Eine super ausgelassene und fröhliche Stimmung herrschte um sie herum, während die Menschen nach und nach die Halle füllten. 63000 Menschen passten hinein und sie glaubte sich daran zu erinnern, dass das Konzert ausverkauft ist. Eigentlich sollte jetzt hier ihre beste Freundin stehen, doch diese hatte sie heute Morgen angerufen und ihr mitgeteilt, dass sie mit der Grippe flach liegt. Sie war ein sehr großer Pentatonix und Avi Kaplan Fan und das schon seit vielen Jahren, umso enttäuschter und trauriger war sie nun, dass sie das Konzert von Avi Kaplan nicht besuchen konnte. Damit die Karte nicht umsonst gekauft wurde, steht nun sie selbst hier. Aber sie hat ihr versprochen, alles zu filmen und einen sehr ausführlichen Bericht abzugeben. Das wollte sie gerne für ihre Freundin tun.
Ein Blick auf ihre schmale, silberne Armbanduhr verriet ihr, dass es noch etwa 30 Minuten dauern würde, bis die Vorband ihren Auftritt hatte. So überlegte sie, sich noch etwas zu trinken zu holen, bevor man nachher nicht mehr vernünftig durchkommen würde. Sie ließ ihre braunen Augen nach dem nächsten Ausgang umschauen, als es plötzlich stockfinster wurde. Im selben Augenblick fingen tausende Menschen an panisch zu schreien, auch ihr entwich ein kleiner Schrei, bevor sie sich umschaute, doch es war so dunkel, dass sie ihre eigene Hand nicht erkennen konnte.
Sie hörte nur panische Schreie und weinende Menschen. Rufe wurden laut, dass man das Licht wieder anmachen sollte, doch sie blieben unbeantwortet. Sie selber versuchte ruhig zu bleiben, doch man sah ihr an, dass sie sich nicht sehr wohl fühlte. Überlegend, was sie nun machen sollte, fuhr sie sich mit ihrer Hand durch ihre langen, blonden Haare, bis sie wenige kleine Lichter in der Halle verteilt sah. Die Menschen zückten nach und nach ihre Handys und schalteten die Taschenlampe ein. Während sie ihr eigenes Handy aus der rechten Hosentasche ihrer dunkelblauen Jeans fischte, fingen die Menschen um sie herum an, sich verzweifelt einen Weg aus der Menschenmasse heraus zu bahnen. Sie liefen einfach los, wobei liefen nicht das richtige Wort war. Sie drängten sich zwischen andere Menschen hindurch. Teils nicht auf besonders nette Art. Benutzten ihre Arme und Ellenbogen, um sich einen Weg durch die Massen zu kämpfen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ohne ein wirkliches Ziel in dieser Dunkelheit zu haben.
Endlich hatte sie ihr Handy in der Hand, als sie einen stechenden Schmerz in ihrem Rücken spürte, der sie auf keuchen ließ. Jemand hatte sie heftig angerempelt und vor Schreck hätte sie fast ihr Handy fallen gelassen, doch in letzter Sekunde konnte sie dies verhindern. Sie entsperrte ihr Display und schaltete die Taschenlampe ein. Sah sich mithilfe dieser in ihrer Umgebung um. Sah junge Frauen, die sich weinend in den Armen lagen. Sah Menschen, die sich an den Händen festhielten, damit sie sich in der Dunkelheit nicht verlieren. Sah Frauen, die vermutlich ihre Töchter fest in den Armen hielten, um ihnen ein wenig Schutz und Trost zu spenden, während ihnen die Angst in den Augen stand. Sie ließ ihre Taschenlampe weitergleiten, als sie etwas helles zwischen T-Shirts und Sweatshirts aufblitzen sah. Sie sah genauer hin und erkannte blonde Haare. Aber auf einer Körperhöhe, die nicht auf einen Erwachsenen schließen ließ. Sie versuchte sich vorsichtig zwischen den Menschen vorwärts zu bewegen und erkannte ein kleines Mädchen, das offensichtlich vollkommen allein war. Heiß rannten ihr die Tränen an ihren Wangen herab und sie schätzte sie auf höchstens 12 Jahre.
„Wo sind deine Eltern?" fragte Iva das weinende Menschen und musste schon deutlich ihre Stimme heben, damit sie gegen die Menschenmenge ankam. Hilflos und vollkommen verängstigt zuckte das Mädchen ihre Schultern. Die Menschen um sie herum wurden immer ungeduldiger und hektischer, versuchten einen Weg Richtung Ausgang zu finden, damit sie der Dunkelheit entkamen. Iva sah sich nach etwas um, dass dem Mädchen etwas Schutz bieten würde und sah nicht allzu weit entfernt, die graue Bande, die den Stehbereich vom Sitzbereich trennte.
„Komm mit" rief Iva dem Mädchen zu und legte schützend ihre Arme um den zierlichen Körper. Vorsichtig versuchte Iva sich beide zu der Bande zu bringen, während sie hier und da immer wieder fremde Körperteile an ihrem eigenen Körper spürte. Mal leicht, mal heftiger. Das würde sicher etliche blaue Flecke geben. Endlich an der Bande angekommen, drehte Iva das Mädchen so, dass es mit dem Rücken zu dieser stand und stellte sich selber vor sie.
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Avi Kaplan OS (Avriel Kaplan, Pentatonix, PTX)
FanfictionHallöchen Hier werde ich nach Lust und Laune Oneshots von und mit Avi Kaplan hochladen. Viel Spaß beim Lesen ;)