Kapitel 1

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„Liebe. Liebe ist wenn man sein zu Hause in einer Person findet. Wenn man alles um sich herum abschalten kann. Nur die eine Person für dich präsent ist." antwortete ich meinem Ethik Lehrer Hr. Schmidt. Er nickt, aber schaut mich skeptisch an.
„Eine sehr schöne Antwort Alaya, aber hat Schmerz auch was mit der Liebe zu tun?". Jetzt darf ich nichts falsches sagen. Ich brauche eine gute Note im mündlichen damit ich im Zeugnis auf 1,0 stehe. Aber ist Schmerz wirklich ein Bestandteil der Liebe? Wohlmöglich, aber ist das die Antwort die Herr Schmidt hören möchte?
„Schmerz sollte kein Bestandteil der Liebe sein. Wenn man liebt sollte man keinen Schmerz fühlen, weil dann ist es auch keine wahre Liebe", antworte ich um das Schweigen zu brechen. Herr Schmidt möchte antworten, doch das Klingeln der Glocke hindert ihn daran.
„Gut, wir besprechen das Thema in der nächsten Stunde und als Hausaufgabe gebe ich auf eure Eltern zu fragen, was für sie Liebe bedeutet."
Alle verlassen das Klassenzimmer, doch ich bleibe drinnen um mir noch die Hausaufgabe in meinem Planer einzutragen. Vorsichtig schließe ich meinen Planer und packe es sorgfältig in meine Tasche, gefolgt von meiner Federmappe und Trinkflasche. Ich habe schon wieder zu wenig getrunken. Toll, jetzt kann ich mir zu Hause wieder etwas anhören.
Ich stehe auf und lege meine Haare auf meine linke Schulter, um meine Tasche rüberzuwerfen.
Als ich das Klassenzimmer verlassen will stoppt mich Herr Schmidt.
„Alaya sie haben heute besonders gut mitgemacht, eigentlich führst du meinen Unterricht ganz alleine und ich wünsche mir, dass du die nächste Stunde den anderen auch eine Chance gibst. Ist das in Ordnung für dich?" fragt er mich lächelnd.
Ich mag Herr Schmidt. Er ist zwar ein älterer Mann, trotzdem versteht er uns und versucht immer zu helfen.
„Natürlich, ist kein Problem." antworte ich mit einem dezenten Lächeln.
Er nickt und wünscht mir ein schönes Wochenende und ich verschwinde aus dem Klassenzimmer.

Auf dem Weg zu meinem Bus treffe ich Elira, meine beste Freundin. Sie rennt mir entgegen und umarmt mich ganz fest, so fest, dass ich kaum Luft kriege.
„Giiiiiiiiiirl was geht? Du weißt nicht was passiert ist?" kreischt sie mir ins Ohr.
„Was ist den passiert? Hahah ist alles gut?" lache ich und schüttle gleichzeitig meinen Kopf.
„Das werde ich dir erst erzählen wenn du heute Abend zu mir kommst und ich dulde kein nein. Wir haben so lange nichts zusammen gemacht und es ist Wochenende. Komm, bitteeeee!" fleht sich mich an. 
„Elira komm runter haha. Ich frage meine Eltern okay. Ich schreib dir wenn ich zu Hause bin. Ist das okay?" antworte ich und hoffe das sie mich nicht noch mehr darum bettelt. 
Sie nickt „Wir sehen uns später!" und verschwindet zu ihrem Auto.
Ich liebe Elira. Wir kennen uns schon 10 Jahre und sie wohnte im Haus neben mir. Doch vor paar Monaten zog sie ans andere Ende der Stadt und wohnt  jetzt 20 Minuten weit weg von mir. Deswegen fahren wir auch nicht mehr zusammen mit dem Bus.

Der Bus ist da und ich möchte mich auf meinem Sitzplatz wie immer setzten, doch der ist heute besetzt.
Ich kriege direkt Kopfschmerzen und würde am liebsten die Person bitten einen anderen Platz zu nehmen, aber dazu bin zu schüchtern.
Verdammt. Nie kann ich mich durchsetzten. Dieser Perfektionismus bringt mich noch zum verzweifeln. Alles muss so sein wie ich es möchte. Keine Veränderung und am besten soll alles gleich bleiben.

„Geh doch weiter Mädchen!", werde ich von hinten angebrüllt. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich vergessen habe weiter zu gehen.
Ich setze mich auf den nächsten Sitz und schaue wer auf meinem Platz sitzt.
Ein Junge. Den habe ich noch nie zuvor gesehen.
Wer ist er?

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So, das ist mein erster Teil von „Be my forever"
Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich gerne über Feedback freuen☺️

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