Aufgabe 1

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Eine sanfte Brise wehte durch den Wald und die Blätter raschelten leise. Ich schaute in den kleinen See vor mir auf der Lichtung und sah eine kleine schwarze Kätzin mit grünen Augen, einer langen Wunde am rücken, einem zerfetzten Ohr und einem zerkratzten Auge.
Ich seufzte. Nun war ich alleine. Alle dachten ich wäre tot. Ich dachte nochmal an die Ereignisse des letzten Tages.
Wie die Zweibeiner unser kleines Lager gefunden hatten. Wie ihre Hunde uns angegriffen hatten und meine Eltern getötet hatten. Wie einer der Hunde mich bei einem Kampf sehr schwer verletzt hatte und wie Schließlich die restlichen Katzen, darunter meine Schwester Nebel in den Bauch eines Monsters gesteckt wurden.
Sie hatten laut geschrien und versucht zu entkommen, doch die Zweibeiner waren ihnen weit überlegen gewesen. Ich hatte dort noch gelegen und alles beobachtet. Dann war ich ohnmächtig geworden.
Als ich am nächsten tag wieder zu mir gekommen war hatte ich unser zerstörtes Lager und die vielen toten Katzen gesehen und mich an alles erinnert. Ich war unter großen Schmerzen aufgestanden und hatte mich in den nahegelegenen Wald geschleppt. Dort hatte ich mir Spinnenweben auf meine Wunde gelegt und mir Moos zum schlafen gesucht. Mein Auge hatte fürchterlich geschmerzt und ich war zum See gegangen, um mich anzusehen. Dort hatte ich mich gesehen und bin zurückgeschreckt.
Ich sah schrecklich aus. Doch zum Glück blutete ich nicht mehr. Ich entfernte mich wieder und legte  mich auf das zusammengesuchte Moos.
Plötzlich hörte ich ein Fauchen und dann einen Schrei. Diese Stimme kam mir bekannt vor. Ich rannte in die Richtung aus der der Schrei kam und sah eine hellgraue Kätzin mit einem Fuchs kämpfen. Ich lief die letzten Schritte zu ihr hin und griff den Fuchs von hinten an.
Er fauchte und drehte sich zu mir um. Ich wich seinem Schlag aus und traf ihn mit meinen Krallen an der Schnauze. Er wimmerte und wich zurück. Anscheinend hatte ich eine Schwachstelle getroffen. Er holte weit aus und schlitzte der Kätzin den bauch auf. Dann rannte er weg.
Ich sah mir die Kätzin genauer an und erkannte, dass es meine Schwester war.
Sie sah mich verwundert an und hauchte: "Rabe? Du lebst?"
"Ja ich lebe", antwortete ich. In ihren eisblauen Augen schimmerten Tränen.
"Ich bin ja so froh, dass du noch lebst. Ich dachte schon ich hätte alle verloren."
"Hast du nicht, aber ich befürchte ich werde es", meinte ich traurig.
"Ich werde immer bei dir sein", sagte sie und der letzte Schimmer verschwand aus ihren Augen.
Ich jaulte laut auf. 'Jetzt habe ich alle verloren', dachte ich und legte mich neben meine tote Schwester.

434 Wörter

ZoeyJeanna ich hoffe das ist ok so

Abgaben I Für alles möglicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt