Fünf

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Trotz der Flügel die sie haben, konnte ich sie abschütteln. Auf die Idee zu fliegen kamen sie nicht, was mir mehr als recht ist.
Ich habe mehrere Abzweigungen und mehrere Zwischengänge benutzt. Am Ende bin ich einmal im Kreis gelaufen, ein Kreis der sehr eckig geformt ist.

Und nun sitze ich bei mir 'zuhause'. Früher haben hier Underground Kämpfe stattgefunden, jetzt ist es nur noch ein riesiger Raum. Ein Raum mit mehreren Wegen. Von Zeit zu Zeit haben sich hier immer mehr Leute versammelt, alle die vor irgendwem oder irgendwas auf der Flucht sind. Nicht nur Menschen auch andere Wesen, Wesen die ebenfalls Numbs genannt werden. Wesen die nicht mehr als Wesen sondern als Nutztiere wie die Menschen es sind, angesehen werden. Die meisten überleben nicht lange.

Dieser Unterschlupf wurde von Zeit zu Zeit erneuert und erweitert. Es wurden Gänge und Lager unter der Erde errichtet. Sackgassen für Eindringlinge sind ebenfalls da.
Theoretisch erstreckt sich der Untergrund mit seinen Wegen über die ganze Welt. Praktisch ist das nur eine Vermutung.
Fakt ist aber dass es nur sehr wenige Eingänge gibt, und diese zu kennen und dann auch noch zu finden ist extrem schwierig. So schwierig dass es wahrscheinlicher ist, auf der Oberfläche zu verrotten.

'Bewohner' werden gekennzeichnet und in irgendein Verzeichnis eingetragen.
Man wird aber erst als Bewohner anerkannt wenn man mehr ca. 2 Monate hier überlebt.
Wofür das gut ist, ist mir auch egal. Hier habe ich meine Ruhe und komme nur wegen der Jagd hierher. Hier ist man schließlich einigermaßen geschützt.

Es gibt eiserne Regeln die man nicht brechen sollte, zumindest dann nicht wenn man leben will. Oder eher überleben:

1. Sag niemandem von dem Ort oder den Wesen die hier umherwandern

2. Vertraue niemanden

3. Ob Freund oder Feind ist egal, alle sind dein sicherer Tod

Und somit sitze ich in einer Ecke, auf einer Art Tribüne die schon ziemlich runter gekommen ist, und beobachte die Wesen die hier herumirren.

"Haaallöööchen" ruft jemand durch den ganzen Raum. Von niemand anderem als Fanny, einem hyperaktiven Wesen dass glaube ich eine Kreuzung zwischen Mensch und Gestaltenwandler ist.
Man sagt sich dass sie verbannt wurde weil sie ihren Verlobten nicht heiraten wollte.
Sie sieht wie ein ganz normaler Teenie-Mensch aus. 1,65m groß, gut gebaut, Körchengröße B, einige Muskeln antrainiert, rosa-rot-orangene Haare bis zum Ellenbogen mit lockerer Kleidung. Zwar nicht schlampig aber gut, das würde sowieso nichts ändern. Ihr Charakter ? Sowas von nervig, immer lieb und nett und jeder soll ihr Freund/in sein. Brauch ich nicht. Viel zu nutzlos.

Wie immer schenken ich ihr keine Beobachtung und wie immer kommt sie nach einer gewissen Zeit trotzdem zu mir.

"Naaa wie geht es dir so?"

Antworten tue ich nicht, überflüssige Fragen bekommen keine Reaktionen von mir.

"Also mir geht es gut und wie immer sagst du nichts." Sagt sie und man hört nur ihr Lachen. Kein gehäasiges Lachen, eher ein herzhaftes kurzes Lachen. Ich schaue sie kurz an, verziehe keime Mine (?) und beobachte dann die Wesen weiter.
Manche begrüßen sich, manche stehen in Gruppen zusammen und wiederum andere schauen sich hasserfüllt an. Dass noch kein Abschlachten begonnen hat, ist ein wirkliches Wunder.
Wahrscheinlich schonen sich die meisten, ihre Kräfte auf um draußen diese sinnvoll einzusetzen anstatt hier ihren Tod zu holen.
Ich schätze es sind an die 65 Wesen, hier im Raum, die meisten sehen menschlich aus. Es gibt die breit gebauten mit extrem viele Muskeln, so wie ein Gorilla. Dann gibt es die normalen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Und dann gibt es noch die magersüchtigen bis hin zu den Lauchstangen.
Ich sehe hier noch Mischwesen von beflügelten Kreaturen, Reptilienwesen und Mischungen die man nicht näher definieren kann.
Es sind bestimmt 70% von denen am verhungern, wenn nicht noch mehr.

Dieser Raum ist der erste den man nach dem Eingang in den Untergrund erreicht, weshalb es auch kein Wunder ist dass es hier frisch Fleisch gibt.
Die Jäger die gezielt nach uns suchen, ganz besonders Numbs, die auf der schwarzen Liste stehen, wissen wie man uns findest. Diese haben bereits mehrfach Untergründe gestürmt und Wesen die sich dort befinden haben abgeschlachtet.
Das ist der Vorteil an der Jagd, wenn man überlebt kann man an frische Nahrung kommen.

"Eclaise soll hier hin kommen."

Jetzt hat sie meine Aufmerksamkeit.

"Bist du dir da sicher?"

"Ja, kein Zweifel. Ich würde mein Leben dafür geben."
Dass wars. Ich verbesser mich, manchmal ist sie doch ganz hilfreich.

"Wohin -" Bevor sie überhaupt zu enden reden konnte sprang ich auf und verließ diesen Raum.

Sie folgt mir und ohne jeglichen Kommentar zu sagen verlassen wir diesen Ort.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 07, 2021 ⏰

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