Lars und Kian sind schon sehr aufgeregt. Sie werden nicht nur einen neuen Mitschüler mitten im Semester bekommen, sondern auch einen neuen Zimmerkollegen. Ihr Klassenlehrer hat ihnen gesagt, dass sie Rücksicht auf den neuen Mitschüler namens Luca nehmen sollen, da es dieser in letzter Zeit nicht leicht hatte. Doch genaueres ist ihnen verschwiegen geblieben.
Jedoch muss der neue Mitschüler ein Omega sein, da die Internatszimmer nach Geschlecht und Rang getrennt sind. Endlich würde es einen weiteren Omega geben. An dieser Schule, mit überaus strengem Ruf, gibt es zwar mehr Omega also an gewöhnlichen, aber, weil es im Vergleich zu den anderen Rängen viel weniger gibt, bilden Omega auch hier - mit Abstand - die kleinste Gruppe.
Das liegt auch daran, dass sich Internate nicht wirklich um Omega streiten, denn man weiß nie, wann einer in seine erste Hitze kommt.„Komm endlich Kian! Beeil dich! Der Neue ist bestimmt schon am Zimmer!", ruft Lars aufgeregt und beobachtet dabei ungeduldig, wie Kian seine Schulsachen zusammengepackt. Endlich ist der Unterricht zu Ende und alle Schüler ihrer Klasse haben nun Freizeit.
„Der wird schon nicht wegrennen, also komm runter", meint der Angesprochene zu dem strohblonden Jungen, der ungeduldig von einem Fuß auf den anderen steigt. Schließlich erhebt sich Kian von seinem Platz, streicht sich eine seiner dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht und seufzt: „Bitte überfallt Luca nicht sofort. Wir haben keine Ahnung was er alles durchgemacht hat."Über zwei Jahre zuvor
Der elfjährige Luca sitzt zusammen mit seinen Eltern im Auto. Sie gehen zu irgendeinem Treffen. Mehr weiß der Junge nicht. Wahrscheinlich wird es wieder Langweilig. In dem Bekanntenkreis seiner Eltern gibt es leider kaum Kinder mit deiner er spielen kann. Hoffentlich ist Zoe da. Mit ihr spielt er gerne Fangen oder Verstecken.
Es ist eine lange Strecke, die die Familie zurücklegt, bis endlich das Auto zum Stillstand kommt. Artig bleibt Luca still und geht neben seiner Mutter her. Sie gehen um ein großes Haus herum und landen in dem dahinter liegenden, riesigen Garten. Auf der Fläche tummeln sich schon Leute in schicker Kleidung. Sie sind alle genauso herausgeputzt, wie Lucas Eltern. Unter großen Protest haben sie dem Elfjährigen auch einen Anzug angezogen. Es ist Hochsommer und einfach viel zu heiß um sowas zu tragen!
Da kann Luca Zoe erkennen. Sie trägt ein langes, hellblaues Kleid, welches einen schönen Kontrast zu ihren langen, dunkelbraunen Haaren bildet.
„Mama", spricht Luca vorsichtig, da diese gerade Leute begrüßt und fragt, als sie sich ihr zuwendet: „Darf ich mit Zoe spielen gehen?"
Liebevoll wird dem Jungen durch die braunen Haare gestrichen, bevor die Antwort kommt: „Okay, aber bleib hier im Garten."
„Mach ich", lacht der Elfjährige und rennt los. Zoe ist zwar größer und älter als er, jedoch haben sich die beiden schon immer gut verstanden.
Kaum ist Luca bei ihr, schlägt er ohne Umschweife vor: „Spielen wir fangen?"
„Gerne", antwortet sie erfreut, tippt Luca an und ruft: „Du bist."
Es ist ein ständiges hin und her zwischen den Beiden unermüdlichen Kindern. Endlich hat Luca mal wieder Zoe gefangen und rennt vor ihr weg. Kurz schaut er nach hinten. Der Jüngere hat es tatsächlich geschafft etwas Vorsprung zu bekommen. Gerade will er wieder nach vorne schauen, doch im gleichen Moment rennt er gegen etwas oder eher jemanden. Taumelnd macht Luca ein paar Schritte zurück und landet auf dem Boden.
Unsicher blickt er nach vorne und erkennt zuerst eine Anzugshose. Langsam lässt der Elfjährige seinen Blick immer weiter nach oben wandern, bis er direkt in zwei dunkle Augen sieht.
Luca weiß nicht, wie er reagieren soll. Diesen Blick von dem älteren, aber noch jungen Mann, kann er nicht einschätzen. Jedoch kann er die erdrückende, aber - auf eine merkwürdige Art - beruhigende Aura überdeutlich spüren, die von dem Fremden ausgeht. Bei genauerer Betrachtung dieser Augen, erkennt Luca, dass sie einen Hauch von braun in sich tragen. Ein wohliger Duft steigt ihm in die Nase, der ihn jedoch total verwirrt und innerlich aufwühlt.
Der Elfjährige braucht ein paar Sekunden, bis er sich endlich aus seiner starre lösen kann. Da realisiert der Junge, was eben passiert ist. Erschrocken zuckt er zusammen, springt auf und nuschelt: „Entschuldigung... Sir."
Sofort will sich Luca wieder abwenden, aber sein Körper will sich nicht wegbewegen. So bleibt dem Jungen nichts anderes übrig, als die Person vor ihm zu mustern. Kurze schwarze Haare, groß gewachsen. Ob der so groß ist wie sein Vater? Die Haut des Fremden ist keineswegs makellos, doch dies stört Luca kein bisschen.
Da fragt der Ältere plötzlich ehrlich interessiert: „Wie heißt du Kleiner?"
„Luca", murmelt der Elfjährige, fasziniert von der Stimme seines Gegenübers.
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Just give me a reason
RandomSchon mit elf Jahren ist der Omega Luca auf Tiago, den fünf Jahre älteren Alpha, geprägt. Aufgrund des Altersunterschiedes vereinbaren die Familien, dass Luca erst mit sechzehn in das Haus seines Alphas ziehen wird. Doch es kommt anders als gedacht...