Unter uns jagen die Schienen
vorbei,
sie sind nur Schemen zwischen
den Ritzen im Holzboden
des Waggons.Neben mir kauert Elina,
auf ihrem Schoß Hanna
mit geschlossenen Augen.
Mutter steht, die Lider
halb geschlossen, an die
Wand gelehnt.Ich weiß nicht, wo Levi und
Vater jetzt sind, aber die Angst,
dass ich sie nie wieder sehen
werde, füllt mich
aus.Die Angst übertüncht
den Gestank und die Hitze,
hält mich wach.
Sie mischt sich mit der Erinnerung
an die Nacht.Sie haben uns gefunden,
aus unserem Haus gezerrt
und jetzt bringen sie uns
dem Tod entgegen.Die kalte Nachtluft flutete meine
Lunge und erinnerte mich daran,
zu
atmen.
Ich habe den Himmel wieder-
gesehen.
Er war schwarz und nicht von
Bombenfeuern erleuchtet.
Still hat er auf uns herabgeblickt.Jetzt ist der Himmel
hinter der Wand eines
Viehwaggons, in dem Frauen
mit gelben Sternen auf ihrer Kleidung
dem Tod entgegenfahren.
ꕥAls ich meine Augen öffne,
steht der Waggon.
Geschrei füllt die Luft, übertönt
das wilde Pochen meines
Herzens.Und zwischen den Ritzen
in der Holzwand sickert
ein Stück Himmel
hinein.
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Schwarze Vögel
Poésie❝Vielleicht ist unsere ganze Welt schwarz, Hanna. Ich weiß es nicht.❞ Unsere Welt hat sich verändert. Rote Flaggen verdecken den Himmel, aus dem Bomben fallen wie schwarzer Schnee. Und Züge fahren durch das Land, bringen uns zu Orten, ...