Shopping in der Mall

98 9 15
                                    

Als Max und du ankommen, sind gar nicht so viele Menschen in der Mall unterwegs. „Hmm...", macht Max, „Normalerweise ist hier immer alles total überfüllt." Sie überlegt kurz und lächelt dich dann aufgeregt an. „Ist doch besser für uns! Dann müssen wir nicht so lange bei den Läden anstehen." Ihr geht nun in Richtung des riesigen Einkaufscenters. Mit großen, leuchtenden Buchstaben kannst du das Wort Starcourt lesen. Das ist sie also, die Mall die so einladend aussieht, aber auch ein großes Geheimnis birgt. Das Eingangstor ist unheimlich groß. Als ihr hinein geht, bleibt dein Mund offen stehen. Die Mall sieht einfach toll aus. Es gibt sooo viele Geschäfte, die du alle unbedingt besuchen willst. In der Mitte der Mall, steht eine große Sitzinsel aus Bänken und Pflanzen. Du zuckst etwas zusammen, als Max sich deine Hand schnappt. „Komm!", ruft sie, und zieht dich auch schon mit sich.

Zuerst lauft ihr kichernd an Kaufman Shoes vorbei. Ihr tragt beide hauptsächlich Converse oder Vans, also ist das nicht wirklich euer Style. „Oh Mist..", sagt Max, „Das Starcourt Cinema ist leider noch geschlossen, aber vielleicht hat ja das Time Out Arcade schon geöffnet." Du liebst das Time Out. Wenn du Videospiele spielst, dann bist du ganz in deinem Element. Ihr hastet so schnell um die Ecke des nächsten Ladens, dass ihr beinahe ein Ehepaar umgerannt hättet. Der Mann und die Frau schauen euch böse an, doch ihr könnt euer Lachen nicht halten und rennt einfach weiter. Es hat tatsächlich geöffnet.

Ihr sitzt gerade im Hot Dog On A Stick, als Max plötzlich sagt: „Hey, wir können Steve und Robin besuchen gehen." „Wer ist das denn jetzt schon wieder?", fragst du schmunzelnd. „Das ist eine lange Geschichte...", antwortet Max. „Und genau diese Geschichte will ich hören! Diese Stadt ist nicht normal. Was ist vor ein paar Wochen passiert? Was ist HIER passiert? Ihr habt etwas damit zu tun, aber was?", kannst du dich nicht mehr beherrschen. „Max schaut auf den Boden. „Du bist echt okay", sagt sie dann, „also werde ich es dir erzählen." Und sie spricht von allen Ereignissen des letzten Jahres: Wie sie nichtsahnend her zog, die Jungen kennenlernte und plötzlich diese Wesen auftauchten. Sie erzählte von einem Ort, in dem diese Tiere (oder was auch immer) lebten und von einem riesigen Monster angeführt wurden. Während sie dir von dem sogenannten „Mindflayer" berichtet, dreht sie sich mehrmals um und senkt ihre Stimme. Auch wiederholt sie die Namen, die du schon in der Schule gehört hattest.

Bestimmt sitzt ihr schon seit Stunden im Hot Dog On The Stick, und es dauerte auch wirklich lange, bis du alle Einzelheiten begriffen hast. Hin und wieder kommt eine Kellnerin und fragt euch, ob ihr noch etwas essen wollt, doch ihr lehnt jedes Mal ab.

Am Ende erzählt dir Max noch etwas genaueres über Will und Elfi. Die zwei waren wohl vor wenigen Wochen weggezogen und die ganze Gruppe (die in der Mall gekämpft hatte), hatte sich gespalten. „Ich denke, dass Mike deshalb so abweisend zu dir ist.", sagt Max dann, „Als ich hergezogen bin, wollte er mich auch nicht in der Gruppe dabei haben, weil er Elfi vermisst hatte. Heute sind wir die besten Freunde, also werdet ihr euch sicher auch bald gut verstehen." „Hmm, kann sein", antwortest du nachdenklich. Aus irgendeinem Grund, glaubst du ihr jedes Wort, auch wenn die ganze Geschichte völlig absurd klingt. Laut Max hatte es viele Tote gegeben und es wäre eine wirklich schreckliche Zeit für die Kinder gewesen. Sie wird still. „Ich habe dir ja gerade von Billy erzählt.", sagt sie dann vorsichtig, „Er war mein Bruder." „Oh nein, das ist ja schrecklich!", sagst du. Du hattest es dir vorhin bildlich vorgestellt. Der böse Billy, stellt sich am Ende gegen das Monster. Er hatte es nicht überlebt. Du nimmst Max in den Arm und lässt sie lange nicht los. Du kannst sie leise schluchzen hören. Als sie sich wieder beruhigt hat, sagt sie: „Er wird in ein paar Tagen beerdigt. Es würde mich freuen, wenn du mich begleitest." „Was denkst du denn? Ich bin natürlich für dich da!", antwortest du. Ihr erhebt euch von eurem Tisch und legt das Geld neben eure Teller.

Nachdem ihr noch eine Weile durch die Mall geschländert seid, und euch ein paar Klamotten bei JCPenney ausgesucht habt, kommt ihr am Scoops Ahoy vorbei. „Dort arbeiten Steve und Robin, komm.", mit diesen Worten, zieht Max dich mit sich. Eine Junge Frau steht an der Theke und begrüßt euch freundlich. „Ist das Robin?", flüsterst du. „Nein...", sagt Max kopfschüttelnd. „Mist," sagt sie dann, „ Ich hatte vergessen, dass sie jetzt in einem Laden in der Stadt arbeiten. Dort kann man Filme und Videospiele kaufen." Ihr entschuldigt euch bei der Verkäuferin und geht aus dem Laden. An der Wand der Mall hängt eine große Uhr. Erst jetzt bemerkt ihr, wie spät es schon ist und macht euch wieder auf den Heimweg.

Als du Max abgesetzt hast, radelst du noch ein Stück deine Straße entlang und denkst über den heutigen Tag nach. Max hat diese Geschichte erzählt, ohne auch nur ein Mal zu lächeln. Sie konnte es nur ernst gemeint haben. Du fährst an Mikes Haus vorbei. In einem der Zimmer brennt Licht. Ob das sein Zimmer ist? Ein paar Häuser weiter hältst du an und parkst dein Fahrrad in deinem Garten. Da kommt plötzlich dein Vater aus der Tür gerannt. „Wo zum Teufel warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht!" „Oh Mist! Tut mir leid, aber ich war mit einer Freundin unterwegs." Deine Mutter, die im Türrahmen stehengeblieben ist, lächelt ein wenig. „Ich bin froh, dass du so schnell Freunde gefunden hast, aber du hättest ja wenigstens eine Telefonzelle benutzen können." „Ja... Es tut mir leid.", sagst du bedrückt. „Ist schon gut," dein Vater lächelt jetzt auch, „Wir sind doch froh, dass es dir hier jetzt besser gefällt."

An diesem Abend hast du keine Angst, denn jetzt freust du dich auf den morgigen Tag und auf deine Freunde. Du schließt deine Augen und schläfst direkt ein.

𝙀𝙋𝙄𝙋𝙃𝘼𝙉𝙔 ˢᵗʳᵃⁿᵍᵉʳ ᵗʰⁱⁿᵍˢ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt