es ist schon erbärmlich, meine Technik dazu zu verwenden mir Gesellschaft zu leisten, wo ihr doch eigentlich für den Kampf seid."
Mit den Händen in dem weichen Fell kam eine gewisse Ruhe mit sich und die kreisenden Gedanken ließen sich besser ausblenden. Ein kleines trauriges Lächeln bildet sich auf seinen Lippen als er so auf den Hund blickte.
„Trotzdem danke, dass du da bist."
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Normalerweise kümmert es ihn nicht
FanfictionManchmal gab es so Nachmittage wie diesen. Der Himmel grau und unentschlossen, wie es auch seine Gedanken waren. Sie trieben ab, hin zu Orten, an die er sie nur selten ließ.