Seth kam kurz vor mir zuhause an. Ich sah noch, wie er aus dem Auto ausstieg und dachte er würde auf mich warten, aber das tat er nicht. Fast schon wie auf der Flucht, lief er zur Tür und ging rein. Mein positives Gefühl, in Bezug auf unsere Zukunft, verflog etwas. Ich parkte ebenfalls und schloss die Autotür hinter mir. Mit dem Kopf zu Boden gesenkt ging ich langsamen Schrittes zur Eingangstür, die leicht angelehnt war. Ich öffnete sie. Was ich dann sah raubte mir den Atem. "Du verarschst mich, oder? Sag mir, dass das nur ein gemeiner Scherz sein soll, Seth." Seth fing an zu lachen. Er kniete mit einem Bein auf dem Wohnzimmerboden. "Steh' auf du Psycho", sagte ich dann in einem noch ernsteren Ton. Ich sah mich im Raum um, auf dem Esstisch stand eine teure Sektflasche und dazu zwei passende Gläser. Seth trug ein schwarzes Hemd. Mein Gedaächtnis mag vielleicht nicht das beste sein, aber ich wusste, dass er das zuvor nicht anhatte.
Ich ging auf ihn zu und erkannte erst jetzt richtig den Ring in der kleinen Schachtel, die er in den Händen hielt. Er stand auf und nahm eine meiner Hände in eine seiner. Die andere Hand hielt die Schatulle fest umschlossen. "Seth, das ist wirklich nicht witzig", sagte ich nun sanfter. In keiner Weise habe ich in Erwägung gezogen, dass er mir möglichweise wirklich einen Antrag machen würde. Ich hatte so lange darauf gewartet, warum sollte er sich ausgerechnet jetzt, nach allem was passiert ist, dazu entscheiden? "Das soll auch gar kein Witz sein", sagte er. "Ich kam einen Tag eher von der Tour nachhause, weil ich bei dir sein wollte. Du erinnerst dich doch sicher an unsere Unterhaltung darüber, dass wir unbedingt mal zusammen in den Urlaub fahren sollten. Tja, genau das wollte ich mit dir tun und dann hätte ich dich am Strand gefragt, ob du mich heiraten willst. Doch die Dinge kamen alles andere als erwartet. Anstatt mich abzuschrecken, hat mich das nur noch mehr davon überzeugt dich heiraten zu wollen. Denn ich möchte, dass nicht ein einziger Mann auch nur daran denkt dich anzufassen. Ich möchte, dass du zu mir gehörst, nur zu mir und das soll auch jeder wissen. Ich kann einfach nicht länger damit warten, deshalb frage ich dich jetzt: Nancy, möchtest du meine Frau werden?" Mir liefen die Tränen das Gesicht herunter. In meiner Vorstellung fand der Heiratsantrag ganz sicher nicht in unseren Haus statt und schonmal gar nicht unter diesen Umständen, aber irgendwie macht es das ganze nur noch bedeutsamer. Wild nickte ich mit dem Kopf und lächelte, wobei mir die Tränen über die Lippen liefen. "Ja. Ja." Ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus und er nahm den Ring aus dem Schächtelchen, um ihn mir anzustecken. Ich hielt meine Hand hin und behutsam schob er den Ring auf meinen Finger. Bei dem Anblick dieses Ringes, kamen nur umso mehr Tränen. "Er ist wunderschön", sagte ich und schaute weiter auf den Verlobungsring. Ja, Verlobungsring. Ich trug wirklich einen Verlobungsring am Finger. "Nicht halb so wunderschön wie du." Seth legte seine Hände an meine Wangen und zog mich zu sich, sodass unsere Lippen auf einander trafen. Noch nie fühlte sich ein Kuss so ehrlich an. So vollkommen und liebevoll. Seth beendete den Kuss und schaute mir tief in die Augen. Ich sah nichts als Glücklichkeit darin und das machte mich auch so glücklich wie noch nie. Er nahm meine Hand und führte mich zum Esstisch, wo er uns beiden Sekt einschenkte. "Auf uns!" Ich wiederholte was er sagte und unsere Gläser klirrten an einander. "Du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt." Gestern noch wirkte er auf mich wie der traurigste Mann der Welt, doch all das war jetzt vergessen. Und ich wollte es auch vergessen, für immer. "Glaub mir, ich war noch nie in meinem Leben so glücklich", entgegnete ich darauf.
Wir hatten uns mittlerweile auf das Sofa gesetzt. Meine Bettwäsche lag dort schon nicht mehr, Seth muss sie weggeräumt haben, als er ins Haus gestürmt war. Seth' Hand ruhte auf meinem Oberschenkel und meine Hand auf seiner. Der Ring glitzerte dabei im Licht. "Nancy, ich habe eine Bedingung." Plötzlich klang seine Stimme weniger euphorisch und ich bekam Angst. War es nicht etwas zu spät für eine Bedingung, nachdem ich bereits 'Ja' gesagt hatte? "Ich möchte, dass du zur WWE kommst, mit mir. Der Gedanke gefällt mir nicht, dass du immer noch mit ihm zusammen arbeitest. Ich weiß, ich verlange dir viel damit ab und es hätte einen großen Einfluss auf deine Karriere. Aber stell dir nur mal vor, wir beide zusammen auf Tour über die ganze Welt. Vielleicht sogar zusammen im Ring. Bitte mach dir Gedanken dazu, es würde mir wirklich viel bedeuten."
***
Wird sie darauf eingehen? Das würde zumindest bedeuten, dass sie Seth über ihre karrierelichen Wünsche stellt. Kommentiert eure Meinung zu seiner Bedingung. Bis Dann :*

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Two Minds ~Wrestling-FanFiction
FanficEin Leben als Wrestlerin ist nicht immer einfach, auch wenn man noch nicht bei einer der ganz großen Ligen unter Vertrag steht. Mit WWE-Superstar Seth Rollins als festen Freund, ist das alles sowieso schon aufregend genug. Aber wie reagiert man, wen...